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Die Diebe von Troja - ein Abenteuer um Heinrich Schliemann

Die Diebe von Troja - ein Abenteuer um Heinrich Schliemann

Titel: Die Diebe von Troja - ein Abenteuer um Heinrich Schliemann
Autoren: Silke Vry
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Homer nicht für glaubwürdig. Es entstand ein hitzig und unfreundlich geführterStreit, der medienwirksam in der Öffentlichkeit geführt wurde: Viele Laien glaubten fortan an Korfmanns These, also daran, dass Hissarlik das Troja Homers sei, viele Wissenschaftler, Historiker, Philologen, Archäologen ziehen es vor, weiter zu zweifeln und sind sich bis heute nicht einig.
D ER S CHATZ DES P RIAMOS
    Priamos war – laut Homer – der letzte König von Troja. Er war Vater von 50 Söhnen, von denen die meisten bereits zu seinen Lebzeiten im Kampf um Troja starben. Seine bekanntesten Söhne waren Paris und Hektor. Letzteren versuchte er vergeblich, vom Zweikampf mit Achilleus abzuhalten und musste schließlich mit ansehen, wie der griechische Held seinen Sohn tötete und die Leiche misshandelte. Er bewies großen Mut, als er nachts in das griechische Lager zu Achilleus ging, um ihn um die Herausgabe seines toten Sohnes zu bitten.
    Heinrich Schliemann suchte während seiner Grabungen nach dem Troja, in dem der Trojanische Krieg getobt hatte. Er wusste, dass Priamos der letzte König gewesen sein sollte, deshalb hatte Priamos für ihn eine ganz besondere Bedeutung. Als er tatsächlich einen großen goldenen, aus insgesamt rund 8000 kostbaren Gegenständen bestehenden Schatz fand, war er sich sicher, dass er einst dem letzten Herrscher der Stadt gehört haben musste, und bezeichneteihn als den »Schatz des Priamos«. Heinrich Schliemann gelang es, das Gold heimlich aus der Türkei über Griechenland nach Deutschland zu bringen, dort schenkte er es 1881 dem deutschen Volk und der Schatz wurde vier Jahre später in einem Berliner Museum der Öffentlichkeit gezeigt. Durch die Wirren nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Gold als sogenannte Beutekunst nach Russland, was nach langem Geheimhalten erst 1993 bekannt wurde. Hier wurde der Schatz vor einigen Jahren zum ersten Mal nach langer Zeit wieder öffentlich gezeigt. Wer fragt, wohin der »Schatz des Priamos« gehört, merkt rasch, dass man sich mit dieser Frage im Kreis dreht: Gehört das Gold nach Russland, wohin ihn die russischen Beutezüge einst brachten? Nach Deutschland, wohin Schliemann es entführte? In die Türkei, in dessen Boden es gefunden wurde? Nach Griechenland, woher die Helden, die in Troja gekämpft hatten, stammten? Oder ist es nicht eigentlich ganz gleichgültig, welches Land sich als Besitzer bezeichnen darf, da der Schatz ohnehin niemandem ganz, aber jedem, der von ihm weiß und ihn betrachtet, zumindest ein ganz klein wenig gehört?
G RIECHEN UND T ÜRKEN
    Troja und seine Umgebung, überhaupt das ganze Kleinasien, gehörte in der Antike und bis ins Mittelalter hinein zu Griechenland. Einige der berühmtesten griechischenPhilosophen und Denker wurden hier geboren. Seit der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 herrschten die Osmanen über die Griechen. Auch nachdem 1830 ein unabhängiges Griechenland gegründet worden war, blieb dieser Bereich (Kleinasien) unter türkischer Herrschaft. Als Heinrich Schliemann im 19. Jahrhundert mit seinen Ausgrabungen begann, lebten Griechen und Türken weitgehend friedlich zusammen. Nach dem griechisch-türkischen Krieg (1922) beschloss die Türkei einen Bevölkerungsaustausch, der die Vertreibung von Millionen von Menschen zur Folge hatte. Seitdem leben in Kleinasien, das zur Türkei gehört, fast ausschließlich Türken, in Griechenland vor allem Griechen.

Informationen zum Buch
    Gold! Gold! Gold!
    Türkei 1873: Unter strenger Aufsicht lässt der Archäologe Heinrich Schliemann die Mauern des sagenhaften Troja ausgraben. Als die Brüder Jannis und Nikos das Gelände nachts für eine Mutprobe nutzen, wird Jannis Zeuge, wie zwei Diebe in den tiefen Gängen einen riesigen Goldschatz bergen. Wenn die zwei rauskriegen, dass Jannis sie beobachtet hat, ist er in höchster Gefahr! Da bleibt nur eins: Die Brüder müssen die Diebe überführen!
    Aus der Reihe »Erzählte Geschichte«

Informationen zur Autorin
    Silke Vry wurde in Erlangen geboren und wuchs in Norddeutschland auf. Die promovierte Archäologin und Kunsthistorikerin nahm an zahlreichen Grabungen in Jordanien, Syrien und Deutschland teil. Seit 2007 schreibt sie außerdem erfolgreich Bücher für Kinder. Sie lebt in Hamburg.
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