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Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Kari Erlhoff
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Körperlänge von zwölf Zentimetern und einer Beinspannweite von bis zu dreißig Zentimetern gilt sie als größte Vogelspinne der Welt. Weibchen wie dieses herrliche Exemplar hier können ein Gewicht von 170 Gramm erreichen. Und nun Hand aufs Herz: Wer von Ihnen verspürt beim Anblick unserer kleinen Brünetten Ekel, Unwohlsein oder Furcht?«
    Etwa dreißig Hände schossen synchron in die Höhe. Der Erste Detektiv meldete sich jedoch nicht; er hatte keine Probleme mit Spinnen. Dasselbe galt offensichtlich für sieben weitere Studenten und zwei Studentinnen. Unter ihnen befand sich zu Justus’ Verblüffung auch die sommersprossige Rothaarige, die wenige Tage zuvor wegen eines harmlosen Weberknechts beinahe ausgerastet war. Das passte doch absolut nicht zusammen! Ob sie sich mit ihrer vermeintlichen Furchtlosigkeit nur wichtigmachen wollte?
    Justus musterte die Studentin eingehend, doch in ihrer Miene konnte er weder Angst noch Ekel erkennen, sondern ausschließlich Neugier. Sie hielt auch keinen Abstand, sondern war nur eine knappe Armlänge vom Terrarium entfernt. Irritiert stutzte der Erste Detektiv: Gerade war ein versonnenes Lächeln über ihr Gesicht gehuscht   …
    Ebenso wie Justus wunderte sich auch Peter darüber, dass viele Studenten bereits über Garvines Festnahme Bescheid wussten. Amüsiert belauschte er die verschiedenen Mutmaßungen darüber, was dem Hausmeister wohl vorgeworfen wurde. Die Bandbreite der Spekulationen reichte von einer Marihuana-Plantage auf dem Dachboden bis hin zu ausgebrochenen Riesenschlangen, die nun das Uni-Gelände unsicher machten.
    Ein markanter Rosenduft kündigte das Nahen von Samantha an, noch bevor sie sich neben Peter niederließ. Spielerisch stupste sie ihm ans Kinn und blickte ihn strahlend an.
    »Na, hat sich mein starker Held vom Kampfe erholt?«
    Irritiert blinzelte Peter. Zwar wusste er, dass Samantha für ihn schwärmte, aber die jetzige Vertraulichkeit war ihm nicht recht geheuer. Hatte die gemeinsam überstandene Gefahr ihre Gefühle für ihn noch weiter verstärkt? Falls ja, musste er gehörig auf der Hut sein. Der Zweite Detektiv wollte Kelly auf keinen Fall weiteren Anlass für Eifersuchtsdramen bieten.
    »Mir geht’s gut, danke«, erwiderte er betont sachlich und wechselte schnell das Thema. »Hast du inzwischen noch etwas von Corvy gehört?«
    Samantha rümpfte kurz die Nase und strich sich durch die braunen Haare. Ihr schien der Schwenk zu Corvy ganz und gar nicht zu passen.
    »Ja, hab ich«, erwiderte sie mit säuerlichem Tonfall. »Dem Streber-Girlie geht’s bestens, falls es das ist, was du wissen möchtest.«
    Verwirrt blinzelte Peter. »Wieso Streber-Girlie?«
    »Eine Freundin von Corvy hat erzählt, dass sie ein Stipendium für Yale erhalten hat, auf das sie ursprünglich gehofft hatte«, erklärte Samantha mit hörbarem Neid in der Stimme. »Wegen irgendeines Formfehlers ist die Benachrichtigung wohl verspätet zugestellt worden.« Sie schnaubte verächtlich. »Kaum dass Corvy Bescheid wusste, ist sie auch schon abgereist. Sich von uns zu verabschieden war für ›Miss Yale‹ wohl unter ihrer Würde.«
    Peter runzelte die Stirn. Corvys kommentarloser Aufbruch war in der Tat etwas eigenartig. Andererseits war ein Stipendium für Yale eine grandiose Sache, schließlich zählte diese Universität neben Harvard und Stanford zu den besten der Vereinigten Staaten. Da konnte man im Überschwang der Gefühle schon mal vergessen, sich zu verabschieden.
    Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, tänzelte Mrs   Berany verträumt lächelnd in den Raum. Wie immer trug sie ihren Strohhut mit der knallroten Rose. Ihr smaragdgrünes Jute-Kleid und die zitronengelben Stöckelschuhe vervollständigten ihr eigenwilliges Outfit. Nach einer kleinen Pirouette vor der Wandtafel drehte sie sich zu den Studentinnen um und breitete strahlend die Arme aus, so als wolle sie die ganze Welt umarmen.
    »Seid von Herzen gegrüßt, ihr Kinder der Poesie! Nehmt nun bitte eure Gedichte hervor, die ihr zum Thema Naturkräfte verfasst habt.«
    Heftiges Rascheln setzte ein und auch Peter holte seinen Zettel mit dem glorreichen Baum-Vers aus der Hosentasche.
    »Falls ihr das Gedicht in einen Block oder ein Heft geschrieben habt, löst es bitte heraus und nehmt das Blatt Papier fest in beide Hände«, fuhr die Dozentin fort.
    Verwundert folgten alle der Anweisung.
    »Und nun   …«, Mrs   Beranys Augen glitzerten euphorisch, »zerknüllt es und werft es in die Luft!«
    Zuerst
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