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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Autoren: Janina Barde
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Überleben.
    Hier lagen wirklich viele Leichen verstreut. Der Arm hatte eine Befürchtung bei Jalgat geweckt, die hier bestätigt wurde: Viele der toten Körper waren entsetzlich verstümmelt wurden und das Blut der armen Wesen befleckte den Boden und färbte den Schnee rot. Viele der Verstümmelungen waren nach dem Tod zugefügt wurden und sprachen für einen sehr barbarischen Angriff. Doch obwohl der Anführer die Gesichter und Körper genau sehen konnte, konnte er beim besten Willen nicht sagen, welcher Rasse sie angehörten. Sie gehörten nicht zu den markant auffälligen Rassen, wie Orks, Oger oder Uruk’khais, aber einer Mischrasse konnte er sie auch nicht zuordnen. Gerade weil ihre Haut trotz des Wetters recht stark gebräunt und irgendwie makellos schien, war das sehr verstörend. Gerade ihre Gesichter, aber auch die Körper waren mit Tattoos übersäht, die meistens starke Jäger, wie Bären, Tiger oder Löwen zeigten. Manche waren richtig aufwändig damit geschmückt, Andere hatten nur schemenhafte Andeutungen. Ihre Kleidung war zwischen unbrauchbar und erotisch, was bei der Kälte und dem Schnee auch wie ein schlechter Scherz wirkte. Aber Argrim musste zugeben, dass die Plattenteile sehr geschickt angeordnet waren, sodass Leber, Herz, Intimbereich und andere empfindsame Stellen immer und von jeder Richtung gut geschützt waren, aber ihre Bewegungsfreiheit dennoch nicht beschränkt wurde. Deshalb lag die Annahme nah, dass ihr Kampfstil auf Geschwindigkeit und Geschick aufbaute, nicht auf Kraft und Standfestigkeit. Wegen ihrer gebräunten Haut und dem schadlosen Äußeren ging der Anführer davon aus, dass es sich hierbei um Dämonen handelte. Und zwar um Dämonen, die alle dem gleichen Clan entsprungen sind, wegen den ähnlichen äußerlichen Merkmalen und den bildlich verwandten Tätowierungen. Zwischen diesen Dämonen lagen einige Elfenleichen, die optisch nicht zu ihnen passten und wohl auch eher die Angreifer gewesen waren. Ihrer Lederkleidung zu urteilen, war es ein Kundschaftertrupp gewesen, der hier die Berge erforschen und nach Gefahren Ausschau halten sollte. Der Größe nach, gehörten sie zu einer größeren Gruppe oder sogar zu einer Armee. Zumindest hatten sie wirklich eine Gefahr gefunden, das musste man ihnen lassen.
    Nach näherem Hinsehen stellte der Zwerg fest, dass hier nirgendwo Waffen lagen. Nicht mal Bolzen oder Pfeile, die hatte man auch aus den Leichen herausgezogen, in denen eindeutig mal welche gesteckt hatten. Doch weder die Dämonen noch die Elfen würden hier unbewaffnet durch die Lande ziehen! Das wäre blanker Selbstmord. Da die Gebräunten alle nach Kriegern aussahen und so exotisch waren, besaßen sie sicher einzigartige Waffen, die meisterhaft verarbeitet gewesen waren. So meisterhaft, dass sogar die eitlen Elfen sie ihnen geraubt hatten! Dabei bestand dieses Volk darauf, dass sie perfekte Schmiede, Gelehrte und Zauberer waren. Sie waren die, die es nötig hatten, sich helfen zu lassen. Zwerge und Elfen waren noch nie Freunde gewesen, aber einen unterlegenen Feind so zu überrumpeln, ein Massaker anzurichten und dann noch ihr Hab’ und Gut zu stehlen, erschien dem Anführer widerlich! Bei Lebensmitteln sah er das anders, weil es das Überleben sicherte, aber doch nicht das, was die Toten dem Diesseits zurückließen. Ihre Seelen würden niemals Ruhe finden. Nicht nur, weil man sie geschändet und bestohlen hatte, sondern auch, weil sie an einem Ort wie diesem auf diese qualvolle Art und Weise gestorben waren. Zumindest würden sie gemeinsam nie zur Ruhe kommen... So waren sie nicht alleine.
     
    Der Kriegertrupp durchsuchte die Leichen nach Lebensmitteln, Pferdefutter und Trinken, aber auch nach anderen Dingen, wie Decken und Leder, das sie für die Kinder verarbeiten konnten, damit sie für die Kälte besser gewappnet wurden. Und wenn sie genug hatten, dann konnten sie vielleicht auch die Frauen neu einkleiden, aber das erschien ein Traum zu bleiben. Sie hatten nichts! Nicht mal einen Krümel Brot. Selbst wenn sie mal etwas besessen hatten, schienen die Elfen das sowieso mitgenommen zu haben. Wirklich verübeln konnte der Anführer ihnen das nicht, aber es war dennoch deprimierend.
    Plötzlich hörte Argrim Jalgat ein Geräusch. Durch den tosenden Wind, die dadurch entstehenden Schneeböen und das Gejammer der Frauen und Kinder, fiel es ihm sehr schwer, das Geräusch auszumachen. Er erkannte, dass es ein Wimmern war und nun endlich konnte er auch endlich den Ursprung
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