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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond
Autoren: André Marx
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hatte gedacht, eure Zentrale sei hinüber!« Die drei drehten sich um. »Inspektor Cotta!«, rief Peter überrascht. »Das ist ja ein seltener Besuch!«
    »Ich habe heute meinen freien Tag und dachte, ich schaue mal vorbei«, antwortete der Inspektor und wirkte fast ein bisschen verlegen.
    »Ihren freien Tag?«, hakte Justus nach. »Jetzt schon?«
    »Ja, den ersten seit Wochen! Aber langsam glätten sich die Wogen. Ich bin den Fall Victor Hugenay nämlich endlich los! Interpol kümmert sich nun um die Angelegenheit. Es wird bald ein ordentliches Gerichtsverfahren für ihn geben, aber das ist dann nicht mehr meine Sache. Gott sei Dank!«
    »Ach«, sagte Justus überrascht. »Ich dachte, Sie wollten den Fall unbedingt behalten!«
    »Tja, so kann man sich täuschen. Ehrlich gesagt ...« Der Inspektor wusste nicht so recht, wo er hinsehen sollte. Er entschied sich, weiterhin die Zentrale anzustarren, als er weitersprach: »Ehrlich gesagt möchte ich mich bei euch entschuldigen. Damals, als Hugenay noch bei uns in Untersuchungshaft saß ... na ja, da war ich wohl etwas überfordert. Und gestresst. Und sehr, sehr unfreundlich zu euch. Und unfair. Tut mir Leid.«
    Die drei Detektive warfen einander überraschte Blicke zu. So hatten sie Cotta noch nie erlebt.
    »Na ja«, sagte Peter schließlich. »So schlimm war es ja gar nicht.«
    »Nett von dir, Peter. Aber ich bin durch diesen Fall wirklich an meine Grenzen gestoßen.«
    »Nicht nur Sie«, sagte Justus. »Und die Beförderung?«
    »Man hat mir eine angeboten. Aber ich habe abgelehnt.«
    »Abgelehnt? Aber warum?«
    »Tja, die Bezahlung wäre zwar besser, aber ehrlich gesagt ist mir das zu viel Bürokratie. Dann müsste ich mich nämlich immer noch mit Mr Hugenay beschäftigen. Mir reicht es. Da bleibe ich lieber Inspektor. Außerdem ...« Er schmunzelte. »Außerdem würde dann ja jemand anders eure panischen Anrufe bekommen, wenn es mal wieder an allen Ecken und Enden brennt und euch jemand aus der Patsche helfen muss.«
    »Und das möchten Sie sich natürlich nicht entgehen lassen«, sagte Justus selbstsicher lächelnd.
    »Falsch, Justus Jonas. Das möchte ich niemandem zumuten/« Er grinste.
    »Was ist denn eigentlich mit Señor Juárez?«, fragte Bob. »Der bekommt auch ein Gerichtsverfahren und wird wohl für etliche Jahre von der Bildfläche verschwinden, so viel, wie er schon auf dem Kerbholz hat.«
    »Und ... äh ... Brittany?«
    »Gute Frage, Justus. Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Sie hat sich einiges zu Schulden kommen lassen. Andererseits sind die Tatbestände im Einzelnen nicht besonders schwerwiegend. Ich kann sehr schlecht abschätzen, ob sie ins Gefängnis muss oder mit einer Geldstrafe davonkommt. Wir werden sehen.«
    »Herr Inspektor!«, rief plötzlich Tante Mathilda quer über den Platz. Sie ließ den Kunden, den sie gerade bedient hatte, einfach stehen und kam herübergelaufen. »Das ist aber nett, dass Sie mal vorbeischauen! Wollen Sie meinem Neffen und seinen Freunden endlich mal gehörig den Kopf waschen? Das finde ich sehr, sehr richtig von Ihnen! Diese Schwierigkeiten, in die die drei sich immer wieder bringen!«
    »Nun, äh, eigentlich ... wollte ich mich nur mal bei Ihnen auf dem Trödelmarkt umsehen«, sagte Cotta leicht überfordert. »Ach, tatsächlich?« Tante Mathildas Augen begannen zu leuchten. Sie witterte ein Geschäft. »Dann schauen Sie sich ruhig um! Oder soll ich Ihnen alles zeigen? Es wäre mir eine Ehre! Was suchen Sie denn? Ich bin sicher, hier werden Sie finden, was immer Sie suchen! Wir haben nämlich alles!« Sie hakte sich beim Inspektor unter und zog ihn von den drei ??? weg. Justus, Peter und Bob konnten ihr Lachen kaum unterdrücken.
    »Ach, äh, Justus!«, sagte Cotta und riss sich noch einmal los. »Fast hätte ich es vergessen! Das hier soll ich dir geben!« Er griff in die Innentasche seiner Jacke und zog einen Briefumschlag hervor. Justus nahm ihn entgegen. Dann hatte Tante Mathilda ihn wieder in ihren Fängen und zog ihn fort. »Der Ärmste«, sagte Peter lachend. »Deine Tante Mathilda wird ihn nicht gehen lassen, bevor er nicht eine Nachttischlampe, einen Kühlschrank, einen Klodeckel, eine Kronkorkensammlung und zwei Kisten Bücher gekauft hat!«
    »Was ist denn das fiir ein Brief?«, fragte Bob neugierig, »Das werden wir gleich wissen«, sagte Justus und öffnete den Umschlag. Er erkannte Victor Hugenays Handschrift sofort.

Lieber Justus, da mir bisher noch keine Skandalgeschichten zu Ohren gekommen
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