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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Autoren: Nora Roberts
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impulsiveren Seite eigentlich immer im Clinch lag, hätte sie eine ruhige Stunde vorgezogen, in der sie ihre Vorgehensweise genau hätte überlegen können. Tatsache jedoch war, dass die Ladentür kaum stil stand und die vielen Kunden ihre ganze Aufmerksamkeit beanspruchten. So beruhigte sie sich mit dem Gedanken, dass ihr ein vorwitziger Geschichtenerzähler mit treuen Hundeaugen wohl kaum Schwierigkeiten machen würde.
    „Puh.“ Mindy, die vollbusige Blondine, die Nash so bewundert hatte, ließ sich hinter der Theke auf einen Hocker fallen. „Seit Weihnachten waren nicht mehr so viele Leute auf einmal im Laden.“ Sie zog einen Kaugummistreifen aus der Hosentasche und grinste. „Hast du vielleicht eine Geldformel gemurmelt?“
    Morgana baute ein kleines Schloss aus Glassteinen zusammen, bevor sie antwortete. „Die Sterne stehen günstig fürs Geschäft. Außerdem ist die neue Schaufensterdekoration einfach umwerfend.“ Sie lächelte. „Geh nach Hause, Mindy. Ich räum auf und schließ ab.“
    „Das musst du mir nicht zweimal sagen.“ Sie glitt vom Hocker und streckte sich ausgiebig. Dann hob sie die Augenbrauen. „Oh Mann, schau dir das an. Groß, gebräunt und unheimlich appetitlich anzusehen.“
    Morgana folgte Mindys Blick und erkannte Nash draußen auf der Straße vor dem Schaufenster. Diesmal hatte er mehr Glück mit einem Parkplatz gehabt und stieg direkt vor dem Laden aus seinem Wagen.
    „Immer mit der Ruhe, Mädchen.“ Morgana lachte leise. „Männer wie der da brechen Herzen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.“
    „Ach, das ist okay. Mein Herz war schon seit Tagen nicht mehr gebrochen. Sehen wir uns das doch mal genauer an …“ Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte Mindy eine genaue Einschätzung parat. „Knapp eins neunzig, achtzig wunderbar muskulöse Kilo. Der lässige Typ, vielleicht ein bisschen zu intellektuell. Ist gerne im Freien, übertreibt es aber nicht.
    Ein paar sonnengebleichte Strähnchen, die Haut in genau dem richtigen Braunton. Gute Gesichtsknochen, wird also im Alter nicht einfallen. Augen wie ein junger Hund, und dann dieser Wahnsinnsmund …“
    „Glücklicherweise weiß ich, dass du mehr von Männern hältst als von jungen Hunden.“
    Kichernd frischte Mindy mit den Fingern ihre Frisur auf. „Oh ja, allerdings. Ich kenne den Unterschied.“ Als die Tür aufging, stellte Mindy sich in Pose. „Hallo, Sie Hübscher. Sie wollen also ein bisschen Magie erleben?“
    Immer bereit, einer freundlichen Frau entgegenzukommen, schenkte Nash ihr ein fröhliches Grinsen. „Was können Sie denn empfehlen?“
    „Nun jaaa …“ Das Wort hörte sich an wie Lunas Schnurren.
    „Mindy, Mr. Kirkland ist kein Kunde.“ Morganas Stimme klang sanft und amüsiert. Es gab nur wenig, das unterhaltender war als Mindys Flirts mit attraktiven Männern. „Wir haben einen Termin.“
    „Vielleicht beim nächsten Mal“, sagte Nash zu Mindy.
    „Wann immer Sie wollen“, hauchte Mindy, warf Nash einen letzten verführerischen Blick zu und verschwand zur Tür hinaus.
    „Ich wette, sie jagt die Umsatzzahlen nach oben“, meinte Nash grinsend.
    „Ja, genauso wie den Blutdruck aller männlichen Kunden. Wie ist es um Ihren bestellt?“
    Das Grinsen wurde sofort breiter. „Haben Sie zufällig eine Sauerstoffmaske da?“
    „Tut mir leid, der Sauerstoff ist gerade ausgegangen.“ Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. „Warum setzen Sie sich nicht ein paar Minuten? Ich muss noch … Mist!“
    „Wie bitte?“
    „Ich hätte das ‚Geschlossen‘-Schild schneller anbringen sollen“, murmelte Morgana, dann lächelte sie, als die Tür geöffnet wurde. „Hallo, Mrs. Littleton.“
    „Morgana.“ Die Frau, die jetzt in den Laden strömte, stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    Nash schätzte sie auf irgendwo zwischen sechzig und siebzig, und „strömen“ war die richtige Beschreibung. Die alte Dame war gebaut wie ein Kreuzfahrtschiff, mit massivem Bug. Bunte Schals umflatterten sie wie wehende Fahnen. Ihr Haar war leuchtend rot gefärbt und krauste sich um ein rundes Gesicht, kräftiges Smaragdgrün umrandete die Augen, während der Mund in tiefem Korallenrot erstrahlte. Sie streckte beide Hände vor – zahlreiche Ringe schmückten die Finger – und griff nach Morgana.
    „Ich habe es nicht früher geschafft. Ich musste erst noch einen jungen Polizisten schelten, der mir doch tatsächlich einen Strafzettel geben wollte.
    Man stelle sich vor, der Junge ist noch nicht
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