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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers
Autoren: Nora Roberts
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liebenswürdig von Ihnen, mir Ihre Zeit zu gewähren.“
    „Ich weiß nicht, ob es liebenswürdig ist oder nicht.“ Er hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen seiner Jeans und musterte die beiden Frauen. Rose Merrick trug ein einfaches, akkurates blaues Kleid. Man konnte sehen, dass sie abgenommen hatte. Sie hatte sich offensichtlich Mühe mit ihrem Make-up gegeben, aber das würde sicher nicht lange halten, wenn man bedachte, dass ihr Tränen in den Augen standen.
    Er wehrte sich gegen die Welle des Mitgefühls, die ihn überkam.
    Die andere Frau hatte keinen großen Wert auf ihre Erscheinung gelegt.
    Was sie umso interessanter machte. Wie Sebastian selbst, so trug auch sie Jeans und Stiefel, beides weit davon entfernt, neu zu sein. Das T-Shirt musste einmal von einem leuchtenden Rot gewesen sein, jetzt war es verblasst und ausgewaschen. Kein Schmuck, kein Make-up. Aber dafür eine Einstellung, die ganz deutlich zu spüren war. Eine negative Einstellung.
    Aha, du bist also die Harte. Er suchte nach ihrem Namen und wurde von einem Strudel von Gedanken mitgerissen, der ihm sagte, dass sie gefühlsmäßig genauso aufgewühlt war wie Rose Merrick.
    Großartig.
    Rose kam auf ihn zu. Sebastian wollte zurückweichen, unbeteiligt bleiben, aber er hatte den Kampf schon verloren. Sie versuchte die Tränen zurückzuhalten, diese Tränen, von denen er wusste, dass ihr Herz sie weinte.
    Nichts auf der Welt machte einen Mann so schwach wie eine mutige Frau.
    „Mr. Donovan, ich will nicht zu viel Ihrer Zeit rauben, ich möchte nur …“
    Mel stand an Roses Seite, als deren Stimme erstarb. Der Blick, den sie Sebastian zuwarf, war alles andere als freundlich. „Werden Sie uns hineinbitten, oder müssen wir hier …?“
    Jetzt war es an Mel, den Satz nicht zu Ende zu sprechen. Aber nicht Tränen hatten ihre Stimme erstickt, sondern der Schock.
    Seine Augen. An mehr konnte sie nicht denken. Dachte es so klar und so laut, dass Sebastian den Widerhall dieser Worte in seinem Kopf hören musste.
    Lächerlich, schalt sie sich und mühte sich um Fassung. Irgendein dummer Traum, und sie vermischte Realität und Traum. Es war nur, weil er so unglaublich schöne Augen hatte. Beunruhigend schöne Augen.
    Sebastian musterte sie einen Moment länger, doch er drang nicht tiefer als bis zu ihrem Gesicht, obwohl er neugierig war. Eigentlich war sie ziemlich attraktiv, selbst im grellen Sonnenlicht. Vielleicht lag es an dem trotzigen Ausdruck in den grünen Augen, der ihn so faszinierte. Oder an dem herausfordernd vorgereckten Kinn mit dem sexy kleinen Grübchen. Ja, attraktiv war das richtige Wort. Auch wenn ihr Haar kürzer war als seines und vermuten ließ, dass sie mit der Küchenschere selbst Hand angelegt hatte.
    Er wandte sich ab und schenkte Rose ein kleines Lächeln. „Natürlich.
    Bitte, kommen Sie herein.“ Mit Rose an der Hand ging er ins Haus und überließ es Mel, ihnen zu folgen.
    Was sie tat. Es hätte ihn sicherlich amüsiert zu sehen, wie unsicher sie die Verandastufen emporstieg und erstaunt in den geräumigen Raum mit den großen Oberlichtern und der offenen Galerie trat. Sie wünschte sich, sie wäre nicht so überwältigt von diesem warmen honigfarbenen Ton der Wände, der das Licht so weich und sinnlich wirken ließ. Am anderen Ende des Raumes stand eine überlange Couch, in tiefem Königsblau, zu der Sebastian Rose jetzt über einen riesigen Teppich in zarten Pastellfarben führte.
    Alles war blitzblank, aber die Ordnung wirkte nicht pedantisch. Moderne Skulpturen aus Marmor, Holz und Bronze waren dekorativ zwischen den mit Sicherheit sehr wertvollen antiken Möbeln aufgestellt. Alles hatte Ubergröße, was bewirkte, dass der Raum trotz seiner riesigen Maße gemütlich wirkte.
    Hier und da lagen und standen Kristalle, manche so groß, dass ein Mann allein sie nicht würde heben können, andere klein genug, um in die Hand eines Kindes zu passen. Mel fand das Blinken und Blitzen faszinierend, die Anordnung zu mittelalterlich anmutenden Städten und kleinen Gebirgen bezaubernd.
    Ihr wurde bewusst, dass Sebastian sie mit einem geduldig-amüsierten Funkeln in den Augen ansah. „Hübsch haben Sie’s hier“, sagte sie mit einem Achselzucken.
    Jetzt verzogen sich auch seine Lippen zu einem Lächeln. „Danke.
    Setzen Sie sich doch.“
    Die Couch mochte vielleicht eine Sonderanfertigung sein und Überlänge haben, aber Mel setzte sich auf einen der einzelnen Sessel auf der anderen Seite des mit reichen Schnitzereien
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