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Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Kari Erlhoff
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nahm Peter an, dass das ein Scherz sein sollte. Doch als immer mehr Studentinnen ihre Zettel zerknüllten und kichernd hochwarfen, schloss er sich ebenfalls an.
    » Das ist Natur!«, rief die Dozentin ekstatisch. »Sie ist unberechenbar, launenhaft, machtvoll!« Mit ausladender Geste deutete sie auf die vielen weißen Papierkugeln auf dem Boden. »Natur lässt sich nicht konstruieren und in vorgeprägte Schemata pressen! Sie will atmen, fließen, gedeihen!«
    Das Vögelchen unter ihrem Hut gedeiht auf jeden Fall ausgezeichnet, dachte Peter kopfschüttelnd. Alle anderen schienen dagegen hellauf begeistert zu sein und hingen regelrecht an Mrs   Beranys Lippen.
    Mit entzückter Miene blickte die Dozentin reihum. »Ein Gedicht über die Natur darf nicht von Reimen und Versmaßen gebändigt werden. Es muss frei sein! Schließt deshalb jetzt eure Augen, geht tief in euch, bis ihr diese freie, ungezügelte Kraft verspürt, und schreibt anschließend eure Empfindungen auf! Es gibt keine Regeln, keine Zwänge, keine Strukturen. Allein die reine Energie, die euch durchfließt. Holt sie empor und lasst sie den Raum durchströmen!«
    Ein grimmiges Lächeln huschte über die Miene des Zweiten Detektivs. Mir kommt gerade tatsächlich was empor, dachte er, aber das soll ganz bestimmt nicht den Raum durchströmen   …

Eine Botschaft, eine Riesenspinne und ein Dichter in Not
    Bob gab einen leisen Seufzer von sich und ließ das Kinn auf seine verschränkten Arme herabsinken. Er hatte zwar nicht erwartet, dass Professor Haynthorp, die Vertretung für Mr   Roalstad, ein so großartiger und humorvoller Dozent sein würde wie sein Vorgänger, aber mit einem so heftigen Kontrast hatte er dann doch nicht gerechnet. Trevor Haynthorp, ein spindeldürrer Endfünfziger mit spitzem Kinn und silbergrauem Haarkranz, war in nahezu jeder Hinsicht das absolute Gegenteil von Mr   Roalstad, nämlich todlangweilig.
    »Wenden wir uns nun dem Kapitel ›Journalistische Ethik im Spannungsfeld medialen Wandels‹ zu«, verkündete der Professor monoton. »Sie finden den Abschnitt in der ausgeteilten Textsammlung auf Seite neun, Spalte zwei.«
    Gähnend blätterte der dritte Detektiv zu der entsprechenden Stelle. Plötzlich tippte ihm jemand von hinten so fest auf die Schulter, dass er überrascht zusammenzuckte. Irritiert wandte er sich um und blickte in das finstere Gesicht des Besserwissers Phil Sanders, der ihm schon mehrfach auf die Nerven gegangen war. Phil hielt Bob ein gefaltetes Stück Papier hin und murrte: »Wir sind hier nicht mehr in der Grundschule, Andrews. Für solche Kindereien ist mir meine Zeit zu kostbar!«
    »Äh   …« Verdutzt nahm der dritte Detektiv den Zettel entgegen und erkannte, dass in kleinen Druckbuchstaben sein Name darauf stand. »Von wem kommt der denn?«
    Wortlos deutete Sanders auf die blonde Studentin links neben ihm, die ihrerseits mit den Schultern zuckte und hinter sich wies. Jeder hier im Raum konnte also der Absender sein. Stirnrunzelnd drehte sich Bob wieder um und entfaltete das Papier. Seine Augen weiteten sich vor Verblüffung, als er die mit einem Filzstift geschriebenen Zeilen las:
    Muss dich treffen. In der Pause, bei den Fahrradständern am Südausgang. Ich weiß, wo der Fuchsbau ist.
    Der dritte Detektiv war von der Nachricht wie elektrisiert. Jemand wollte ihn treffen, um ihm zu sagen, wo der »Bau« des Teumessischen Fuchses war! Demzufolge war Garvines Haus offenbar nicht sein eigentlicher Stützpunkt. Aber wer war der Unbekannte, der nun so plötzlich mit Bob Kontakt aufnehmen wollte? Und warum tat er es auf diese seltsame Weise, statt sich mit seinen wichtigen Hinweisen an die Campus-Polizei zu wenden?
    Unauffällig ließ der dritte Detektiv seinen Blick durch den Raum schweifen. Keiner der Studenten sah zu ihm herüber oder machte sonst einen verdächtigen Eindruck. Nachdenklich steckte Bob den kleinen Zettel in die Hosentasche. Unwillkürlich hatte ihn die Botschaft daran erinnert, dass die drei   ??? den Teumessischen Fuchs zwar bezwungen, aber trotzdem noch nicht alle Geheimnisse aufgeklärt hatten. Mit einem unangenehmen Ziehen in der Magengegend wurde ihm bewusst, dass das nicht nur für Garvines geheimen Fuchsbau galt. Im Triumphgefühl der letzten Stunden hatte Bob gar nicht mehr daran gedacht, dass auch die damalige Rolle seines Vaters noch immer im Dunkeln lag   …
    Endlich war die erste Seminarhälfte vorbei und es gab eine Viertelstunde Pause. Vor dem Südausgang des Gebäudes
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