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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht
Autoren: Sabine Kalkowski
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sie selbst zu Schmuck. Die Stücke sind heiß begehrt und werden oft von Generation zu Generation weitervererbt. Und sie sind bekannt für die edlen Stoffe, die sie weben. Das Festkleid meiner Mutter hat ein Vermögen gekostet.“
    Sie legte die Stirn nachdenklich in Falten.
    „Was willst du noch wissen, Maximilian?“
    Max zuckte zusammen. Seine Mutter nannte ihn immer bei seinem vollen Namen, wenn er ihrer Meinung nach etwas Ungezogenes angestellt hatte. Für sie war er nie erwachsen geworden, dementsprechend behandelte sie ihn auch immer noch wie einen Teenager. Er mochte es lieber, wenn man ihn Max nannte. Er ärgerte sich hinterher jedes Mal, wenn er sich mit vollem Namen vorgestellt hatte. Dumme Angewohnheit.
    „Sag Max!“, meinte er. „Erzähl mir etwas über diese Welt. Ich meine, du hast gesagt, es gibt kaum Städte. Was gibt es dann? Wie lebt man hier denn so?“
    Max kam sich bei dieser Frage ziemlich dämlich vor. Er hasste es nicht Bescheid zu wissen, um entsprechend reagieren zu können. Er versuchte sich immer im Voraus zu informieren, um nicht allzu dumm dazustehen. So wie jetzt.
    Anemone klopfte sich mit dem Finger gegen die Nase.
    „Na ja, so viel bin ich nun auch noch nicht rumgekommen. Mimbelwimbel kann dir da mehr erzählen. Es ist meine erste Reise, ich bin noch nie von zu Hause weg gewesen.“
    Anemone verstummte, in Gedanken versunken. Doch bevor Max nachhaken konnte, sprach sie weiter:
    „Von durchreisenden Händlern, die regelmäßig nach Eisenberg kommen, weiß ich, dass es außer Altseeburg noch andere Städte irgendwo in entfernten Teilen der Welt gibt. Altseeburg aber ist die Hauptstadt der Welt, ihr Zentrum. Der Handel läuft dort zusammen, die Regierung hat ihren Sitz ebenfalls in Altseeburg, und die Weise Magna soll in den Höhlen unter der Burg leben. Ansonsten gibt es Dörfer, manchmal vereinzelte Höfe, aber das ist eher die Ausnahme. Im Dorf ist es sicherer. Es gibt nicht nur Landwirtschaft, sondern viele Berufe und Gewerke.“
    Anemone zuckte mit den Schultern, fertig mit ihrer Ausführung. Max hätte es gerne noch etwas ausführlicher gehabt, aber so wie es aussah, würde er Anemone nach und nach die Dinge, die ihn noch interessierten, aus der Nase ziehen müssen. Ihm brannte vor allem die Frage auf der Zunge, was sie eigentlich hier machte, wieso sie mit einem griesgrämigen Wobbelhobbel und diesem merkwürdigen Hund unterwegs war.
    „Mehr fällt mir jetzt nicht ein, aber ich rufe Mimbelwimbel, damit er dir noch etwas mehr erzählt.“
    Sie schickte Hund, um den Wobbelhobbel anzuhalten.
    „Könnten wir vielleicht eine kleine Pause machen?“, fragte Max.
    Sie waren zwar schätzungsweise erst eine Stunde unterwegs, aber eine Stunde barfuß ist eine lange Zeit. Anemone nickte.
    „Wir müssen dir unbedingt ein Paar Schuhe besorgen. Und Kleidung!“, fügte sie mit einem Blick auf seinen bunt gestreiften Schlafanzug hinzu.
    Mimbelwimbel war stehen geblieben und wartete mit Hund unter einem Baum am Wegesrand.
    „Was ist los?“, fragte er, als Anemone und Max den Baum erreichten. „Macht er schon schlapp?“, knurrte er mit einem Kopfnicken in Max´ Richtung.
    „Er hat keine Schuhe an!“, warf Anemone zu Max´ Verteidigung ein.
    „Nicht meine Schuld!“, brummte Mimbelwimbel missmutig, setzte sich aber ins Gras.
    Max ließ sich mit einem erleichterten Seufzer ebenfalls nieder. Die Fußsohlen schmerzten und waren rot von der ungewohnten Belastung. Er lief sonst auch nicht viel. Das Einzige, was er seinem Körper an regelmäßiger Bewegung zumutete, war die eine Stunde Fitnessstudio zweimal die Woche gegen das kleine Speckröllchen um die Bauchgegend. Immerhin hatten sich keine Blasen gebildet. Noch nicht.
    „Solange wir hier sitzen, kannst du Max ein wenig erzählen!“, forderte Anemone gerade den kleinen Mann auf.
    „Was, wem?“
    Mimbelwimbel war nicht begeistert.
    Anemone unterdrückte mühsam ein Augenverdrehen und stellte Max und Mimbelwimbel erst einmal einander vor. Mimbelwimbel nahm dies mit einem Grunzen zur Kenntnis.
    Max, der einiges an schlechtem Benehmen gewohnt war, kam schnell zu dem Schluss, dass es noch schlimmer ging. Der Beweis saß vor ihm.
    Anemone unternahm einen zweiten Versuch, den Zwerg zum Sprechen zu bewegen.
    „Max weiß nichts von dieser Welt, er hat vielleicht sein Gedächtnis verloren ... und du bist viel weiter herumgekommen als ich und kannst ihm viel mehr erzählen.“
    Sie sah Mimbelwimbel erwartungsvoll an.
    Mimbelwimbel starrte
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