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Die drei ??? und das Gespensterschloss

Die drei ??? und das Gespensterschloss

Titel: Die drei ??? und das Gespensterschloss
Autoren: Robert Arthur
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Vormittag wieder einmal arbeiten.
    »Als Morton davon sprach, dass in dem Geheimgang unter dem Gespensterschloss Sittiche waren«, sagte Justus aus tiefgründigen Gedanken heraus, »da dachte ich mir gleich, dass sie Mr Rex gehörten – ja, und dass der Gang direkt in den Käfig führen musste, wo er seine Vögel hält. Und ich konnte mir auch denken, dass er die Tür aus Versehen offen gelassen hatte. Aber da war mir noch nicht klar geworden, dass Mr Rex in Wirklichkeit Mr Terrill ist.«
    »Alles andere hattest du schon herausgefunden«, stellte Peter fest. »Sogar dass Mr Terrill noch am Leben ist – nur warst du eine Zeit lang auf der falschen Spur. Du kannst schon stolz auf dich sein.«
    Aber Justus schüttelte nur den Kopf.
     
    Diesmal hatten sie keine Schwierigkeiten, zu Alfred Hitchcock vorzudringen. Die Wache am Tor gab winkend den Weg frei, und wenig später saßen Justus und Peter wieder im Zimmer des Regisseurs.
    »Na, ihr Jungs«, brummte Mr Hitchcock. »Was gibt es zu berichten?«
    »Wir haben ein Spukschloss gefunden, Sir«, sagte Justus.
    »Oh, wirklich?« Alfred Hitchcock hob zweifelnd eine Augenbraue. »Und was für eine Art Gespenst ist dort anzutreffen?«
    »Das ist das Problem«, gestand Justus. »In dem Haus spukte ein Mensch, der noch gar nicht tot ist.«
    »Hmm. Das klingt interessant.« Mr Hitchcock lehnte sich im Stuhl zurück. »Erzähl mir davon.«
    Er hörte sich den Bericht aufmerksam an. Als Just geendet hatte, meinte er: »Es freut mich, dass Stephan Terrill noch am Leben ist. Er war zu seiner Zeit ein großer Künstler. Aber ich gestehe, dass es mich reizt zu erfahren, wie er die Atmosphäre des Grauens schuf, die sein Schloss erfüllte und jeden Eintretenden in ihren Bann schlug.«
    »Das wollte uns Mr Terrill lieber nicht sagen«, erwiderte Justus. »Aber ich glaube, ich habe es erraten. Ich las kürzlich ein Buch, um meinem Onkel beim Zusammenbau einer Orgel helfen zu können, und darin war erwähnt, dass Schwingungen, die unterhalb des Schallfrequenzbereichs liegen – also Töne, die für das menschliche Ohr zu tief sind –, auf das Nervensystem merkwürdige Auswirkungen haben. Ich vermute, dass sich in der ausgedienten Orgel einige Pfeifen befinden, die so langsame Schwingungen erzeugen, dass sie weniger gehört als vom Nervensystem im Körper wahrgenommen werden. In gewisser Entfernung wirken sich diese Schwingungen als Unbehagen und Beklemmung aus. Aus der Nähe rufen sie wahrscheinlich Angst und Entsetzen hervor. Jenseits der Schlossmauern ist die Wirkung nicht mehr wahrzunehmen. Diese Tatsache haben meine Freunde eines Abends für mich geprüft.«
    Peter warf Justus einen Blick zu. Also deshalb hatte Justus darauf bestanden, dass er und Bob an jenem Tag noch zum Gespensterschloss gingen! Peter lag eine scharfe Entgegnung auf der Zunge, aber da ergriff Alfred Hitchcock wieder das Wort.
    »Junger Mann«, sagte er, »du hast ganze Arbeit geleistet und das Rätsel des Gespensterschlosses gelöst. Das wäre also geschafft – aber was wird nun aus Stephan Terrill? Mir scheint, dass du ihm keinen Dienst erwiesen hast, als du sein Geheimnis an den Tag brachtest.«
    Justus rückte unruhig auf seinem Sitz hin und her. »Mr Terrill hat aber eine Idee«, sagte er. »Er ist sogar ganz begeistert davon. Er will seine Ersparnisse aus der Sittichzucht für den Rückkauf der Burg verwenden. Er hat da einen Plan, und ich glaube bestimmt, dass sie ihm noch ein Darlehen geben werden, wenn er ihn erklärt. Zunächst will er nämlich als Stephan Terrill, der lang verschollene Filmstar, wieder auftauchen und in die Burg einziehen. Die Zeitungen werden natürlich ausgiebig darüber schreiben.«
    »Ausgiebig«, stimmte Mr Hitchcock zu und sah Justus von oben herab an. »Und was weiter?«
    »Dann will er seine Burg gegen Eintrittsgeld für Besucher freigeben. Er wird in seinem eigenen Kinosaal seine berühmten alten Gruselfilme zeigen. Die Leute sollen auch in der Burg umherspazieren dürfen, und dazu soll alles so bleiben, wie es jetzt ist. Die Touristen werden in Scharen ankommen, um an den Filmen ihren Spaß zu haben und sich beim Nebel des Grauens und den anderen Tricks zu gruseln, die Mr Terrill in der Burg eingebaut hat, um die Leute das Fürchten zu lehren. Mr Terrill will auch in den verschiedenen Kostümen seiner großen Rollen selbst auftreten und die zwielichtigen Charaktere darstellen, die er damals spielte. Das wird ganz sicher ein großer Erfolg.«
    »Hmm.« Alfred Hitchcock
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