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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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Museum zu sein.«
    »Du hast recht.« Justus streckte den Kopf nach vorn. » HEIMAT- UND NATURKUNDEMUSEUM SYCAMORE VALLEY «, las er von der kleinen Tafel ab, die neben dem Eingang angebracht war. »Interessant. Was haltet ihr davon, wenn wir uns eine kühle Limonade in der Gaststätte gönnen und dann einen kleinen Abstecher in das Museum machen?«
    »Mir egal«, meinte Peter. »Hauptsache, kühl und sitzen.«
    Sitzen konnte man im Carlson’s leidlich – auf knochenharten Stühlen. Aber da die schlichte Kneipe keine Klimaanlage besaß, sondern nur einen lahmen Ventilator, der die Fliegen im Kreis herumscheuchte, war es stickig und warm. Dafür war die Zitronenlimonade nahezu schockgefrostet, weil sich der uralte Kühlschrank hinter der Theke offenbar nicht mehr richtig regeln ließ.
    Das kleine Museum hingegen erwies sich als echter Geheimtipp. Und das nicht nur, weil die dicken Mauern die Hitze draußen ließen und Peter überall bequeme Sitzgelegenheiten entdeckte. Jedes Zimmer stand unter einem bestimmten Thema: Pflanzen, Tiere, frühe Vergangenheit, jüngere Vergangenheit, Geologie und so weiter. Und die Ausstellungsstücke waren nach Ansicht von Justus durchaus spektakulär.
    »Das Skelett eines jungen Mammuts! Sieh mal einer an!« Der Erste Detektiv eilte zu einer Tischvitrine, unter deren Glas die Knochen des Tiers fein säuberlich ausgebreitet lagen. »Und exquisit erhalten!«
    Peter sah sich verwundert um. »Hier ist nirgendwo eine Aufsicht zu sehen, Kollegen.«
    »Solche kleinen, lokalen Museen sparen sich bisweilen teures Personal und vertrauen auf die Redlichkeit und das Verantwortungsbewusstsein ihrer Besucher«, meinte Justus und wandte sich schon dem nächsten Exponat zu, einem ausgestorbenen Riesenfarn, dessen versteinerter Abdruck hinter Plexiglas bewundert werden konnte.
    »Na ja«, sagte Peter, »wer klaut schon ein Mammut?«
    Im nächsten Raum fanden sich seltene Steine, Kristalle und Erze. Von dort gelangte man in das ehemalige Kaminzimmer, wo an zwei rohen Ziegelwänden zahlreiche in Harz gegossene fossile Fundstücke hingen. Im angrenzenden Salon konnte man Käfer, Schmetterlinge und viele andere Insekten sowie gepresste Blumen und Blätter begutachten. Der größte Raum beherbergte indianische Relikte wie kunstvoll geflochtene Körbe und ein wunderschön bemaltes Kalumet.
    »Kaluwas?«, wandte sich Peter an Justus. Der Zweite Detektiv hatte eine weich gepolsterte Bank gefunden und entspannte sich mit geschlossenen Augen.
    »Kalumet, Friedenspfeife«, erklärte Justus nebenher, während er ein Schild las, das Sinn und Zweck eines kuppelartigen Zeltes aus Rindenstücken erklärte. »Die typische Behausung der Diegueño-Indianer«, murmelte er, »… einer der größten Stämme im Süden Kaliforniens … aßen Eicheln. Sehr interessant, sehr interessant.«
    »Just«, rief Bob in diesem Moment aus dem benachbarten Raum, »komm mal! Ich hab was für dich.«
    Der Erste Detektiv lief zu seinem Freund und sogar Peter verließ neugierig sein Sofa.
    »Oh nein!« Justus starrte auf eine imposante Sammlung vonin Formaldehyd eingelegten Tieren, unter denen sich zahlreiche Schlangen befanden. »Ich hasse Schlangen.«
    »Die da sieht dich sogar an«, meinte Peter und zeigte auf eine gewaltige Klapperschlange. »Ich glaube, die spürt immer noch, dass du kein Freund ihrer Art bist.« Der Zweite Detektiv grinste.
    Justus schluckte und wandte sich um. Nein, für Schlangen würde er sich in diesem Leben nicht mehr begeistern können.
    Die drei ??? hielten sich noch eine ganze Stunde in dem Museum auf, und da Peters Magen danach wieder einigermaßen mitspielte, konnten sie ihre Trekking-Tour fortsetzen. Am Ausgang bat eine alte Holzkiste um eine kleine Spende und Bob steckte einige Dollar-Scheine in den Schlitz. Zufällig fiel sein Blick dabei auf eine große Tafel, die über dem Kästchen hing und sofort sein Interesse weckte.
    »Kollegen, seht euch das mal an.«
    Justus und Peter kamen hinzu. Gemeinsam lasen sie, was auf dem vergilbten Blatt stand.
    »Nicht gut«, meinte Peter verhalten, als er zum Ende gekommen war. »Whisper Valley, so nennt man die Gegend hier auch. Flüstertal. Gar nicht gut.«
    »Jetzt bekommt auch der Name der Kneipe einen Sinn«, sagte Bob.
    Justus nickte. »Die Carlson-Bande hat also hier im 19. Jahrhundert ihr Unwesen getrieben. Von der habe ich schon mal gehört. Zwei Brüder, die alles und jeden ausnahmen. Auf ihrer finalen Flucht vor dem Sheriff und seinen Leuten verschwanden sie
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