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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Autoren: Nora Roberts
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ihr gehört. Die Leute erzählen seltsame Geschichten.“
    „Das glaube ich gern.“ Sie streichelte der Katze über den Kopf. Nash sah sich jetzt von zwei Augenpaaren gefangen – einem kobaltblauen und einem bernsteinfarbenen. „Aber Sie selbst glauben nicht an diese Kraft, oder?“
    „Ich glaube, dass ich eine verdammt gute Story daraus machen kann.“
    Er legte all seinen Charme in sein Lächeln. „Also? Legen Sie ein gutes Wort bei der Hexe für mich ein?“
    Sie musterte ihn genauer. Ein Zyniker, entschied sie. Noch dazu einer, der sich seiner selbst viel zu sicher war. Bisher schien das Leben Nash Kirkland auf Rosen gebettet zu haben. Nun, es wurde Zeit, dass er ein paar Dornen zu spüren bekam.
    „Das wird nicht nötig sein.“ Sie streckte ihm ihre Hand hin, eine schlanke Hand mit langen Fingern, nur ein einzelner silberner Ring als Schmuck. Er nahm die dargebotene Hand automatisch und stieß unwillkürlich die Luft aus, als ihm ein elektrischer Schlag durch den Arm zuckte. Sie lächelte nur.
    „Sie haben Ihre Hexe bereits gefunden.“
    Statische Elektrizität, sagte Nash sich einen Moment später, während Morgana die Frage eines Kunden beantwortete. Schließlich hielt sie die Katze und hatte die ganze Zeit das Fell gestreichelt – daher der Schlag.
    Trotzdem spreizte er unauffällig die Finger und ballte sie wieder zur Faust.
    Ihre Hexe, hatte sie gesagt. Er war sich nicht ganz sicher, ob ihm dieses Pronomen gefiel. Es machte die Dinge ein wenig zu … zu intim. Nicht, dass sie nicht umwerfend aussah. Aber wie sie ihn angelächelt hatte, als er zusammengezuckt war, machte ihn nervös. Jetzt wusste er auch, was an ihr so verwirrend war.
    Macht. Oh nein, nicht diese Art von Macht, versicherte er sich selbst, während er zusah, wie sie getrocknete Kräuter bündelte. Es war die Macht, die manchen schönen Frauen einfach angeboren zu sein schien – eine ursprüngliche Sexualität und ein geradezu erschreckendes Selbstbewusstsein. Er hatte sich nie für den Typ Mann gehalten, der durch die Willenskraft einer Frau eingeschüchtert wurde, allerdings musste er sich eingestehen, dass anschmiegsame, nachgiebige Frauen wesentlich weniger anstrengend waren.
    Nun, wie auch immer. Sein Interesse an ihr war beruflicher Natur. Nicht nur, wie er in Gedanken anfügte. Ein Mann müsste schon jahrelang im Grab liegen, um Morgana Donovan anzusehen und seine Gedanken auf einer rein professionellen Ebene halten zu können. Aber Nash war ziemlich sicher, dass er Job und Privates voneinander trennen konnte.
    Er wartete, bis sie mit dem Kunden fertig war, setzte ein zerknirschtes Lächeln auf und ging zu ihr an die Kasse. „Ich frage mich, ob Sie wohl eine geeignete Beschwörung parat haben, die mich wieder aus dem Fettnäpfchen herausholt.“
    „Ich denke, das schaffen Sie auch allein.“ Normalerweise hätte sie ihn längst sich selbst überlassen, aber es musste einen Grund geben, weshalb sie ihn am anderen Ende des Ladens erspäht und sich von ihm angezogen gefühlt hatte. Morgana glaubte nicht an Zufälle. Außerdem, ein Mann mit so sanften braunen Augen konnte kein kompletter Idiot sein. „Ich fürchte, Sie kommen zu einer unpassenden Zeit, Nash. Wir haben heute hier sehr viel Betrieb.“
    „Sie machen um sechs Uhr zu. Vielleicht könnte ich dann zurückkommen? Ich lade Sie zu einem Drink ein. Oder zum Dinner?“
    Ihr erster Impuls war abzulehnen. Sie hätte es vorgezogen, erst zu meditieren oder ihre Kristallkugel zu befragen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprang die weiße Katze leichtfüßig auf den Tresen. Nash streckte die Hand aus und kraulte das Tier hinter den Ohren. Und anstatt auszuweichen oder beleidigt zu fauchen, wie es sonst bei Fremden ihre Art war, begann die weiße Katze zu schnurren und schmiegte sich an Nashs Hand. Ihre bernsteinfarbenen Augen wurden zu schmalen Schlitzen, aus denen sie Morgana unverwandt anstarrte.
    „Luna scheint mit Ihnen einverstanden zu sein“, murmelte Morgana.
    „Na schön, sechs Uhr also.“ Die Katze schnurrte lauter. „Dann werde ich entscheiden, was ich mit Ihnen mache.“
    „Bestens.“ Nash strich Luna noch einmal über den Rücken und verließ den Laden.
    Mit gerunzelter Stirn sah Morgana auf die Katze hinab. „Ich kann nur hoffen, dass du weißt, was du tust.“
    Luna verlagerte ihr nicht unerhebliches Gewicht und begann sich seelenruhig zu putzen.
    Morgana blieb danach keine Zeit, noch länger über Nash nachzudenken.
    Sicher, da sie mit ihrer
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