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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Autoren: Janina Barde
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grundlos geschändet wurden. Dabei half ihnen auch das Wissen, dass sie nicht so waren! Argrims Truppe waren sicherlich keine Helden, aber sie waren auch keine Monster. Obwohl die Gesichter der menschlichen Frauen und Kinder, die sie begleiteten, eine andere Geschichte erzählten. Sie misstrauten ihren Rettern sehr und deshalb behielten sie sie pausenlos im Auge. Etwas, was der Anführer der Gruppe nicht besonders schlimm oder verstörend fand. Gerade die Menschen hatten sich mit den Nichtmenschen verfeindet und dazu gehörten auch sie. Aber sie konnten keine Kinder und Frauen verhungern lassen! Natürlich stand es dennoch schlecht um sie, weil es schwer war so viel Nahrung und Trinken zu beschaffen, aber alle wirkten gesünder und fülliger als in den ersten Tagen. Da die Zwerge dafür auf eigene Nahrung verzichten mussten, sah es bei ihnen anders aus. Sie nahmen immer mehr ab und wurden müder. Einige aus Argrims Kriegertrupp waren sogar so weit, dass sie die Menschen im Stich lassen wollten, um sich endlich wieder ihren eigenen Problemen widmen zu können. Es gab Tage, da dachte er genauso... Und sie wurden häufiger. Dennoch überwand er sich, diesem Gedanken nicht nachzugeben.
    Nicht mal jetzt, wo sie so schwer vorankamen. Seit zwei Tagen schneite es dauerhaft, weshalb die jetzige Höhe wohl nur eine Vorbereitung darauf war, was morgen sein würde. Das Gelände war dazu auch noch felsig und schwer mit einem Karren zu bereisen, den sie dabei hatten. Darauf transportieren sie die Verletzten, Kranken, Kinder und ihre Werkzeuge. Sogar noch einige Lebensmittel, die aber spätestens heute Abend leer sein würden. Eher aber schon bei ihrer nächsten Pause. So viele Mäuler waren zu stopfen und das wurde nicht gerade besser, wenn man dauerhaft unter Anstrengung und Stress stand.
    Wäre da nicht nur der Hunger, dann würden sie diese Probleme wohl irgendwie behoben bekommen, aber die Flüchtlinge waren auch eigentlich alle unbewaffnet und ohne eine brauchbare Ausbildung, wenn es um den Kampf ums nackte Überleben ging. Die Meisten hatten nicht mal ein Messer zur Verteidigung. Dagegen waren die Zwerge bis auf die Zähne bewaffnet – was sicher nicht gerade das Vertrauen der Menschen zu ihnen schürte. Argrim selbst trug seine Streitaxt auf den Rücken, die über Lederriemen befestigt war und manchmal sein Atmen erschwerte, wenn die Riemen durch die Kälte zu steif wurden. Dazu ein Kurzschwert an der Hüfte und zwei Dolche in seinen Stiefeln. Er war immer bereit sich einem Angriff zu stellen, egal, wer diesen gegen sie auszuführen versuchte. Ähnlich hielten es auch seine Kampfgefährten, die alle erfahren und geschickt waren. Die Flüchtlinge aber waren eine dauerhafte Belastung und Gefahr. Doch Argrims Herz verbat ihm, sie zurückzulassen. Sie waren so schwach und hilflos... Es gab sonst Niemanden, der sich ihrer annehmen würde. Nicht im Guten zumindest...
    Plötzlich strauchelte der Anführer und er wäre auch beinahe gestürzt, fasste sich aber im letzten Moment noch. Irritiert starrte er zu seinen Füßen und entdeckte einen abgetrennten Arm, der ein Schwert umgriffen hielt. Das Blut darin war komplett gefroren und der Stumpf so fest mit dem eisigen Boden verschmolzen, dass er eine sehr unangenehme Stolperfalle darstellte. Argrim hob den Blick und sah durch die Schneeböen und die Dunkelheit schemenhaft, dass in der Ferne einige reglose Körper lagen und das recht weit gefächert. Es mussten weitere Leichen sein, die nach dem Arm zu urteilen kein schöner Anblick werden würden. Er verspürte jetzt schon Mitleid für die armen Seelen und hob seine Faust in die Luft, damit die Karawane zum Stehen kam. Nur seine Zwergenkameraden lösten sich von der Traube und folgten ihm in einer speerartigen Formation. Jeder war aufmerksam und achtete nicht nur auf sich, sondern auch auf seine Nebenmänner, während sie sowohl auf den Boden, wie auch in alle Himmelrichtungen starrten. Das war schon so routiniert, dass sie keine Befehle brauchten, damit sie stets alle in unterschiedliche Richtungen starrten, damit niemals ein toter Winkel entstand. Alle hielten dabei ihre Waffen in den Händen, wobei sie so unter Anspannung standen, dass die Handgelenke vom Druck schon weiß wurden. Die Frauen und Kinder blieben erstaunlich ruhig und machten keinen Laut, damit die Mörder nicht ungewollt auf sie oder die Zwerge aufmerksam wurden. Auch das war durch die Routine einfach schon in Fleisch und Blut übergegangen. Nur so sicherten sie ihr
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