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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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wichtig, den Himmel zu beobachten. Und dazu brauchte er kein Drachenreiter zu sein. Er brauchte nur Tai, dann konnte er exzellente Leistungen vollbringen. Sie wusste viel mehr über Astronomie als er, obwohl er fleißig lernte, um das Versäumte nachzuholen.
    Sollte das Projekt ein Erfolg werden, mussten mehr Menschen nach Honshu ziehen und bei der Himmelsüberwachung helfen. Er nahm sich vor, demnächst Kontakt mit ein paar tüchtigen Leuten aufzunehmen. Er musste seinem Leben einen neuen Sinn, eine neue Richtung geben, wollte er nicht auf ewig mit seinem Schicksal hadern.
    Ihm fiel Lytol mit dem vernarbten Gesicht ein, der seinen Drachen durch Tod verloren hatte. Bei einem Routineflug in Benden war Larth auf tragische Weise umgekommen. R'gul hatte seinem Drachen erlaubt, Feuerstein zu kauen und eine Flammengarbe auszustoßen. Doch Larth und Lytol hatten diesen Feueratem frontal abbekommen. In buchstäblich letzter Sekunde landete der Drache mit seinem schwer verwundeten Reiter, ging dann ins Dazwischen und verschied. Das hätte auch Lytols Ende bedeuten müssen.
    Es war historisch belegt, dass Reiter, deren Drachen starben, lieber Selbstmord begingen als ohne ihren kreatürlichen Partner weiterzuleben. Lytol trotzte dieser Konvention und baute sich eine neue Existenz auf. Er verwaltete eine von Lord Jaxoms Burgen, dann half er Meister Robinton und D'ram, die Entwicklung von Landing zu jedermanns Zufriedenheit voranzutreiben. Und nun bildeten Lytol, D'ram und der blinde Meister Wansor auf dem Landsitz an der Meeresbucht ein treffliches Dreiergespann, das mit klugen Ratschlägen und weisen Entschlüssen dazu beitrug, die komplexe Gesellschaft von Pern zu leiten. F'lessan dachte flüchtig darüber nach, wie er wohl reagiert hätte, wäre Golanth seinen Verletzungen erlegen. Hätte er die Kraft besessen, weiterzumachen, so wie Lytol?
    Doch dann schüttelte er die morbiden, fruchtlosen Gedanken ab. Er durfte sich nicht so gehenlassen. Das war reine Zeitverschwendung. Wie Tai schon sagte, gab es für die meisten Probleme eine Lösung. Lytol hatte für sich immer neue Wege gefunden, und diesen stillen, unaufdringlichen Helden sollte er sich getrost zum Vorbild nehmen.
    Mitten in einem Schnarcher wachte Golanth auf und blickte aufmerksam nach Norden. Wann war der nächste Fädenfall angesagt? Lange konnte es nicht mehr dauern, das spürte Golanth instinktiv.
    Fünf Reiter erschienen am Himmel, und ein sechster Drache stieg aus dem Dschungel auf. Zaranth erreichte Honshu zuerst. In der Luft schwebend ließ sie ihre Reiterin auf der Terrasse absitzen, ehe sie sich um eine Schwingenspitze drehte, als wollte sie die Neuankömmlinge provozieren. F'lessan stand auf und wunderte sich über ihre beinahe defensive Haltung. Dann erkannte er die Drachen: Monarth, Gadareth, Path, Galuth und Arwith, doch sie trafen keine Anstalten zu landen.
    Sie sind gekommen um zu üben , erklärte Zaranth. Tai, ich hole seine Jacke.
    »Was wollen sie üben?«, fragte F'lessan.
    Klatschend prallte die Jacke gegen seine Brust, und reflexartig hielt er sie fest.
    »Sie wollen üben, was Zaranth, Ramoth und Mnementh ihnen beigebracht haben«, erwiderte Tai.
    Neulich hatte Lessa irgendetwas zum Thema Üben gesagt.
    Was dann geschah, überraschte sowohl Tai als auch F'lessan. Plötzlich hob sich Golanth senkrecht in die Höhe. Vor Schreck stieß er ein lautes Zischen aus, während F'lessan erbleichte und zu taumeln anfing. Automatisch spreizte der Bronzedrache die Schwingen, obwohl die linke Flugmembran sich nicht weit genug entfaltete und leicht herunterhing. Doch er schwebte frei in der Luft.
    »WAS MACHT IHR MIT GOLANTH!«, schrie F'lessan und humpelte schnell zu der Stelle, über der sein Drache außer Reichweite hoch über ihm pendelte.
    Keine Sorge, F'lessan. Es geht mir gut.
    »Training!«, brüllte T'lion.
    »Training!«, stimmte T'gellan ein, hinter dem Persellan saß.
    »Training!«, skandierten nun auch C'reel und Mirrim.
    »Du brauchst ebenfalls Praxis, F'lessan. Es kommt darauf an, dass Golanth hoch genug über dem Boden schwebt«, schrie Mirrim von Paths Rücken. Path fixierte Zaranth, und die beiden Drachen kommunizierten miteinander, ohne ihre Reiterinnen daran teilnehmen zu lassen.
    »Hatten sie dich vorher eingeweiht?«, wandte sich F'lessan an Tai.
    »Nein!« Es klang pikiert. »Ich bin die Letzte, die sie ins Vertrauen ziehen würden. Zaranth kann vor dir und Golanth nichts verheimlichen.«
    »SETZT SOFORT MEINEN DRACHEN AB!«
    Es tut
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