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Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Christoph Dittert
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er, und ich. Einen Augenblick später musste er grinsen, als ihm auffiel, dass Justus ihn bestimmt auf seine unnachahmliche Art darauf hingewiesen hätte, dass es sich eigentlich um achtundneunzig Prozent Mädchen handelte   …
    Irgendwo im Raum schrie jemand auf. Peter wollte dem Mädchen schon zu Hilfe eilen, merkte aber, dass es um nichts Schlimmes ging. Die Studentin sah totenbleich aus und deutete mit zitternden Fingern auf ihren Tisch, von dem sie rückwärts wegwankte. »Die Spinne! Macht die Spinne weg   …!«
    Der Zweite Detektiv verdrehte die Augen. Das war doch nur ein total harmloser Weberknecht! Ein anderes Mädchen schob ein Blatt Papier unter die Spinne und bugsierte sie damit zum Fenster.
    Ein Dutzend Studentinnen trug pastellfarben gebatikte, schlabbrige Kleider. Peters Freundin Kelly hätte diesen Kleidungsstil wohl als »öko« bezeichnet. Andere waren grell geschminkt, mit so bunter Kleidung, dass es in den Augen wehtat.
    Da gehörte das Mädchen mit den kurz geschnittenen braunen Haaren, das er bereits am Vorabend während der Einführungsveranstaltung gesehen hatte, schon eher zu den Normalen. Sie sah sportlich und durchtrainiert aus, wie ihm jetzt auffiel. Der einzige noch leere Platz lag direkt neben ihr. Peter setzte sich mit einem knappen »Hi«.
    »Hi«, erwiderte sie. Genau wie gestern umgab sie eine Wolke aus Parfümduft. Es roch frisch und durchaus angenehm, das musste Peter zugeben. »Du bist doch auch aus der Rocky Beach High, oder? Du bist mir dort schon oft aufgefallen!« Sie lächelte ihn breit an.
    Das kann ja heiter werden, dachte Peter.
    »Ich bin Samantha Shirona«, sagte sie. »Klingt bescheuert, find ich. Gib meinen Eltern die Schuld.«
    Er musste lachen. »Find ich nicht bescheuert, sondern toll. Wie geschaffen für einen Lyrik-Kurs, in dem man Gedichte schreiben muss.«
    Samantha strahlte. »Ich find’s cool, dass du an diesem Kurs teilnimmst. Mal im Ernst   – du bist der einzige Junge hier. Ganz schön mutig von dir.«
    Im ersten Moment wollte Peter sie über den Computerfehler aufklären, entschied sich aber dagegen. Warum sollte er es nicht ausnutzen? »Danke«, sagte er also und nannte nun ebenfalls seinen Namen.
    »Wir sind die Einzigen aus dem Sonderprogramm in diesem Kurs«, sagte Samantha. »Alle anderen sind   … echte Studenten aus dem ersten Semester.«
    Ehe Peter sich genauer umschauen konnte, kam ihre Dozentin herein. Sie stellte sich als »A. C. Berany« vor   – »ihr dürft mich A. C. nennen«. Peter war von der ersten Sekunde an überzeugt, dass sie eine Macke hatte. Allein ihr breiter Strohhut, an dem eine rote Rose steckte! Sie schien in anderen Sphären zu schweben.
    »Ehe ich groß etwas erzähle«, sagte Mrs   A. C. Berany, »wollen wir gemeinsam austesten, was in euch steckt!«
    Peter wünschte sich ein Loch herbei, in dem er versinken konnte.
    »Was ist für euch Poesie? Was sind Gedichte?«, fragte A. C. »Diese Frage kann jeder nur für sich selbst beantworten! Darum starten wir mit einer kreativen Aufgabe. Nehmt euch nicht lange Zeit, schreibt auf, was euch in den Sinn kommt! Euer Gedicht soll zeigen, wie wichtig es am frühen Morgen ist, sich zu bewegen und die Schönheit der Schöpfung zu bewundern, damit sich die Gedanken klären können für den neuen Tag.«
    Aha, dachte Peter, das ist also wichtig.
    »Nun auf«, sagte Mrs   Berany, »schreibt eure ersten Gefühle auf, die genau das beschreiben.«
    Rund um Peter fing jeder an zu schreiben, während er sich fragte, was in aller Welt er überhaupt hier tat. Er sehnte sich nach dem Sportkurs.
    Samantha schob ihm Blatt und Stift zu. »Na los, Peter!«
    Voller Verzweiflung brachte der Zweite Detektiv irgendetwas aufs Papier. Es war wichtig, sich morgens zu bewegen und die Schönheit der Natur zu bewundern, damit die Gedanken in Schwung kamen? So ein Unfug! Aber bitte, wenn es sein musste   …
    Fünf Minuten später, als A. C. das Ende dieser Übung verkündete, blickte Peter auf eine Unmenge durchgestrichener Worte und Kritzeleien vor sich auf dem Blatt. Nur zwei Zeilen hatten überlebt. Immerhin reimten sie sich am Ende. Besser als nichts.
    Sein Albtraum wurde endgültig zur Katastrophe, als A. C. ausgerechnet auf ihn deutete. Sie hielt eine Namensliste in der Hand. »Du, Peter Shaw, darfst zuerst dein Gedicht mit uns teilen!«
    »Sie   … äh   …« Peters Handflächen wurden feucht, als er sich vorstellte, dass gleich alle seine reichlich unbeholfenen Zeilen hören würden.
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