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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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immer wieder zwischen den wogenden Wassermassen.
    »Hoffentlich geht das gut«, sagte Peter. »Es wird bald dunkel.«
    Bob versuchte, sich Mut zu machen. »Justus wird schon wissen, was er tut! Er rechnet immer alle Möglichkeiten ein.«
    »Nicht, wenn er gereizt ist.« Peter setzte das Fernglas wieder an. Im kreisförmigen Blickfeld erschien die Insel. Ein kleiner, nahezu quaderförmiger Gegenstand, der auf dem Rücken der Insel aufragte, weckte sein Interesse. Er hatte ihn schon mit bloßem Auge ausgemacht. Ob er etwas mit den Killerbakterien zu tun hatte? Auch bei genauem Hinschauen war nicht zu erkennen, was es war.
    Peter setzte das Fernglas ab und reichte es Bob.
    Abwechselnd beobachteten sie nun Justus, der zielstrebig zur anderen Seite schwamm, und das Meer. Auch das kleine Boot, das sich näherte, behielten sie im Blick.
    So merkten sie nicht, wie sich langsam die Farbe des Sonnenlichts veränderte. Es wurde nicht erst orange-, dann dunkelrot und schwer, wie gewöhnlich, wenn die Sonne sich dem Horizont näherte. Vielmehr verlor das Licht an Strahlkraft, wurde bleich.
    Peter hatte Justus fest im Blick, als er am oberen Rand eine Bewegung wahrnahm. Augenblicklich hob er das Glas an und nahm die Insel ins Visier. »Das darf doch nicht wahr sein!«, rief er. »Da kommt Nebel! Der verdammte Küstennebel!«
    Weiße Schwaden quollen über die Insel, als wollten sie von See her angreifen. Nun wurde auch der Wind schärfer. Innerhalb von Sekunden schob sich eine undurchdringliche Wand über die Insel, die schließlich die Sonne ganz unter sich begrub. Hastig suchte Peter nach Justus, der noch wenige hundert Meter vor sich hatte, und entdeckte ihn inmitten der grauen Wellenberge. Offenbar hatte er aufgehört, zur Insel zu schwimmen. Er streckte einen Arm aus dem Wasser. Justus brauchte Hilfe! Es dauerte nicht mal eine Minute, da hatte ihn der Nebel verschluckt.
    Aufgebracht ruderte Peter mit dem Fernglas herum. »Justus ist nicht mehr zu sehen!«, rief er mit einem Anflug von Panik in der Stimme. »Was sollen wir tun? Im Nebel ist er doch vollkommen orientierungslos! Er wird ertrinken!«
    »Ich hoffe, er schafft es bis zur Insel.« Bob versuchte, die Ruhe zu bewahren.
    »Aber wie?« Peter wurde lauter. Die ersten größeren Nebelfetzen erreichten ihren Strand. Schlagartig konnte man nur noch wenige Meter weit sehen. Unweit von den beiden Detektiven ertönte ein scharrendes Geräusch. Schemenhaft konnten sie erkennen, dass der Mann mit dem Boot am Ufer angekommen war und an Land kletterte.

Gefahr im Nebel
    Kalter Wind schlug ihnen ins Gesicht. Bob schlang sich das Handtuch um den Körper. »Wir müssen Justus helfen. Ihn zurückholen. Selbst wenn er es bis zur Insel geschafft hat, erfriert er doch. Er hat ja nichts als seine Badehose an!«
    »Der Mann mit dem Boot!«, rief Peter und rannte schon los. »Vielleicht kann er uns rüberfahren!«
    Bob lief hinter ihm her. Kurze Zeit später hatten sie die Stelle erreicht. Der Mann hatte gerade sein Boot an Land gezogen. Das angehängte Schlauchboot trudelte noch in den Wellen.
    Als er die beiden Jungen hörte, richtete er sich auf.
    »Was wollt ihr?«, fragte er barsch. Er musste um die fünfzig sein und trug eine Baseballkappe. Auf seiner abgewetzten Windjacke hatten die Spritzer der Wellen schon deutliche Wasserflecke hinterlassen. Als wollte er sich verteidigen, hielt er seine Angel wie ein Schwert vor sich.
    »Unser Freund … ist in Not!«, stammelte Bob.
    »Justus«, ergänzte Peter atemlos.
    »Er schwamm gerade zur Insel, dann kam der Nebel!«
    »Er ertrinkt!«, rief Peter. »Wir müssen ihm helfen!«
    »Auf die Insel? Ist der verrückt?« Der Mann ließ die Angel sinken. »Euer Freund ist auf die Insel geschwommen? Nein, tut mir leid. Blödheit muss bestraft werden!«
    »Aber … Sie können … uns doch nicht …«
    »Ich kann nicht was? Was habe ich damit zu tun, Jungs?! Soll ich etwa Kopf und Kragen riskieren und bei dem Nebel da rüberschippern?«
    »Ja«, sagte Bob.
    »Bitte«, ergänzte Peter. »Oder holen Sie schnell die Polizei! Unser Handy hat hier keinen Empfang!«
    Entnervt schüttelte der Mann den Kopf. »Also, gut! Schnappt euch euer Zeug und helft mir, das Boot wieder ins Wasser zu schieben«, sagte er mürrisch. »Aber auf der Insel hat er nichts zu suchen! Die ist verboten!«
    »Ich denke, man darf sie wieder betreten?«, fragte Peter erschrocken.
    »Kann schon sein. Ich jedenfalls würde es nicht tun. Los, an die Arbeit!«
    Mit ein paar kräftigen
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