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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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entpuppte er sich als sehr freundlicher und zugänglicher Mann. Er habe sich nur ein wenig ausruhen wollen und sei dabei wohl kurz eingenickt.
    »Darf nicht passieren«, sagte er wie zu sich selbst, »darf nicht passieren.« In seinen schwarzen Augen spiegelte sich noch immer eine ungreifbare Furcht. Dann sah er auf seine Uhr. »¡Ay! Ya es muy tarde. Jetzt ich muss weiter. ¡Adiós, muchachos!« Er winkte, drehte sich um und lief in den Wald.
    »Señor! Ihr Messer!«, rief Bob.
    Guillermo wandte sich um und schlug sich an die Stirn. »Ah, ich bin immer so vergesslich.« Er hob es auf und wollte wieder gehen.
    »Und Ihr Radio«, ergänzte Peter lächelnd.
    »¡Madre de Dios!« Guillermo strubbelte seine pechschwarzen, borstigen Haare und nahm auch das Radio mit. »Ein Tag ich werde vergessen meinen Kopf.«
    In diesem Augenblick hallte ein schrecklicher Schrei durch den Wald. Der Schrei einer Frau.
    Die drei Jungen und Guillermo zuckten zusammen.
    »Miss Grace! ¡No!«, rief Guillermo entsetzt und rannte los. Die drei ??? Detektive sahen sich eine Sekunde an und folgten ihm dann auf dem Fuß.
    »Was ist da los?«, entfuhr es Peter.
    »Keine Ahnung«, gab Bob zurück.
    Die Frau namens Grace konnte nicht weit entfernt sein, der Schrei hatte recht nah geklungen. Und wenn es sich Justus recht überlegte, hatte sich der Schrei auch nicht so sehr nach einer Frau in Todesgefahr angehört, sondern vielmehr erschrocken und überrascht. Aber das würden sie ja gleich wissen.
    Drei Minuten später fanden sie am Fuße einer Felswand neben einem großen Findling eine Frau und einen Mann. Die Frau mochte um die sechzig sein, hatte schlohweißes, langes Haar, das zu einem Pferdschwanz zusammengebunden war, trug beige Cargo-Hosen und ein Holzfällerhemd. Sie saß auf einem Steinbrocken, atmete tief und versuchte allem Anschein nach, sich zu beruhigen. Der Mann hingegen, etwa fünfunddreißig, groß, kurze, schwarze Stoppelhaare, gewaltige Ohren, lief aufgeregt hin und her und winkte Guillermo hektisch zu sich.
    »Wo zum Henker bist du gewesen, Guillermo?« Der Adamsapfel des Mannes hüpfte nervös auf und ab. »Bist du wieder eingepennt oder was?«
    »Ich, äh … äh, was ist passiert? Miss Grace? Haben sich Sie verletzt?« Guillermo kniete sich vor die Frau.
    »Alles in Ordnung, Guillermo.« Die Frau hatte eine angenehm dunkle und weiche Stimme. »Nichts ist passiert.« Sie sah auf und blickte die drei Detektive überrascht an.
    »Von wegen!« Der andere Mann blieb stehen und deutete die Felswand hinauf. »Du hast ihn doch gesehen, Grace. Da oben! Ganz deutlich!«
    Die Jungen und Guillermo schauten die steinige Böschung hinauf. Felsen, Gestrüpp, Bäume, ein Spiel von Licht und Schatten.
    »Wer war da?«, fragte Guillermo misstrauisch.
    Die Frau nickte den drei Jungen zu. »Und wer bitte seid ihr?«
    Die drei ??? stellten sich vor und Justus erklärte der Frau in kurzen Worten, warum sie nun vor ihr standen. Dabei vermied er es jedoch zu erwähnen, dass sie Guillermo schlafend unter den Büschen vorgefunden hatten. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie das besser für sich behalten sollten, und ein dankbares Zwinkern von Guillermo bestätigte ihn in dieser Vermutung.
    »Justus, Peter, Bob.« Die Frau stand auf und gab jedem von ihnen die Hand. »Freut mich. Ich bin Grace, Grace Powell, aber nennt mich bitte Grace.«
    »Grace!« Der zweite Mann wartete offenbar immer noch auf eine Antwort. »Das war nicht nichts!«
    Grace drehte sich um. »Stanley, das kann ein Tier gewesen sein, der Schatten eines Paragliders, die sich dahinten zu dutzenden von den Abhängen stürzen, meinetwegen auch einWanderer, der sich vor uns genauso erschrocken hat wie wir vor ihm.« Sie wandte sich wieder den Jungen zu. »Jungs, das ist Stanley Morgan, Stanley, Justus, Peter, Bob.«
    »Guten Tag.« Die Jungen hoben die Hand oder nickten und Bob begutachtete dabei die Ausrüstung, die um Grace und Stanley verstreut am Boden lag: Drei große Rucksäcke, Landkarten, Grabwerkzeuge, Seile, Fernstecher, kleine Plastikdosen und Tütchen, sogar einen Koffer mit Reagenzgläsern und chemischen Substanzen entdeckte er. Das war keine normale Wanderung, die die beiden hier unternommen hatten. Beziehungsweise die drei, denn Guillermo gehörte ja offenbar auch irgendwie zu ihnen.
    »Nein, Grace!«, entrüstete sich Stanley, ohne die Jungen eines Blickes zu würdigen. »Du hast den Kopf genauso gut gesehen wie ich. Sehr lang, spitz, große Ohren. Und die
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