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Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Titel: Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)
Autoren: Karin Koenicke
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„Sie haben sich das Geld geschnappt und…“ Sie stockte. Plötzlich fiel es ihr ein. Sie sah Lasky in die Augen und sagte langsam: „Und ich kann es beweisen!“
    Pia wandte sich an den Kommissar: „Kommen Sie.“ Sie führte ihn zur hinteren Wand und deutete nach oben. „Ich hab noch eine Kamera installieren lassen, vorgestern, da hatte Herr Lasky Urlaub. Der Revisor hatte bemängelt, dass die alten Kameras nicht alles abdecken und ich mich demnächst darum kümmern sollte. Aber ich hab sofort die Sicherheitsfirma angerufen. Diese neue Kamera – die hat der Täter übersehen.“
    Der Polizist lächelte. „Na dann her mit der Aufzeichnung!“
    Kurz darauf waren alle im Besprechungszimmer vor dem PC versammelt und starrten auf den Film. Lasky wischte sich den Schweiß von der Stirn. Da! Eine Gestalt sperrte die Banktür auf, schlich unter die anderen Kameras und besprühte diese. Dann kam der Täter näher.
    „ Aber das ist ja…“, begann Lasky.
    „… der Revisor!“, rief Pia.
    „ Wie kam er an die Kombi?“, fragte der Kommissar.
    „ Er stand hinter mir, als ich die eingab. Den Schlüssel hat er wohl irgendwie nachgemacht. Auf die Codes hat die Revision Zugriff. Nur mit den Kameras“, sie grinste, „da hat er nicht mit einer so prompten Bearbeitung gerechnet.“
    Lasky streckte ihr zerknirscht seine Hand entgegen. „Ich muss mich entschuldigen. Frieden?“
    „Frieden“ Sie lächelte. Vielleicht war heute doch kein sau-schlechter Tag…

15. Bernie der Pechvogel

Da erbt Bernie endlich mal was und dann ist es nur wertloses Zeug! Aber immerhin als Versteck für Drogen kann man den Nachlass des Onkels verwenden …

    „ Leute, ich bin der größte Pechvogel im Universum!“, sagte Bernie. Er saß mit ein paar anderen Kleinganoven in der Kneipe.
    „ Was ist los?“, wollte Joe wissen.
    Bernie trank einen Schluck. „Mein Schweizer Onkel ist gestorben und ich erbe alles. Wär ja super, aber er hat kein einziges Fränkli auf dem Konto.“
    Die anderen lachten. „Was hat er dir vererbt, ein Käsemesser?“
    „ Ach, nur den Krempel in seinem Haus. Muss ich bald hin und ausräumen.“ Er knickte seinen Bierdeckel durch.
    Joe zog ihn zur Seite. „Willste dir drei Mille verdienen?“
    „Blöde Frage!“, sagte Bernie. Er machte eher kleine Einbrüche und hatte bisher noch nie was mit Drogen-Joe gedreht, aber im Moment war er total blank.
    Joe grinste. „Du fährst mit einem Auto voll Krempel aus der Schweiz heim? Ich kenn `nen Dealer in Zürich. Wir könnten eine Menge Stoff zwischen dem Zeug verstecken. Was meinst du?“
    Bernie überlegte nicht lange. Für dreitausend Euro würde er sogar das Matterhorn ins Flachland schmuggeln. Er schlug ein. Vielleicht war seine Pechsträhne endlich vorbei.
    *
    Verdammt! Mit soviel Müll hatte Bernie nicht gerechnet. Er stand mit Joe in der Hütte von Onkel Erik und wusste gar nicht, wie er den ganzen Krempel in den Transporter stopfen sollte.
    Ob da was Wertvolles dabei ist? „Hey Joe“, er deutete auf Bilder an der Wand. „Bringen diese Ölschinken was?“
    Joe packte die Gemälde ein. „Glaub ich nicht, aber wir können die mal einem Händler zeigen. Vielleicht haben wir Glück.“
    Die Möbel ließen sie da, aber alles sonst nahmen sie mit. Verstaubte Koffer, die alte Plattensammlung, Zinnkrüge, Bücher. Joe zog auf dem Dachboden eine verbeulte Trompete hervor. „War dein Onkel Musiker? Hat der auch ein Alphorn?“
    „Keine Ahnung.“ Bernie fand eine verkratzte E-Gitarre, der drei Saiten fehlten. „Das Ding hau ich zum Brennholz, selten so was Hässliches gesehen. Wenn er wenigsten ne Geige hätte, so ne Scharivari.“
    „ Stradivari“, korrigierte Joe besserwisserisch. Er untersuchte den Gitarrenkoffer, der roch, als wäre sein Stoff mal feucht geworden. „Du, der ist ideal, den schlitzen wir auf und verstauen die Hasch-Päckchen drin. Da kommt bestimmt keiner drauf.“
    Sie packten das Auto voll. Die Bilder wickelten sie in fleckige Decken, alles andere stopften sie planlos hinein.
    Dann ging es weiter nach Zürich. Bernie wartete in einer billigen Absteige, während Joe sich mit dem Dealer traf. Als er zurückkam, präparierten sie den muffigen Koffer. Das Rauschgift passte nur mit Müh und Not hinein, den letzten Beutel stopften sie innen in die Gitarre und schraubten sie wieder zu. Alles gut zukleben, die wurmstichige Klampfe rein in den Koffer und ab ins Auto.
    Vor der Grenze ging Bernie mächtig die Düse. Die Schweizer waren bekannt
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