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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)
Autoren: Janina Barde
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zurecht legte. Wäre ihre Antwort zu gekünstelt, dann würde er sie mit seiner Waffe nochmals daran erinnern, in welche Lage sie nicht nur sich selbst, sondern alle hier gebracht hatte! Das begriff auch die Frau, die etwas reuvoller den Blick senkte: „Spielt das denn eine Rolle?“ Argrim antwortete nicht. Deshalb blickte sich die Elfe nun ein wenig um. Sie entdeckte kein vertrautes Gesicht, aber ihr fiel auf, dass alle Anwesende sie mit Abscheu und Hass ansahen als habe sie gerade ihre gesamte Familie ausgelöscht. Das war doch absurd! Sie hatte doch gar nichts getan! Schnaubend blickte sie also wieder zum Anführer: „Was ist mit meiner Eskorte? Wo sind sie?“
    „Allesamt tot, sag’ ich dir.“, antwortete er kalt und packte etwas grober als es nötig gewesen wäre nach den Schultern der Blondine, um sie ihm zu zuwenden, „Und nun hör’ auf mir auszuweichen! Ich will wissen, wer du bist und was du hier zu suchen hast?! Wer bist du, dass du sogar mit einer eigenen Eskorte durch das Land reist?“ Er wartete etwas, damit sie die Fragen verarbeiten konnte, ehe er fortfuhr: „Und was zum Henker ist passiert?!“
    Die Elfe schüttelte die Hände von ihm ab und versuchte wieder etwas mehr Luft zwischen sie zu bringen: „Ich heiße Nuala Fayh Cailean Markrhon.“ Argrim hatte schon vieles gehört, aber nicht, dass Jemand so viele Namen besaß. Ein Zuname war schon eine Ehre und oblag nur jenen mit guter Herkunft. Ein Zweitname wurde eigentlich nur dem Adel zugesprochen... Doch sie besaß auch noch einen Drittnamen! Aber Argrim versuchte seine Überraschung zu verstecken, die ihn zweifelsohne ergriffen hatte. „Die Eskorte galt alleine meinem Schutz, weil ich eine Prinzessin bin.“, erklärte die Blondine und bemerkte sofort, wie er das Gesicht verzog, wodurch ihre Stimme direkt etwas schroffer wurde, „Guckt nicht so! Ich bin eine Prinzessin von weit, weit weg... Ihr werdet weder mich noch mein Königreich kennen. Das ist auch nicht der Punkt, denke ich. Und was passiert ist? Eine gute Frage...“ Der Zwerg verarbeitete seine eigene Überraschung, während sie sich offensichtlich zu erinnern versuchte, was genau geschehen war. Es überraschte ihn nicht, dass sie das nicht mehr wirklich sagen konnte... Auf der einen Seite war der Schock und auf der anderen war sie wahrscheinlich die meiste Zeit des Kampfes ohnmächtig gewesen. Das hatte ihr vermutlich auch das Leben gerettet! Trotzdem bemühte sie sich um eine Erklärung: „Es surrten Pfeile durch die Luft und ich sah, dass Angreifer anrückten. Mein Beschützer stieß mich zur Seite. Ich erinner’ mich nur, wie ich eine Klippe herunterfiel, hart aufschlug und ohnmächtig wurde. Mein-... Habt Ihr einen Mann gefunden mit dunkler Haut und einer Kutte mit einer Kapuze? Darüber trägt er Plattenrüstungen und er ist mit einer großen Sense bewaffnet.“
    Über diese Frage musste Jalgat nicht lange nachdenken, denn solch ein Mann wäre ihm sofort aufgefallen und er hatte sowieso im Nachhinein nochmals alle Leichen untersucht – nur falls noch einer lebte. Deshalb schüttelte er auch direkt den Kopf: „Nein. Da war kein Mann, der auf diese Beschreibung passt.“
    „Das ist gut.“, gestand Nuala sachte.
    „Und was wollte t ihr nun hier? Warum schleppt man eine... Prinzessin durch eine solche Einöde? Setzt sie einer solchen Gefahr aus?“, fragte der Zwergenanführer weiter, „Solltest du etwa einem der Kriegsherren zum Geschenk gemacht werden? Eine vorteilhafte Partie werden?“
    Entschieden schüttelte die Elfe den Kopf: „Nein.“
    Mehr schien die Blondine dazu nicht mehr sagen zu wollen und Argrim bedrängte sie auch nicht weiter. Es würde nichts bringen, sie unter Druck zu setzen, um an Informationen zu kommen, die ihm wahrscheinlich eh nicht weiterhalfen. Vielleicht würde sie sogar lügen, wenn er zu sehr versuchte, sie zum Reden zu bringen! Umbringen konnte er sie nun eh nicht mehr... Anhand ihrer Unterhaltung hatte er festgestellt, dass sie die Wahrheit sagte und nichts getan hatte. Der Angriff auf ihre Eskorte war ein tragischer Verlust für die vermeidliche Prinzessin gewesen, die selbst nichts zu deren Schutz hatte beitragen können. Ihre unvollständige Geschichte umwob sie mit einer mysteriösen Aura und irgendwas stimmte nicht mit ihr, aber dennoch glaubte er ihr einfach. Was auch immer nicht mit ihr stimmte, hatte weder etwas mit dem Angriff auf ihre Leute noch mit der Geschichte zu tun, die sie ihm erzählt hatte...
     
    Stillschweigend
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