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Die drei ??? und das Gespensterschloss

Die drei ??? und das Gespensterschloss

Titel: Die drei ??? und das Gespensterschloss
Autoren: Robert Arthur
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des Grauens waren sicherlich Chemikalien, die Rauch entwickeln. Sie leiteten ihn durch kleine Öffnungen in den Gang.«
    »Stimmt genau, mein Junge«, gab Stephan Terrill zu. »Ich nehme an, dass du den Methoden zur Erzeugung dieser Phänomene erfolgreich nachspüren konntest, sobald du einmal gemerkt hattest, dass hinter den seltsamen Erscheinungen menschliche Kräfte steckten.«
    »Ja, so war es«, sagte Justus. »Und der Geist im Spiegel war wahrscheinlich eine Projektion. Nur über eine Sache bin ich mir nicht im Klaren. Wie ist es Ihnen gelungen, das Gefühl der Beklemmung und des Entsetzens beim Aufenthalt in der Burg hervorzurufen?«
    »Bitte verlangt nicht, dass ich euch alles erkläre«, wehrte der Schauspieler ab. »Etwas von meinen Geheimnissen möchte ich doch für mich behalten. Ihr habt schon genug herausgefunden, um alle meine Pläne zu durchkreuzen. – Jetzt möchte ich euch etwas zeigen. Da, schaut her!«
    Er öffnete die Tür, durch die er vorher gegangen war, um sich aus dem bedrohlichen Flüsterer in Stephan Terrill zu verwandeln. Die Jungen sahen eine große Garderobe. Kostüme aller Art hingen an den Wänden. Perücken türmten sich auf Ständern. Und in einer Ecke lag ein gewaltiger Stapel der runden Blechschachteln, in denen Filme aufbewahrt werden.
    »Hier in diesem Zimmer«, sagte der Schauspieler, »– hier lebt Stephan Terrill. Diese Kostüme. Die Perücken hier. Und all die Filme dort. Sie sind mein eigentliches Ich. Stephan Terrill ist nur ein Instrument, das aus diesen Kostümen und Perücken seltsame Gestalten schuf und Millionen Menschen in aller Welt spannende Unterhaltung bereitete. Viele Jahre lang war das Gespensterschloss das Letzte, worauf ich stolz sein konnte. Hier jagte ich den Leuten noch Schauer über den Rücken, anstatt von ihnen ausgelacht zu werden. Und die ganze Zeit hindurch übte ich. Es gelang mir, mein Lispeln zu überwinden. Ich lernte, mit tieferer Stimme zu sprechen, zu reden wie ein Gespenst, eine Frau, ein Seeräuber, ein Araber, ein Chinese – und viele Dutzende andere Gestalten. Ich träumte von einem Comeback. Aber als die Jahre vergingen, war die Art Filme, die ich früher machte, aus der Mode gekommen. Gruselfilme werden heute oft nur noch gedreht, um das Publikum zu amüsieren. In die alten Filme, die sie im Fernsehen zeigen, werden komische Stimmen und Geräusche extra einkopiert, um sie recht lächerlich zu machen. Und ich weigere mich, mein Talent für so billige Späße zu verschleudern!«
    Mr Terrill hatte sich in Hitze geredet.
    Er schlug sich mit der Faust in die Handfläche und atmete hörbar. »Aber jetzt ist für mich alles aus. Das Phantom im Gespensterschloss kann ich nicht mehr sein, und das Haus werde ich verlieren. Ich kann auch nicht mehr den Flüsterer spielen. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    Er hielt inne, um seine Fassung wiederzugewinnen, und Justus, der seine Lippe geradezu malträtiert hatte, begann zu sprechen.
    »Mr Terrill«, fragte er, »sind in den Schachteln dort all die herrlichen schaurigen Filme aufbewahrt, die Sie gemacht haben und die man nie wieder zu Gesicht bekommen hat?«
    Der Schauspieler nickte und sah Justus scharf an. »Was hast du vor?«, wollte er wissen.
    »Ich habe eine Idee, wie Sie Ihr Schloss zurückbekommen und den Leuten weiterhin Unterhaltung und Nervenkitzel bieten können«, sagte Justus. »Ich meinte nämlich –«
    Und wie so oft hatte Justus eine phantastisch gute Idee.
     

    Justus ist Titus Jonas’ Neffe und nicht mit mir verwandt – aber was die Originalität seiner Einfälle angeht, so wäre letztere Vorstellung wahrhaftig nicht ganz abwegig zu nennen. So wurde es mir an diesem Punkt nicht mehr schwer, jenes schlau erpresste Versprechen einzulösen. Und da mir der spekulative Reiz, der darin liegt, einem Nachwuchstalent die zweite Chance zu geben, nur zu gut bekannt ist, ließ ich mich sogar zu Weiterem verleiten (auf den nächsten Seiten nachzulesen). Meine gute Nase hat mich bei den drei Detektiven – so hoffe ich – nicht getrogen!

Auf gute Zusammenarbeit!
    Am nächsten Morgen, als Morton und der schnelle Rolls-Royce die Jungen zu Mr Hitchcock nach Hollywood brachten, sah Justus nicht gerade glücklich aus. Peter wusste, wo ihn der Schuh drückte. Just konnte es sich noch immer nicht verzeihen, dass er nicht früher darauf gekommen war, in dem Flüsterer und in Stephan Terrill ein und dieselbe Person zu sehen.
    Sie fuhren ohne Bob zu Mr Hitchcock. Ihr Freund musste an diesem
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