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Die drei ??? und das Gespensterschloss

Die drei ??? und das Gespensterschloss

Titel: Die drei ??? und das Gespensterschloss
Autoren: Robert Arthur
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eben konnte. Als er den Chauffeur eingeholt hatte, hämmerte Morton gegen eine glatte Betonmauer. Der Gang war eine Sackgasse.
    »Hier ist sie durchgegangen!«, sagte Morton. »Das kann ich beschwören. Jetzt müssen wir starkes Geschütz auffahren.« Er zog den schweren Hammer aus dem Gürtel und begann die Wand zu bearbeiten. Gleich darauf spitzten beide die Ohren: An einer Stelle hatte es hohl geklungen.
    Morton hämmerte ein paarmal kräftig dagegen, und der Beton fing an abzubröckeln. Erstaunlich schnell hatte Morton ein Loch in die Wand gehauen, die hier nur ungefähr fünfzehn Zentimeter stark war und aus Zement in einem Metallrahmen bestand.
    Eine Geheimtür!
    Als Morton sah, dass er hier ansetzen konnte, begann er heftig daran zu rütteln. Bald sprang die Tür auf und gab den Blick auf einen Gang frei, der geradewegs ins Berginnere zu führen schien. Decke und Wände waren aus behauenem Fels.
    »Ein Tunnel!«, rief Morton. »Wer die Jungen entführt hat, ist hier durchgegangen. Die Frau gehört bestimmt auch dazu. Rasch – ehe sie uns entwischt!«
    Er fasste Bob am Arm, und sie stiegen in den Tunnel ein. Nach wenigen Schritten wurde der Grund sehr uneben – und die Decke so niedrig, dass Morton sich bücken musste, um weiterzukommen. Dabei stieß er mit seiner Laterne gegen die Wand, sie entglitt ihm, und das Licht ging aus. Als Bob nach der Lampe tastete, hörte er ringsum Flügelschlagen, aufgeregtes Kreischen und Zirpen. Im nächsten Augenblick stieß ihn in der Dunkelheit etwas Weiches an. Dann streifte noch so ein Ding und noch eines seinen Kopf.
    »Fledermäuse!«, schrie Bob entsetzt. »Morton, sie greifen uns an! Riesenfledermäuse!«
    »Ruhig Blut, mein Junge!«, sagte Morton. »Nur nicht den Kopf verlieren.« Er kniete nieder und tastete nach seinem Licht. Bob verbarg den Kopf in den Armen. Große weiche Tierkörper flogen aus allen Richtungen gegen ihn, und eines der Geschöpfe versuchte auf seinem Kopf zu landen. Er stieß einen wilden Schrei aus und schüttelte es ab.
    »Morton!«, brüllte er. »Sie sind so groß wie Tauben! Es sind Riesentiere – Vampire!«
    »Das glaube ich nicht, junger Herr«, meinte Morton, als seine Lampe endlich wieder brannte. Er richtete den Strahl zur Decke, und sie sahen Dutzende geflügelter Wesen umherflattern. Aber es waren keine Fledermäuse, sondern Vögel. Sobald die Tiere das Licht wahrnahmen, flogen sie mit aufgeregtem Zwitschern und Kreischen darauf zu.
    Morton schaltete die Lampe aus. »Das Licht zieht sie an«, rief er Bob zu. »Wir wollen im Dunkeln zurückgehen. Hier, meine Hand.«
    Bob ergriff Mortons Hand, und der Chauffeur übernahm tastend die Führung auf dem Rückweg durch den roh behauenen Gang. Die Vögel schienen sich davonzumachen, zumindest verstummte im Dunkel ihr Gekreisch, sodass die beiden ungehindert zur Tür gelangten und den Keller des Gespensterschlosses wieder erreichten. Sie schlossen die Tür hinter sich, um die Vögel draußenzuhalten.
    »Ich glaube nicht, dass die beiden Freunde durch den Tunnel gebracht wurden«, meinte Morton. »Ihre Entführer hätten sie absetzen müssen, um die verborgene Tür zu öffnen. Das hätte dem jungen Herrn Jonas Gelegenheit gegeben, ein Zeichen anzubringen. Hier ist aber kein Zeichen.«
    Nein, ein Zeichen war nicht zu sehen. Aber plötzlich begann jemand zu schreien, und es bestand kein Zweifel mehr, wem die Stimme gehörte. Justus rief um Hilfe. Im nächsten Augenblick fiel auch Peter ein. Die Stimmen kamen von hinten, man hörte sie nur ganz gedämpft. Morton lief den dunklen Gang zurück und stieß auf eine geschlossene Tür, die er übersehen hatte, als er der entschwindenden Frau nachgestürzt war. Dahinter war ein regelrechter Kerker mit eisernen Ringen in der Wand. Und da lagen Peter und Justus, eingewickelt und verschnürt wie Geschenkpakete. Sie schienen übrigens nicht allzu begeistert über ihre Rettung. Sie waren eher ungehalten darüber, dass man sie nicht früher gehört hatte. Während Morton die Stricke und Netze entzweischnitt, setzte er ihnen auseinander, dass er bei der Jagd auf die geheimnisvolle Frau und beim Hämmern gegen die verborgene Tür wohl zu viel Lärm gemacht hatte, um sie rufen zu hören.
    »Wir müssen sofort von hier weg und eine behördliche Untersuchung einleiten«, sagte er dann gemessen, während Justus und Peter sich den Staub abklopften. »Diese Leute sind gemeingefährlich. Sie hätten die jungen Herren umkommen lassen.«
    Aber Justus war nicht bei der
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