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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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sein. Zehn-, elf-, vielleicht zwölftausend Jahre. Und sie hier im Sycamore Valley zu finden wäre eine echte Sensation.« Grace’ Augen leuchteten vor Begeisterung.
    Guillermo kam mit einer Schachtel Kekse herein. Er füllte sie in eine Schüssel und stellte sie auf den Tisch. »Noch gut«, sagte er mit vollem Mund und grinste zahnlückig. »Habe schon probiert. Aber sind Haselnuss, nicht Ingwer.«
    Der dritte Detektiv runzelte die Stirn. »Und wieso vermuten Sie die Leiche hier im Valley?«
    »Wartet!« Grace erhob sich und humpelte zu einem Schrank. Sie öffnete eine Glastür, entnahm dem Schrank ein offenbar sehr altes, kleines Buch und kam damit zu den Jungen zurück.
    »Hier. Dieses Büchlein wurde vor etwa fünf Jahren zufällig im Pfarrhaus von Hidden Hills gefunden. Es ist das Tagebuch von Pastor Hoverman, der Ende des 19. Jahrhunderts dort lebte.« Sie schlug das in Leder gebundene Buch auf. »Hoverman war ein begeisterter Wanderer und Naturkundler.« Sie sah auf. »Übrigens, wenn ihr mal in Hidden Hills seid, müsst ihr euch unbedingt das Heimat- und Naturkundemuseum ansehen, das auf ihn zurückgeht. Es ist grandios!«
    »Da waren wir schon.« Peter musste sofort wieder an die Tafel am Ausgang denken.
    »Und?«
    »Toll«, erwiderte der Zweite Detektiv, hörte sich dabei aber wenig überzeugend an.
    »Nicht wahr? Jedenfalls fand man das Tagebuch in einem Geheimfach seines Schreibtisches und irgendwann habe ich es in die Hände bekommen. Ich habe es zunächst mit mäßigem Interesse gelesen. Pflanzen, Tiere, Landschaftsformationen. Nichts wirklich Aufregendes. Aber dann bin ich auf eine Seite gestoßen, die mich förmlich elektrisiert hat.«
    »Hoverman hat Ihre Leiche entdeckt?«, riet Justus.
    »So ist es! In einer Höhle! Er hat meinen Höhlenmenschen gefunden! Zwei sogar! Zwei Leichname, die er gesehen hat und die nach seinen Angaben noch sehr gut erhalten waren. In manchen Höhlen hier in der Gegend ist die Luft extrem trocken, was einen konservierenden Effekt hat. Aber noch viel aufschlussreicher sind die Skizzen, die er von den Zeichnungen in der Höhle angefertigt hat.« Grace redete immer schneller und hatte hochrote Wangen.
    »Die Wandmalereien müssen in einem fantastischen Zustand sein. Seht selbst!« Sie drehte das Buch um und präsentierte ihnen zwei Seiten, auf denen etliche urzeitlich anmutende Darstellungen von Menschen und Tieren zu sehen waren.
    Bob schluckte. »Diese Menschen haben alle … lange, spitze Köpfe. Und große Ohren.«
    »Oh Gott!«, entfuhr es Peter.
    »Genau«, sagte Stanley, der hinter ihnen an einem Tisch saß und etwas in den Computer tippte. »Oh Gott. Denn einer von ihnen läuft da draußen herum. Immer noch oder schon wieder.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Justus.
    »Dass entweder Menschen dieser sogenannten Schmalkopf-Rasse – manche nennen sie auch Pferdemenschen – hier im Valley die Jahrtausende unbemerkt überlebt haben oder dass einer von ihnen«, er sah Grace durchdringend an, »von den Toten auferstanden ist.«
    Ein lautes Scheppern fuhr durch das Haus. Guillermo hatte einen Topf fallen gelassen. Er hob ihn auf, murmelte irgendetwas und bekreuzigte sich.
    »Beides ist völliger Unsinn, Stanley, und das weißt du.« Grace gab sich betont gelassen. Vielleicht sogar eine Spur zu gelassen, wie der Erste Detektiv fand.
    »Aber diese Dings, diese Schmalkopf-Pferdemenschen gibt es, oder?« Peter trank einen Schluck Limonade. Seine Kehle war auf einmal wie ausgetrocknet.
    »Ja«, bestätigte Grace. »Es handelt sich dabei um Vertreter jener sibirischen Völker, die vor rund zwölftausend Jahren über die Beringstraße und Alaska nach Nordamerika einwanderten.«
    »Dieser Pastor Hoverman«, kam Bob auf den Geistlichen zurück. »Hat er in seinem Tagebuch nicht vermerkt, wo er die Leichen gefunden hat?«
    Grace seufzte. »Ja und nein. Das genau ist das Problem. Er hat den Weg dorthin beschrieben, allerdings auf eine so rätselhafte Art, dass wohl nur er damit etwas anfangen konnte. Offenbar wollte er nicht, dass die Leichen noch einmal in ihrer Totenruhe gestört werden.«
    »Rätselhaft?« Justus richtete sich auf seinem Stuhl auf. Das Wort »Rätsel« wirkte beim Ersten Detektiv immer wie ein Adrenalinkick. »Inwiefern rätselhaft?«
    »Ich lese euch die Wegbeschreibung mal vor, dann wisst ihr, was ich meine«, erwiderte Grace bekümmert. »Also: Den Erstgeborenen, den grüßt du links. Dann geht’s vorbei am silbernen Haar und kurz darauf am
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