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Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Phantom aus dem Meer (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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Ruhe, keine Ruhe.« Jimmy Blue Eye machte eine Geste, dass sich die Jungen setzen sollten. Sie ließen sich auf den Holzstühlen nieder. Peter umklammerte seine Cola.
    »Aber die Wellen geben sie nicht mehr her. Nie mehr«, fuhr Jimmy Blue Eye fort. »Was das Meer sich einmal geholt hat, gehört ihm.« Er hob sein Glas zum Mund und nahm einen tiefen Schluck. Dann holte er einen Streifen Kautabak aus seiner Hosentasche und schob ihn sich zwischen die Zähne.
    »Ähm, von wem bitte sprechen Sie?« Justus konnte nicht anders, er musste auf diese Zähne sehen. Grau und klebrig vom Tabak. Die drei, die Jimmy Blue Eye noch hatte.
    »Es war nicht sein Fehler. Der Arzt war schuld, der Arzt. Versoffener Quacksalber! Kam nicht von seiner Flasche los.«
    Die drei ??? verstanden gar nichts. Ein Mann, der keine Ruhe gibt, ein weibliches Wesen, das dem Meer gehörte, und ein Arzt, der offenbar Alkoholiker war?
    »Und ich sage euch!« Der Finger von Jimmy Blue Eye zuckte so schnell hervor, dass Bob zusammenfuhr. »Ich kann ihn verstehen, den alten Abe, ich kann ihn verstehen! Die See hat es ihm zugerufen in jener schwarzen Nacht! Schwere See, Brecher so hoch wie ein Haus, die Windsbräute tobten und heulten! ›Räche dich!‹, haben sie ihm zugerufen, als der alte Kasten auf Devil’s Tooth zugetrieben wurde. ›Räche dich!‹«
    Jimmy Blue Eye starrte die drei Jungen mit seinem einen Auge an und Peter war nur noch Gänsehaut. Ach was, Gänsehaut. Elefantenhaut!
    Jimmy Blue Eye zog seinen knorrigen Finger wieder ein. »Und er hat sich gerächt. Mit Mann und Maus ist sie untergegangen. Keine Seele hat überlebt.« Er wischte einmal über den Tisch und zog ein grimmiges Gesicht. »Keine einzige.«
    So ungefähr konnte sich Justus einen Reim auf das machen, was ihnen der Alte hier erzählte. Aber auch nur so ungefähr.
    »Und dann!« Jimmy Blue Eye beugte sich nach vorn und winkte die Jungen mit seinem Finger zu sich. Die drei ??? schoben ihre Köpfe vor. Jetzt konnte Bob riechen, was Jimmy Blue Eye trank. Rum, Rum pur. »Dann«, flüsterte der Alte und sah sich um, als wollte er sichergehen, dass ihn auch niemand belauschte, »ist er gesprungen! Wollte seine Rachel suchen. Hatte Poseidon ein Opfer gebracht und dachte, dass der ihm seine Rachel wiedergeben würde. DerNarr!« Jimmy Blue Eye haute auf den Tisch, dass sein Glas sprang, und die drei ??? zuckten zurück. »Das weiß man doch! Nichts gibt der wieder her! Was der in seinen kalten, nassen Händen hat, gehört ihm. Auf immer!« Er kippte den Rest des Rums hinunter, spuckte seinen Tabakbatzen in den Kübel und versank in dunklem Gemurmel.
    Die Jungen verstanden nichts davon außer einem Datum, das Jimmy Blue Eye immer wieder vor sich hin brabbelte. Der siebte Dezember. Irgendetwas war am siebten Dezember gewesen – oder würde dann sein. Denn in drei Tagen war der siebte Dezember.
    Zweimal noch unternahmen die drei Detektive den Versuch, mit Jimmy Blue Eye zu sprechen, aber er war nicht mehr zu erreichen. Das argwöhnische Funkeln seines blauen Auges und die Zuckungen in seinem verwüsteten Gesicht machten auf die drei ??? jedoch den Eindruck, als fürchtete er sich vor irgendetwas. Vor irgendetwas in Paradise Cove.

Das Schicksal der Kassiopeia
    Als die drei Detektive aus dem Dead Man’s Grave kamen, mussten sie erst einmal durchatmen. Die Begegnung mit Jimmy Blue Eye hatte es in sich gehabt.
    »Meine Güte, bestimmt träume ich heute Nacht von dem Kerl.« Bob blies die Backen auf.
    »Ich wäre froh, wenn ich nur von Jimmy träume«, sagte Peter. »Aber wahrscheinlich wird das eher ein wildes Durcheinander aus Teufelszähnen, schauerlich heulenden Windsbräuten und einem grauenvollen Schiffsuntergang, den keiner überlebt.« Er lächelte angestrengt. »Das habt ihr auch so verstanden, oder? Dass uns Jimmy von irgendeiner Schiffskatastrophe draußen am Devil’s Tooth erzählt hat.«
    Justus nickte. »Es ging um irgendeinen Abe, was die Kurzform für Abraham ist, der Rache nahm, weil er eine Rachel verloren hatte. Schuld daran war ein trunksüchtiger Arzt.«
    »Genau. Und diese Rachel kam im Meer ums Leben, weswegen Abe dachte, er müsste Poseidon ein Opfer bringen. Oder so.« Bob sah seine Freunde fragend an.
    Peter marschierte los Richtung Auto, Justus und Bob folgten. »Und Abe sprang auch irgendwo rein oder runter.«
    »Rein«, sagte Justus. »Ins Meer vermutlich. Er wollte ja seine Rachel suchen.«
    »Ah ja, richtig. Aber die hat er nicht gefunden, weil Poseidon sie
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