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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Autoren: Janina Barde
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ihrer Furcht gegenüber Nichtmenschen, dass sie einfach nicht erkennen wollten, dass ihre Angst dumm und unnötig war. Gerade diese Gefühle gaben sie an die Kinder weiter, die es nicht besser wissen konnten, obwohl sie eindeutig nicht wirklich verstanden, wieso ihre Mutter so heftig abweisend reagierte. Sie lebten es einfach nur nach. Wie ein Zwergling, der wie sein Vater Schmied wurde...
    Doch mit diesen Problemen wollte er sich gar nicht abmühen. Da würde sich keine Lösung finden lassen und die Weiber wollten es sowieso nicht anders. Aus diesem Grund winkte er dann Keldorn und Grimmil und trug ihnen auf, nach Proviant für ihre Karawane zu suchen. Irgendwie schafften die Beiden es immer, an Nahrung zu kommen. Sei es nun dadurch, dass sie andere Karawane und unaufmerksame Kriegertruppen überfielen oder sie Tiere fanden, die sie erlegten oder sogar Beeren und Pilze, die sie sammeln konnten. Irgendwas kam immer auf den Teller. Dabei fühlte Argrim kaum Gewissensbisse, denn er wusste, dass er nicht die ganze Welt retten konnte, aber vielleicht die Kinder, Frauen und seine Kameraden. Er steckte seine Ziele lieber klein und einfach, aber erreichte es dafür auch. Er trug noch einigen anderen Zwergen auf, weitere Lagerfeuer zu entzünden und sich um die Pflege der Tiere und um Reparaturen an dem Wagen und anderen Werkzeugen durchzuführen. Eigentlich waren sie immer alle irgendwie beschäftigt, damit es keine Langeweile gab, die zu irgendwelchen Dummheiten verführen könnte. Und wenn es nur darum ging, Decken zu stopfen! Sobald alles erledigt wäre, durfte jeder Zwerg seine Zeit frei einteilen. Ob sie dann Pfeife rauchten, sich Geschichten erzählten oder schliefen, war jedem selbst überlassen. Jalgat selbst rauchte meistens nur eine Pfeife und ging danach schlafen, weil der darauffolgende Tag in der Regel noch schwerer und anstrengender war als der davor. Er konnte jede Minute Schlaf und jedes bisschen Kraft gut gebrauchen, damit er die Truppe weiterhin nach bestem Gewissen anführen konnte. Wie er zum Anführer geworden war, verstand der Axtschwinger bis heute nicht! Es hatte einen Kampf gegeben und der Sieger sollte sie anführen. Er selbst hatte dabei nicht mal mitgemacht. Trotzdem hieß es am Ende: „Herzlichen Glückwunsch, Argrim! Ab heute bist du unser Anführer! Wir werden dir treu und kampfbereit folgen!“ Widerworte wurden dabei ignoriert und am Ende hatte er sich dieser >Ehre< ergeben müssen.
    Die Elfe, die er gefunden hatte, lag nicht weit weg von ihm an dem tanzenden Lagerfeuer. Langsam verloren sich die blauen Verfärbungen an Lippen, Fingern und anderen Hautstellen. Vorsichtig rückte der Zwerg etwas näher und wagte einen genaueren Blick auf die junge Frau, aber korrigierte sich selbst, wenn es um die Angabe ging, dass sie jung sei. Das war bei Elfen wirklich nicht anhand des Äußeren zu sagen! Zwar sah die Blondine aus, wie Anfang Zwanzig, aber so sahen Elfen eigentlich immer aus. Meistens waren sie schon sehr alt und hatten diese wunderschöne, samtige Haut mit den puppenartigen Gesichtchen. Sie achteten auf Pflege und  aufwändige Gewänder, aber nicht auf ihre innere Schönheit. Er fand sie verdorben, arrogant und nervtötend, weshalb Argrim eigentlich immer froh gewesen war, dass er kaum mit dieser Rasse zu tun hatte. Dennoch verspürte er unverfrorenen Hass ihnen gegenüber! Immer prahlten sie damit, dass sie in allem besser waren, alles konnten und so kultivierte Leutchen waren, doch in Wirklichkeit waren sie so von ihrem Selbstbild verblendet, dass sie nicht erkannten, dass andere Rassen sie schon lange überholt hatten! Jalgat hatte seine Axt selbst gefertigt, über dessen Schaft er nun strich. Sie war perfekt auf seine Kraft, seine Armlänge und sein Gewicht ausgewogen, weshalb er mit ihr kämpfen konnte als tanzte er. Er hatte nur das beste Holz für den Schaft und die besten Metalle für die Klinge verwendet und dann Tage lang an ihr gearbeitet bis sie zu einem wahren Meisterwerk geworden war. Das konnten Elfen nicht leisten! Sie waren wirklich ausgezeichnet, wenn es um Gravuren, Verzierungen und Verzauberungen ging, aber die Kunst des Schmiedens hatten sie vielleicht besser als die Menschen gemeistert, aber bei weitem nicht so, wie die Zwerge es getan hatten. Aber sollten sie sich doch ruhig rühmen! Dadurch würde es noch lange nicht wahr werden. Gedankenverloren starrte der Zwerg auf seine Waffe und erinnerte sich daran, dass er schon so viele Leben mit ihr genommen hatte.
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