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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Autoren: Nora Roberts
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„Ich sage es wirklich nicht gern, aber die alte Dame hat Sie nach allen Regeln der Kunst um den Finger gewickelt.“
    Ein Hauch von Rot überzog ihre Wangen. Wenn sie etwas mehr hasste als schwach zu werden, dann war es schwach werden vor Zeugen.
    „Darüber bin ich mir im Klaren.“
    Er hob die Hand und rieb mit dem Daumen den Lippenstift von ihrer Wange, den Mrs. Littletons Kuss dort hinterlassen hatte. „Ich dachte immer, Hexen seien knallhart. Aber da habe ich mich wohl getäuscht.“
    „Ich habe nun mal eine Schwäche für Exzentriker und gute Seelen. Und Sie sind kein Schütze.“
    Nur unwillig sah er ein, dass es keine Notwendigkeit mehr gab, ihre Wange zu berühren. Ihre Haut fühlte sich weich und kühl an wie Seide. „Bin ich nicht? Was denn dann?“
    „Zwilling.“
    Er zog eine Augenbraue hoch und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Gut geraten.“
    Dass er sich unwohl fühlte, versöhnte sie ein wenig. „Mit Raten hat das nicht viel zu tun. Aber da Sie nett genug waren, Mrs. Littletons Gefühle nicht zu verletzen, werde ich meinen Ärger nicht an Ihnen auslassen.
    Warum kommen Sie nicht mit nach hinten durch? Ich werde uns einen Tee brauen.“ Als sie sein Gesicht sah, musste sie lachen. „Na schön, ich kann Ihnen auch ein Glas Wein anbieten, wenn Ihnen das lieber ist.“
    „Ja, das ist besser.“
    Er folgte ihr durch die Tür hinter dem Verkaufstresen in einen Raum, der als Lager, Büro und Küche diente. Obwohl nicht groß, schien der Raum doch nicht überladen. An zwei Wänden waren Regale angebracht, auf denen sich Kisten und Bücher stapelten. Auf einem Schreibtisch aus Kirschholz stand eine Messinglampe in Form einer Meerjungfrau, ein Telefon, ein Stapel Unterlagen, beschwert mit einem Glasstein, in dem sich das Licht brach, wartete darauf, bearbeitet zu werden.
    Dahinter stand ein kleiner Kühlschrank, ein Zwei-Platten-Kocher und ein kleiner Bistro-Tisch mit zwei Stühlen. Auf der Fensterbank des großen Fensters wuchsen in Tontöpfen verschiedene Kräuter. Nash roch … er war sich nicht sicher … Salbei vielleicht … und Oregano. Und Lavendel. Auf jeden Fall duftete es angenehm.
    Morgana nahm zwei durchsichtige Kelche von dem Regal über der Spüle. „Setzen Sie sich. Ich kann Ihnen zwar nicht sehr viel Zeit widmen, aber zumindest können Sie es sich gemütlich machen.“ Sie nahm eine Flasche mit einem langen Hals aus dem Kühlschrank und füllte die Gläser mit einer goldenen Flüssigkeit.
    „Kein Etikett?“
    „Es ist mein eigenes Rezept.“ Lächelnd nippte sie an ihrem Kelch.
    „Keine Angst, es ist kein einziges Molchauge drin.“
    Eigentlich hatte er lachen sollen, aber die Art, wie sie ihn über den Rand ihres Glases hinweg musterte, machte ihn irgendwie unruhig. Aber er hatte noch nie eine Herausforderung abgelehnt. Also trank er einen Schluck. Der Wein war kühl, nur leicht süß und ungemein samtig. „Schmeckt gut.“
    „Danke.“ Sie nahm auf dem anderen Stuhl Platz. „Ich habe noch nicht entschieden, ob ich Ihnen helfen werde oder nicht. Aber Ihr Handwerk interessiert mich, vor allem, da Sie doch jetzt vorhaben, meines als Thema zu bearbeiten.“
    „Sie mögen also Filme, Morgana.“ Das war immerhin ein erster Schritt.
    „Unter anderem. Mir gefallen die verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten menschlicher Vorstellungskraft.“
    „Dann …“
    „Aber“, unterbrach sie ihn, „ich bin mir nicht sicher, ob ich meine persönliche Geschichte in Hollywood sehen will.“
    „Darüber können wir ja reden.“ Er lächelte, und erneut überkam sie das Gefühl, dass er eine Energie ausstrahlte, die man nicht außer Acht lassen durfte. Während sie noch darüber nachdachte, sprang Luna auf den Tisch.
    Nash bemerkte, dass die Katze einen runden Kristall an einem Halsband trug. „Sehen Sie, Morgana, ich maße mir hier kein Urteil an. Ich will nicht die Welt verändern, ich will nur einen Film machen.“
    „Warum ausgerechnet Horror und Okkultismus?“
    „Warum?“ Er zuckte die Schultern. Er fühlte sich nie wohl dabei, wenn die Leute ihn aufforderten, es zu analysieren. „Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil ich will, dass die Leute den lausigen Tag im Büro vergessen, sobald sie den ersten Schreckensschrei gehört haben.“ Seine Augen funkelten humorvoll. „Oder vielleicht deshalb, weil ich zum ersten Mal bei einem Mädchen weitergekommen bin, als sie mir bei Carpenters ‚Halloween‘ im Kino fast auf den Schoß kroch.“
    Morgana nahm noch einen
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