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Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Christoph Dittert
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hintere musste sein Ziel sein; das vordere war komplett umzäunt. Am Türchen im Gartenzaun stand in Großbuchstaben LEMUEL GARVINE, HAUSMEISTER . Darunter standen seine Sprechzeiten im Verwaltungstrakt und eine Handy-Nummer für Notfälle.
    Wo hatte Justus diesen Namen bloß schon einmal gehört? Ihm fiel auf, dass auf der kleinen Rasenfläche neben dem Weg, der zur Haustür führte, ein riesiger Glaskasten in der Morgensonne blitzte.
    Er wollte weitergehen, aber etwas lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Vögel, lautlos und   …
    … direkt über ihm!
    Der Erste Detektiv legte den Kopf in den Nacken undschirmte die Augen mit der flachen Hand vor der Sonne ab. »Was   … was ist das denn?«, entfuhr es ihm.
    Kurz kniff er die Augen zusammen, aber der Anblick blieb der gleiche. Ein Schwarm aus mindestens zwei Dutzend Vögeln hing in der Luft wie festgefroren. Sie schlugen nur ganz wenig mit den Flügeln, obwohl sie doch bei diesem Wind hätten wild hin und her flattern müssen, um auch nur einigermaßen die Position zu halten!
    Justus ging einige Schritte rückwärts, um sie noch besser sehen zu können. Plötzlich drehten die Vögel ab und zischten pfeilschnell Richtung Norden davon. Sie verschwanden hinter dem kleinen Haus, in dem Lemuel Garvine wohnte.
    Nun, in einem Moment, in dem er über etwas ganz anderes nachdenken wollte, fiel Justus mit einem Mal ein, woher er den Namen kannte. Mr   Garvine war im Infomaterial als Ansprechpartner erwähnt worden, falls es Probleme mit den Zimmern im Wohnheim geben sollte.
    Die Tür des Hauses öffnete sich quietschend und ein Mann kam heraus. Trotz des nicht gerade kalten Wetters trug er eine dünne, schwarze Strickmütze über die Stirn, die Ohren und den Hinterkopf gezogen. Der Dreitagebart verlieh seinem Gesicht mit den eisgrauen Augen etwas Markantes. Er ging zu dem in der Sonne glitzernden gewaltigen Glaskasten.
    »Entschuldigen Sie«, rief der Erste Detektiv ihm zu. »Sind Sie Mr   Garvine?«
    »Der bin ich. Was gibt’s, Junge?« Seine Stimme klang frisch und sympathisch. Sein Alter konnte Justus nicht richtig schätzen. Er mochte in den Vierzigern sein. Seine Jeans sah ausgeblichen aus.
    »Haben Sie das auch gesehen?«
    »Was denn? Ach, komm erst mal rein! Die Tür ist offen.«
    Der Anführer der drei   ??? öffnete das Gartentürchen und ging zu dem freundlichen Hausmeister. »Die Vögel«, erklärte er. »Eben stand ein ganzer Schwarm in der Luft. Das sah   … also, es sah verrückt aus.« Er ärgerte sich selbst, dass er ins Stottern geraten war, aber er hatte zum ersten Mal in den Glaskasten sehen können   – und was er darin sah, verschlug ihm einen Augenblick lang den Atem.
    Lemuel Garvine zuckte mit den Schultern. »Vögel, sagst du? Das kommt schon mal vor, dass die sich seltsam verhalten. Bestimmt wegen meiner kleinen Lieblinge.« Die »kleinen Lieblinge« hockten in dem Glaskasten   – einem Terrarium, das auf einer Rollvorrichtung stand! Ein Dutzend oder mehr faustgroße Tiere saßen darin. Zitronengelbe Frösche mit großen, schwarzen Augen.
    »Das sind Pfeilgiftfrösche, nicht wahr?«, fragte Justus.
    »Gut erkannt, Junge! Studierst du Biologie?«
    »Das nicht«, erklärte der Erste Detektiv, »aber ich lese viel. Sagen Sie, sind die Tiere nicht giftig?«
    »Sehr giftig sogar! Der Phyllobates terribilis, gemeinhin als der Schreckliche Pfeilgiftfrosch bekannt, ist eins der giftigsten Tiere überhaupt! Du kennst sie vielleicht von den Chocó-Indianern aus Kolumbien, die aus dem Hautgift dieser Frösche ihr Pfeilgift hergestellt haben.«
    »Wie können Sie so giftige Tiere halten? Das ist doch   …«
    »Nur keine Angst! In Gefangenschaft verlieren die Tiere nach und nach ihr Gift und die Nachkommen besitzen erst gar keines mehr.«
    »Und Ihre Tiere sind solche Nachkommen?«
    Garvine grinste. »Wer weiß?« Er lachte. »Jedenfalls gönne ich ihnen hin und wieder etwas Sonnenlicht. Immer nur die Wärmelampe im Haus, das ist doch kein Leben!«
    Justus wusste darauf nichts zu sagen. Außerdem erschien ihm die bloße Anwesenheit der Frösche nicht wie eine gute Erklärung für das seltsame Verhalten der Vögel.
    Aber ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er weitermusste, wenn er den Anfang seines Seminars nicht verpassen wollte. Er verabschiedete sich und eilte weiter.
    Als Peter den Seminarraum betrat, wurde ihm schummrig. Das kleine Zimmer war bis zum Bersten mit etwa fünfzig Studentinnen gefüllt.
    Neunundneunzig Prozent Mädchen, dachte
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