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Die drei !!! Jagd im Untergrund

Die drei !!! Jagd im Untergrund

Titel: Die drei !!! Jagd im Untergrund
Autoren: Mira Sol
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italienischer Star-Visagist auf sie hereingefallen. Marie musste lächeln.
    Plötzlich bemerkte sie im Spiegelbild eine Reflexion hinter sich. Sie drehte sich um. Die niedrig stehende Abendsonne fiel durch die großen Fenster auf einen Gegenstand, der unter einem der riesigen Bodenkissen silbrig hervorglänzte. Marie sprang hin. Sie zerrte den Sitzsack zur Seite. Nicht zu fassen! Die verzweifelt gesuchten Schuhe waren da! Sie hatten die ganze Zeit unter dem Sitzkissen gelegen, auf dem Kim es sich bequem gemacht hatte. Peinlich berührt stellte Marie fest, dass sich neben den Sandalen auch ihre Dietrichsammlung zum Knacken von Schlössern befand, die sie ebenfalls seit Wochen vermisste. In der letzten Zeit war ihr doch alles ein bisschen über den Kopf gewachsen: Der Detektivclub, die Schule, die Gesangsstunden und der Schauspielunterricht, die regelmäßigen Aerobicstunden, ihre Freundinnen. Dann die Trennung von Holger und der nicht einfache Versuch, gute Freunde zu bleiben. Das alles hatte bereits viel Kraft gekostet. Marie schlüpfte in die Sandaletten mit den geflochtenen silbernen Lederstreifen. Und dann hatte sie vor drei Wochen auch noch Jo kennengelernt. Jo aus Hamburg. Er entsprach äußerlich so gar nicht Maries Bild von einem Traumtypen. Aber er war witzig und hatte ein gutes Selbstbewusstsein. Und seine Küsse waren so wunderbar, so federleicht gewesen ...
    Das Klingeln an der Haustür riss Marie aus ihren Gedanken. Sie schüttelte den Kopf, als könne sie damit all ihre Erinnerung an Jo wegschütteln, und warf einen letzten prüfenden Blick auf ihr Spiegelbild. Dann strich sich Marie energisch das Kleid glatt und lief in den Flur.
    Ihr Vater hatte bereits die Tür geöffnet und begrüßte die ersten Gäste. Marie kannte den hoch gewachsenen Mann und die zierliche rothaarige Frau neben ihm schon seit vielen Jahren. Helga Meister leitete ein kleines Theater in Berlin und war außerdem die Produzentin der erfolgreichen TV-Serie Vorstadtwache , in der Maries Vater die Hauptrolle des Kommissar Brockmeier spielte. Tom Ring schrieb die Drehbücher. Beide gehörten zum engsten Freundeskreis von Herrn Grevenbroich und waren bei fast allen Festen und Essenseinladungen anwesend.
    Als Marie gerade auf die beiden zulaufen wollte, erschien in der noch offen stehenden Tür ein riesiges Paket.
    »Achtung! Gefährliche eiskalte Fracht!«, ertönte es dahinter. Marie zuckte zusammen. Diese Stimme kannte sie doch!
    Die drei Erwachsenen machten dem großen Styroporkasten auf zwei Beinen lachend Platz.
    »Hallo, hereinspaziert! Klasse, vielen Dank, dass du das Dessert abgeholt hast!«, empfing Herr Grevenbroich seinen verborgenen Gast. »Marie, zeigst du unserem Eistortenlieferanten bitte, wo der Kühlschrank ist?«
    Lachend verschwand Maries Vater mit Helga und Tom in Richtung Terrasse. »Wir sehen uns gleich, Adrian, ja? Helga hat dir etwas Wichtiges zu sagen!«, rief er noch und winkte fröhlich. Adrian nickte, wobei das Paket in seinen Armen bedrohlich zu schwanken anfing.
    »Hi, Marie«, sagte er dann. »Das Ding ist ziemlich schwer, hilfst du mir mal?«
    Marie packte mit an. »Jetzt kannst du es ein Stück runterlassen. Wir tragen es am besten zu zweit in die Küche.«
    Der Kasten wurde gesenkt. Dahinter erschien ein lächelndes Gesicht, in das vorwitzig eine dunkelbraune Haarsträhne fiel. Ein Paar goldbraune Augen blitzten Marie schelmisch an.
    »Schon länger nicht mehr gesehen! Du bist ziemlich viel auf Achse, was?«
    »Hallo Adrian, nette Überraschung«, hörte Marie sich mit belegter Stimme sagen. »Ja, ich war ein paar Wochen weg.« Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Was war denn jetzt bloß los?
    Adrian wohnte in der WG im Stockwerk unter der Penthousewohnung von Marie und ihrem Vater. Ihr erstes Kennenlernen hatte nicht gerade unter einem günstigen Stern gestanden. Dann aber war eine schöne Freundschaft zwischen ihnen entstanden. Zwischendurch hatte Marie sich sogar vorgestellt, dass Adrian mehr als ein guter Freund sein könnte. Auch wenn er mit seinen 18 Jahren eigentlich viel zu alt für sie war. Dann aber war Jo in ihr Leben getreten und Adrian vergessen. Hatte sie bis eben gedacht. Verwirrt nahm Marie war, wie ihr Herz schneller zu pochen begann.
    Sie wuchteten ihre Last auf den Küchentisch. Marie öffnete den großen Kühlschrank. Adrian nahm die dreistöckige Eistorte vorsichtig aus dem Karton und reichte sie ihr.
    Während sie die Torte verstaute, rotierten Maries Gedanken. So hatte sie
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