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Die drei ??? und das blaue Biest

Die drei ??? und das blaue Biest

Titel: Die drei ??? und das blaue Biest
Autoren: H Buchna
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großen Augen und gespielt mitleidigem Gesichtsausdruck blickte das Mädchen ihn an. »Oooh – habe ich dem ›bösen Bob‹ etwa Angst gemacht?« Dann zwinkerte sie fröhlich und deutete auf das Haus hinter sich. »Keine Sorge, ich kann dichthalten, solange du nicht gerade bei uns einbrechen willst.«
    Bob konnte nicht fassen, was hier passierte: Binnen weniger Augenblicke hatte jemand eine Machtposition aufgebaut, die ihm ein Entrinnen unmöglich machte. Hilflos gestikulierend versuchte er, doch noch das Ruder herumzureißen. »Jetzt hör doch mal zu – ich will bei niemandem einbrechen oder sonst irgendein ›Ding‹ drehen! Das ist alles ganz anders!«
    »Natüüürlich.« Alyssa ließ nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie ihm kein Wort glaubte. »Der kleine Bobo ist in Wirklichkeit ein ganz Lieber und das alles ist bloß ein fieses Missverständnis.«
    Der dritte Detektiv gab es auf. Er würde dieses nervige Mädchen nicht überzeugen können. Kurz spielte er mit dem Gedanken, im wahrsten Sinne des Wortes die Karten auf den Tisch zu legen und ihr seine Visitenkarte zu zeigen. Aber auch das würde sie mit Sicherheit als Teil seiner Einbrecher-Tarnung abtun. Mit hängenden Schultern ergab er sich seinem Schicksal. »Also gut … Ich mach mit.«
    In Alyssas dunkelbraunen Augen glomm ein listiges Funkeln auf, während sie ihn breit angrinste. »Ich wusste doch gleich, dass du Lust auf ein Spiel hast …«
     
    Andy zuckte mit den Schultern. »Ich sagte euch ja, dass die Botschaften total irrsinnig sind. Hier – dieser Zettel ist nachdem ersten Vorfall gefunden worden. Das war im Superhelden-Bereich. Der Darsteller von Spider-Man hatte gerade eine akrobatische Nummer im Handstand vorgeführt, als eine Gebäudekulisse auf ihn stürzte. Dabei hat er sich die Schulter ausgekugelt und mehrere Rippen geprellt. Auch hier ergibt die Nachricht des Saboteurs absolut keinen Sinn: Es ist verboten, einen Regenschirm auf offener Straße aufzuspannen .«
    »Wahrhaftig absurd …«, murmelte Justus.
    Andy nickte. »So war’s auch bei den anderen Vorfällen. Beim vorletzten Anschlag hat der Täter es geschafft, unerkannt in eine Umkleidekabine einzudringen. Dort hat er einen Spind aufgebrochen und zwei Fellkostüme unseres Werwolf-Darstellers ruiniert. Er hat konzentrierte Ammoniaklösung drübergegossen, die so entsetzlich gestunken hat, dass der Auftritt abgesagt werden musste. Die hochwertigen Filmkostüme mussten trotz intensiver Reinigung ausgemustert werden. Immerhin ein Schaden von knapp zweitausend Dollar.«
    »Und die Nachricht, die man hinterher gefunden hat, war vermutlich wieder völlig bekloppt, stimmt’s?«, fragte Peter.
    »Ganz genau«, bestätigte Andy und las vor: »Es ist ungesetzlich, mit dem Auto rückwärtszufahren.«
    Der Erste Detektiv runzelte die Stirn. »Ich nehme mal an, dass in der Werwolf-Show keine Autos vorkommen, oder?«
    »Kein einziges, weder im Vorwärts- noch im Rückwärtsgang.« Andy zückte ein weiteres Papier. »Einen Tag vorher hatte der Saboteur eine Requisiten-Box der Mary-Poppins -Revue in Brand gesteckt. Das Feuer konnte zwar schnell gelöscht werden, aber der Materialschaden war trotzdem groß. Auch diesmal fand man eine völlig unsinnige Nachricht: Unansehnliche oder deformierte Personen müssen die Öffentlichkeit meiden .«
    »Einfach idiotisch«, stellte Peter fest. »Mary Poppins mag ja vieles sein, aber ganz bestimmt nicht ›deformiert‹!«
    »Das Ganze scheint tatsächlich keinen Sinn zu ergeben«, erwiderte Justus und blickte zu Andy hinüber. »Aber ich sehe, du hast da noch einen Zettel.«
    »Stimmt, aber der gehört zu keinem Tatort. Das war die erste Botschaft, die überhaupt aufgetaucht ist. Mr Wilton, einer der Parkwächter, hat den Briefumschlag in seiner Uniformtasche gefunden.«
    »Einfach so?«, wunderte sich Peter.
    »Ja, der Täter muss ihm den Umschlag unbemerkt zugesteckt haben. Zunächst hat Mr Wilton der Sache keine Beachtung geschenkt, zumal der Text für ihn überhaupt keinen Sinn ergab. Aber als in den folgenden Tagen die Sabotage-Aktionen begannen, bei denen ähnliche Botschaften gefunden wurden, hat er doch Meldung gemacht. Im Gegensatz zu allen anderen Vorfällen war das der einzige, bei dem eine Nachricht gefunden wurde, ohne dass es vorher einen Anschlag gab. Der Text ist trotzdem Blödsinn: Das Rauchen von Pfeifen nach Sonnenuntergang ist verboten .« Er zuckte mit den Schultern. »Mr Wilton raucht weder Pfeife noch Zigaretten, dieses
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