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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Autoren: Nora Roberts
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verschiedenen Kristalle auf dem Tisch interessierten. Ihre grazile Gestalt steckte in einem hautengen schwarzen Overall, lange Ohrringe baumelten ihr bis auf die Schultern, und an jedem ihrer Finger, die in tödlich wirkenden, rot lackierten Nägeln ausliefen, trug sie einen Ring.
    „Interessant, nicht wahr?“
    „Hm?“ Bei der rauchigen Stimme drehte Nash sich um. Und vergaß die moderne Hexe drüben am anderen Ende des Ladens augenblicklich.
    Stattdessen ertrank er fast in einem Paar kobaltblauer Augen. „Wie bitte?“
    „Der Drache.“ Sie fuhr mit den Fingern über das Zinn. „Ich habe mich gerade gefragt, ob ich ihn mit nach Hause nehmen soll.“ Sie lächelte, und Nash sah, dass ihre Lippen voll und weich und ohne Lippenstift waren.
    „Mögen Sie Drachen?“
    „Ich bin verrückt nach ihnen“, entschied er schlagfertig. „Kaufen Sie hier oft etwas?“
    „Ständig.“ Sie schob sich das Haar zurück. Es war schwarz wie die Nacht und fiel ihr in sanften Wellen bis auf die Hüften. Nash versuchte sich Stück für Stück ein Bild von ihr zu machen. Die Haut, weiß schimmernd wie Elfenbein, passte hervorragend zu dem dunklen Haar. Die großen Augen blickten klar und waren von dichten Wimpern umrandet, die Nase gerade und zierlich. Sie war fast genauso groß wie er und dazu gertenschlank. Das schlichte blaue Kleid, das sie trug, zeugte von Stil und sicherem Geschmack und brachte die fraulichen Rundungen bestens zur Geltung.
    Etwas an ihr war … verwirrend, gestand er sich ein, auch wenn er nicht hätte sagen können, was genau es war. Dazu war er viel zu sehr damit beschäftigt zu genießen, was er sah.
    Wieder verzog sie die Lippen zu einem Lächeln. Ein wissendes wie auch amüsiertes Lächeln. „Waren Sie schon öfter hier im ‚Wicca‘?“
    „Nein, aber ich muss sagen, es gibt tolle Sachen hier.“
    „Interessieren Sie sich für Kristalle?“
    „Ich könnte mich vielleicht dafür erwärmen.“ Er nahm einen großen Amethyst zur Hand. „Leider bin ich in Geologie in der Schule durchgefallen.“
    „Ich glaube nicht, dass man hier Noten verteilt.“ Sie deutete auf den Stein, den er hielt. „Wenn Sie mit Ihrem inneren Selbst in Kontakt treten wollen, müssen Sie den Stein in die linke Hand nehmen.“
    „So?“ Er tat ihr den Gefallen, aber er sagte ihr nicht, dass er nichts fühlte – außer der Freude zu beobachten, wie der Saum ihres Kleides ihre Knie umspielte. „Also, wenn Sie sozusagen eine Stammkundin hier sind, könnten Sie mich ja vielleicht der Hexe vorstellen.“
    Mit einer hochgezogenen Augenbraue folgte sie seinem Blick zu der zierlichen Blondine, die gerade etwas für ihre Kunden einpackte. „Sie suchen eine Hexe?“
    „So könnte man es wohl sagen, ja.“
    Ihre wunderbaren blauen Augen richteten sich wieder auf Nash. „Sie sehen nicht aus wie ein Mann, der einen Liebeszauber nötig hat.“
    Er grinste. „Danke. Aber um genau zu sein … ich benötige Informationen. Ich schreibe Filmdrehbücher, und ich habe vor, eine Geschichte über Hexen in den neunziger Jahren zu schreiben. Sie wissen schon, Geheimbünde, Sex, Opferdarbringungen … solche Sachen.“
    „Ah.“ Als sie den Kopf neigte, blinkten durchsichtige Kristalltropfen an ihren Ohren auf. „Junge Frauen, die unter wolkenverhangenem Himmel nackt auf einer Lichtung tanzen und dann Liebestränke bei Vollmond brauen, um ihre ahnungslosen Opfer zu verführen.“
    „Ja, so was in der Art.“ Er lehnte sich ein wenig näher zu ihr und stellte fest, dass sie kühl und frisch roch wie ein Wald bei Mondlicht. „Ist diese Morgana wirklich davon überzeugt, dass sie eine Hexe ist?“
    „Sie weiß, was sie ist, Mr. …?“
    „Kirkland. Nash Kirkland.“
    Ihr Lachen klang tief und ehrlich erfreut. „Aber natürlich. Ich kenne und schätze Ihre Arbeit. Am besten hat mir ‚Midnight Blood‘ gefallen. Sie haben Ihren Vampir mit einer Menge Esprit und Einfühlungsvermögen ausgestattet, ohne die Tradition zu verletzen.“
    „Selbst für Untote gibt es mehr als Friedhofserde und Sargdeckel.“
    „Ja, wahrscheinlich. Und eine Hexe rührt nicht nur Zaubertränke in ihrem Kessel.“
    „Genau. Deshalb will ich ja auch ein Interview mit ihr. Sie muss eine äußerst intelligente Lady sein, um das Ganze durchzuziehen.“
    „Durchziehen?“, wiederholte sie, während sie sich bückte, um eine große weiße Katze aufzuheben, die um ihre Beine strich.
    „Ja, immerhin genießt sie einen ausgezeichneten Ruf. Ich habe in L. A.
    von
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