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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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gewesen. Noch vor wenigen Monaten hatten unzählige Verbotsschilder die Strandbesucher vor dem Hinüberschwimmen gewarnt. Doch jetzt war die Gefahr angeblich vorüber. »Nie und nimmer würde ich einen Fuß auf Mora Island setzen!«, murmelte Peter. »Da können die sagen, was sie wollen!«
    Justus blinzelte. »Inzwischen ist alles entseucht«, antwortete er knapp.
    Energisch schüttelte Peter den Kopf. »Hör mal, wenn man da im Zweiten Weltkrieg einen Bioerreger ausprobiert hat, ist nicht alles entseucht! Da können sie die Erde abtragen, wie sie wollen! Wahrscheinlich leben dort Milliarden von kleinen, irren Killerbakterien, die dich bei lebendigem Leib verspeisen!«
    »Seit einiger Zeit darf man Mora Island offiziell betreten«, erwiderte Justus genervt. »Wissenschaftler haben das untersucht.«
    »Ach ja? Die haben jeden Kubikzentimeter geprüft?« Peter holte Luft. »Und warum heißt es dann immer noch Betreten auf eigene Gefahr ? Wenn es so sicher ist, dann schwimm doch rüber!« Im selben Moment ahnte er, dass er das lieber nicht hätte sagen sollen.
    Justus setzte sich auf. Plötzlich wirkte er hellwach. »Jetzt?«, fragte er herausfordernd. »Soll ich jetzt gleich losschwimmen?«
    »Nein, nicht heute!«, ruderte Peter zurück. »Wir sollten wirklich langsam hier verschwinden! Es wird kühl und die Sonne geht bald unter. Du kannst uns deinen Mut doch ein andermal beweisen!«
    Justus grinste. »Nein. Ich schaffe das! Ich schwimme zur Insel!«, sagte er entschlossen und stand auf. »Du hast es so gewollt!«
    »Nein! Justus! Das habe ich nicht und das sind bestimmt drei Kilometer und es dämmert fast!«
    »Die Entfernung beträgt exakt 760 Meter. Das habe ich schon vor Jahren auf der Karte nachgemessen. Du weißt, ich bin ein guter Schwimmer. In vierzig Minuten bin ich wieder da.«
    Als er Justus so reden hörte, wurde auch Bob aktiv. »Ich weiß nicht, ob das ein so guter Plan ist, Just!«, mischte er sich ein. »Hast du bei deiner Zeitberechnung auch an die Meeresströmungen gedacht? Die gibt es im Schwimmbad nicht. Und auch keine Haie!«
    »Alles im Blick«, gab Justus zurück. »Die Strömung zieht an der Außenseite der Insel vorbei. Und einen Hai habe ich hier noch nie gesehen.«
    »So oft waren wir auch noch gar nicht da!«
    Ungerührt rieb sich Justus den Sand vom Bauch und blickte aufs Meer. »Wenn wir noch länger diskutieren, kann ich es wirklich vergessen! Wartet mal, hier …« Er bückte sich und wühlte in seinem Rucksack herum. »… nehmt das Fernglas, dann könnt ihr kontrollieren, ob alles klargeht. Wenn ich Hilfe brauche, winke ich. Okay?«
    Ohne dass Peter und Bob etwas entgegnen konnten, lief er mit einem siegessicheren Grinsen zum Wasser und sprintete in die auslaufende Brandung, dass das Wasser spritzte. Dann warf er sich in eine Welle und schwamm los.
    Verblüfft starrten ihm seine beiden Freunde hinterher. »Der spinnt doch!«, sagte Peter.
    Nach ein paar Sekunden bemerkte Bob: »Sag mal, Zweiter, was ist bloß los mit euch beiden? Ihr habt euch schon den ganzen Tag in den Haaren!«
    »Ich glaube, Justus ärgert sich, weil er lieber zu diesem Computertreffen gegangen wäre statt zum Strand. Und jetzt tut er natürlich so, als genieße er jede Sekunde! – Mann, unser Erster legt sich ja ganz schön ins Zeug. Gib mir mal das Fernglas.«
    Bob reichte es ihm und Peter entdeckte Justus schnell. Ihr Freund hatte inzwischen knapp ein Viertel der Strecke hinter sich gelassen.
    »Was tun wir, wenn Justus in Schwierigkeiten kommt?«, fragte Bob. »Hier ist niemand, den wir um Hilfe bitten können. Zum Glück ist er ein guter Schwimmer!«
    »Zumindest was das Brustschwimmen angeht«, sagte Peter. »Ich schau mal, ob nicht doch noch jemand in der Gegend ist.« Er suchte mit dem Fernglas die Landschaft ab. Oben an der Straße entdeckte er Bobs VW, den sie in einer der wenigen Parkbuchten an der hoch gelegenen Küstenstraße abgestellt hatten. Es war weit und breit das einzige Auto, das von hier aus zu sehen war.
    »Hey, da ist was auf dem Meer!« Bob wies aufs Wasser.
    Peter schwenkte das Glas ein Stück nach rechts. »Ein kleines Boot«, sagte er überrascht, »ein Außenborder, der ein Schlauchboot hinter sich herzieht. Ein Mann sitzt drin. Vielleicht ein Fischer. Scheint in unsere Richtung zu kommen.« Peter hielt wieder Ausschau nach Justus, konnte ihn aber nicht entdecken. Plötzlich tauchte sein Kopf hinter einer Welle auf. Zug um Zug kämpfte sich Justus weiter und sein Kopf verschwand
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