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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Autoren: Nora Roberts
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Schluck Wein und überlegte. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, lag hinter dieser selbstzufriedenen Fassade doch eine empfindsame Seele. Talent war da ganz sicher, und auch ein gewisser Charme war nicht zu leugnen. Es störte sie, dass sie sich … irgendwie von ihm gedrängt fühlte. Dazu gedrängt zuzustimmen.
    Nun, sie würde genau das tun, was sie wollte. Und wenn sie Nein sagte, dann hieß das auch nein. Aber erst würde sie das noch genauer ausloten.
    „Erzählen Sie mir etwas von Ihrer Story.“
    Nash witterte seine Chance und legte los. „Ich habe noch keine Story.
    Keine richtige zumindest. Und genau da kommen Sie ins Bild.
    Ich habe gern eine fundierte Basis. Natürlich kann ich viele Informationen aus Büchern bekommen“, er hob seine Hände, „und ich habe auch schon einiges gesammelt, schließlich überschneiden sich viele Gebiete des Okkulten. Aber ich will den persönlichen Blickwinkel. Ich will wissen, wie Sie zur Magie, zur Hexerei gekommen sind. Nehmen Sie an Zeremonien teil?
    Welche Insignien bevorzugen Sie?“
    Morgana strich nachdenklich mit dem Finger über den Rand ihres Kelches. „Ich fürchte, Sie beginnen mit einem falschen Eindruck. Bei Ihnen hört sich das so an, als wäre ich einem Verein beigetreten.“
    „Bund, Club, Verein … eine Gruppe Gleichgesinnter.“
    „Ich gehöre keinem Bund an. Ich ziehe es vor, allein zu arbeiten.“
    Interessiert beugte er sich vor. „Und wieso?“
    „Es gibt Gruppen, die ernst zu nehmen sind, andere sind es nicht. Dann gibt es auch noch solche, die sich an Dingen versuchen, die besser unter Verschluss gehalten werden sollten.“
    „Schwarze Magie.“
    „Nennen Sie es, wie Sie wollen.“
    „Und Sie sind eine gute, eine weiße Hexe.“
    „Sie lieben es, alles zu etikettieren, nicht wahr?“ Mit einer ungeduldigen Bewegung nahm sie ihr Weinglas auf. Es machte ihr nichts aus, über ihre Kräfte zu reden, aber sie erwartete, dass man ihr mit Respekt begegnete.
    „Wir alle werden mit bestimmten Kräften geboren, Nash. Ihr Talent ist es, unterhaltsame Geschichten zu erzählen. Und auf Frauen zu wirken.“ Sie lächelte leicht. „Ich bin sicher, Sie wissen um diese Kräfte und benutzen sie. So wie ich meine einsetze.“
    „Was sind Ihre Kräfte?“
    Sie ließ sich Zeit. Setzte das Glas ab, blickte auf und sah ihm direkt in die Augen. Unter diesem Blick kam er sich vor wie ein Trottel, weil er überhaupt gefragt hatte. Da war sie, die Macht – eine Macht, die einen Mann in die Knie zwingen konnte.
    „Sie würden gern eine kleine Demonstration sehen, nicht wahr?“ Ein leichter Anflug von Ungeduld lag in ihrer Stimme.
    Er schaffte es irgendwie, Luft zu holen und das abzuschütteln, was ihn überkommen hatte. Eine Art Trance – wenn er denn an so etwas wie Trance glauben würde. „Mit Vergnügen.“ Es konnte sein, dass er sich hier auf dünnes Eis begab, aber ihn ritt der Teufel.
    Arger trieb einen Hauch Rot in ihr Gesicht, dass ihre Wangen schimmerten wie ein Pfirsich. „Was hatten Sie sich denn vorgestellt? Blitze, die aus Fingern schießen? Soll ich den Wind beschwören oder den Mond vom Himmel fallen lassen?“
    „Die Entscheidung überlasse ich ganz Ihnen.“
    Der Mann hat wirklich Nerven!, dachte sie, als sie sich erhob. Die Kraft rauschte heiß durch ihre Adern. Es würde ihm nur recht geschehen, wenn sie …
    „Morgana.“
    Sie wirbelte herum, Zorn versprühend. Mit Mühe zwang sie sich dazu, sich zu entspannen.
    „Ana.“
    Nash hätte nicht sagen können, weshalb er das Gefühl hatte, gerade ganz knapp einer Katastrophe entkommen zu sein. Er wusste nur, dass er für einen Moment so von Morgana gefangen gewesen war, dass er noch nicht einmal ein Erdbeben bemerkt hätte. Sie hatte ihn in ihren Bann gezogen, und jetzt konnte er nur ein wenig benommen auf die schlanke blonde Frau starren, die in der Tür aufgetaucht war.
    Sie war sehr hübsch und, obwohl einen Kopf kleiner als Morgana, strahlte sie eine seltsame, ruhige Kraft aus. Ihre Augen waren von einem sanften Grau, ihr Blick lag jetzt unverwandt auf Morgana. Sie trug einen Karton unter dem Arm, voll mit blühenden Kräuterpflanzen.
    „Du hattest das Schild nicht aufgehängt, deshalb bin ich vorne reingekommen.“
    „Lass mich dir den Karton abnehmen.“ Die beiden Frauen tauschten Botschaften aus, Nash wusste es, auch ohne ein Wort zu hören. „Ana, das ist Nash Kirkland. Nash, meine Cousine Anastasia.“
    „Entschuldigt, wenn ich euch störe.“ Ihre Stimme war ebenso
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