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Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Titel: Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)
Autoren: Karin Koenicke
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Wohnung. „Im Einkaufszentrum gibt’s zum Jubiläum `ne Tombola und Leberkäse kriegt man auch umsonst, komm doch mit!“
    „ Ach nee, so viel Leute, das mag ich nicht.“ Rita blieb lieber zu Hause.
    „ Aber so kommt du ja nie zu was!“, polterte Gudrun los. „Das ist doch dumm!“
    Rita stellte auf Durchzug. Lieber entging ihr mal ein Angebot, als dass sie mit den Ellbogen um ein kostenloses Würstel kämpfte.
    Sie rückte ihren Stuhl am Fenster zurecht und schaut hinaus. Das Blaumeisenpärchen hüpfte munter in den Ästen herum. Rita wollte gerade aufstehen und sich einen Kaffee holen, da sah sie etwas Eigenartiges. Der junge Nachbar aus dem Vorderhaus lief mit einem Müllsack zu den Tonnen. Er sah sich ständig nach allen Seiten um, gerade so, als würde er etwas Verbotenes tun. Eilig stopfte er den blauen Sack in die Tonne und verschwand im Haus.
    Rita nickte grimmig. „Du Mistkerl!“, schimpfte sie halblaut. „Ich weiß genau, was du da in die Tonne versenkt hast!“
    Dieser faule Strick hatte bestimmt seine Flaschen entsorgt, statt zum Container zu fahren. Rita schlüpfte in ihre Schuhe. Sie würde den Hausmeister informieren, der gab dem jungen Kerl dann ordentlich Gas! Aber erst musste sie sich davon überzeugen, dass wirklich falscher Müll in der Tonne gelandet war, sonst wär`s peinlich.
    Sie ging die Treppen runter und öffnete die Haustür. Draußen jaulte eine Polizeisirene, aber Rita achtete nicht darauf. Die hatten sicher wieder vorm Haus einen Temposünder geschnappt oder so etwas.
    Sie schob den Deckel der großen Mülltonne auf. Dort war der blaue Sack. Eigentlich sah er nicht so groß aus, als wären eine Menge Flaschen drin, aber sie zog ihn trotzdem auf.
    Du liebe Zeit!
    Rita stockte der Atem. Das, was da glitzerte und glänzte, war keinesfalls Altglas! Goldketten, Ringe, funkelnde Brillanten – das sah aus, als hätte jemand einen Juwelier überfallen!
    Rita bekam ganz weiche Knie vor Aufregung. Aber dann wusste sie, was zu tun war. Sie rannte vor zur Straße, wo tatsächlich noch das Polizeiauto stand.
    „Sind Sie auf der Suche nach einem Räuber?“, fragte sie atemlos einen Beamten, der gerade aus dem Haus kam.
    Der sah sie komisch an. „Wir haben einen Verdacht, aber wir fahnden noch nach der Beute“, erklärte er ihr.
    Rita strahlte. „Da kann ich Ihnen helfen, glaube ich!“
    *
    Eine Stunde später saß sie wieder am Fenster ihrer Wohnung und trank endlich ihren wohlverdienten Kaffee. Was für eine Aufregung! Als es klingelte, machte sie nur äußerst zögerlich auf. Vor der Tür stand ein elegant gekleideter älterer Herr. „Ich bin Hans Rosner, der Juwelier“, stellte der Mann sich vor. „Ich möchte mich dafür erkenntlich zeigen, dass der Räuber dank ihrer Hilfe gefasst werden konnte.“
    Rita wusste erst gar nicht, was sie sagen sollte. Schließlich bat sie den Herrn herein auf ein Stück Kuchen.
    Herr Rosner, den Rita nach einer Stunde sogar „Hans“ nannte, trank mit ihr Kaffee und lud sie am Ende sogar für die nächste Woche zu sich ein. Er ging gerade rechtzeitig, bevor Gudrun heimkam.
    „ Meine Güte“, fing die gleich an. „Du hockst ja immer noch langweilig rum. Ich hingegen hab Leberkäse gegessen und einen Regenschirm gewonnen!“ Stolz streckte sie ihre Beute in die Höhe, einen windigen Billigschirm.
    „ Ach, ich hatte auch meinen Spaß“, sagte Rita und fasste lächelnd an die wunderschöne Goldkette mit Rubinen, die Hans ihr als Dank geschenkt hatte.

17. Eine feurige Begegnung

Walters Komplize will sich nach dem Bankraub einfach auf die Malediven absetzen! Das kann Walter natürlich nicht zulassen…

    „ Und jetzt hier rein mit der Kohle“, befahl Walter und hielt dem zitternden Bankangestellten eine Tasche hin. Zur Unterstreichung seiner Forderung wedelte er mit der geladenen Pistole hin und her.
    Dem Bänker stand der Schweiß auf der Stirn, aber er stapelte die Bündel brav in den Beutel. Walters Komplize Uwe hielt die anderen Angestellten in Schach. Als die Tasche voll war, gab Walter ihm ein Zeichen. Sie stürmten beide aus der Filiale, sprangen ins Auto und zogen nach der ersten Straßenecke ihre Masken vom Kopf.
    „Super gelaufen!“, jubelte Uwe und begann, die Bündel zu zählen. „Das sind locker zweihundert Mille!“
    Walter grinste. Das hatte sich wirklich rentiert! Sie fuhren unbehelligt zum Bahnhof. Walter wartete im Auto, während Uwe die Beute wie vereinbart in einem Schließfach lagerte. „Wir sind die Besten!“
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