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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5
Autoren: Richard Wilson
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Währung war, trug den Aufdruck »In Texas 10% mehr Wert«.
    »Wie kommt das?« fragte Dave.
    »Sie wären erstaunt, wie gut das für’s Geschäft ist«, erzählte ihm der Kassierer. »Von überallher aus dem Tuckenland kommen die Leute mit diesen Banknoten. Wir haben einen normalen Geldzufluß aus den übrigen neunundvierzig Staaten, aber darüber hinaus kommen fünfundzwanzig Prozent dessen, was rausgeht, sofort zurück.«
    »Ist das denn legal? Ich dachte, es gäbe ein Gesetz, das es verbietet, Geld zu Überdrucken?«
    »In Texas gibt’s kein Gesetz dagegen, Bruder«, sag te der Kassierer. »Und dort leben auch Sie jetzt, denk ich.«
    »Sie ham recht, Partner«, stimmte Dave zu. »Wie schau ich aus?«
    »Kernig. Passen Sie gut auf den Gaul auf, und wenn’s mal ’ne temperamentvollere Ausführung sein soll, dann tauschen wir ihn Ihnen gerne um.«
    Dave Hull fühlte sich wie ein Kind zu Weihnachten, geleitete das Pferd zu dem Schild »Hier rausreiten« und lenkte es vorsichtig die Straße entlang in die Richtung der Zeitungsredaktion. Die Hufe klapperten auf dem Reitweg. Er hielt sich abseits der gepflasterten Straße für die Autos, aber trotzdem scheute die Mähre, als ein langes, schlankes Cabrio vorbeiraste und die ersten sieben Noten von »California, here I come« hupte.
    Dave zugehe sein Pferd, beugte sich vornüber und tätschelte den Hals des Tieres. »Verdammter Stadtfrack!« brüllte er dem Wagen nach.

 
2. Kapitel
     
    Dallas, Texas
    Sonntag, 13. Juni 1999
     
    Emily Wallace,
    Lokalredaktion der Citizen-Tribune
    Silver Spring, Md.
     
    Liebe Emmy:
    Nee, ich bin nicht nachtragend.
    Ich nehme das Angebot an, »Auslandskorrespon dent« der Citizen-Tribune hier in Texas zu werden. Bin im mer dankbar für einen Extraverdienst.
    Nein, Zensur gibt es keine. Dies Gerücht stimmt nicht. Ich gebe zu, daß meine Manuskripte sicher eini ge Veränderungen auf dem Weg durchs Haus erfahren und daß sie einen texanischen Standpunkt vertreten, aber die Manuskripte verlassen das Land unzensiert. Hier mein erstes Garn, völlig wertfrei, weder pro-weiblich, noch pro-Texas. Reine Fakten, für die ich einstehe. Ich hoffe nur, Ihr verändert nicht zuviel.
    »Wie immer« Dein
    Dave.
     
    DAS PFERD IST IN TEXAS KEIN RELIKT
    Dallas/Texas,
    von David Hull
     
    Das Pferd ist ein lebendiger, intelligenter und loyaler Bestandteil für ein Leben, das den Bewohnern von »Tuckenland«, wie hier einige die nichttexanischen Teile der Vereinigten Staaten nennen, unvorstellbar ist.
    Der Gehorsamsquotient texanischer Pferde ist phänomenal. Es gehorcht seinem Reiter nicht nur während des Reitens, sondern kann sich auch an gegebene Befehle erinnern.
    Die Wiederbelebung des Pferdes verdanken wir einem wunderbaren Texaner namens Sam Buckskin. Der Name mag im übrigen Amerika unbekannt sein, aber im Lone Star State ist er sprichwörtlich.
    Trifft man jemanden, der das beste Lasso im Lande schleudert, so war Sam Buckskin sein Lehrmeister.
    Ein Bogenschütze, der einen Pfeil im Ziel mit einem zweiten spaltet, verdient Applaus. Sam Buckskin kann das ein dutzendmal.
    Wenn ein Pferd das Wunder vollbringt, reiterlos fünf Meilen zu einem Schuppen zu laufen, mit den Hufen anzuklopfen, alle Reiter zu verweigern bis auf den, den man ihm genannt hat, und mit ihm zurückkehrt, dann wurde dieses Pferd in Sam Buckskins Ranch trainiert.
    Wer ist dieser Sam Buckskin? Ist er ein texanischer Mythos? Die Antwort auf Minnesotas Paul Bunyan, West Virginias John Henry, Pittsburghs Joe Magarac? Nein – Sam Buckskin lebt.
    Er ist ein großer, braungebrannter, ruhiger Texa ner. Sam, weil er ein Nachfahre von Sam Houston ist; Buckskin wegen seiner Kleidung. Er trägt von Kopf bis Fuß feines, handgegerbtes Wildleder. Sein wahrer Na me, so sagt man, sei Bushkin oder Buskin.
    Er lebt auf der Hidden-Ranch, und wirklich: ich war da. Aber auf beiden Wegen trug ich eine Augenbinde und hatte versprochen, hinterher nicht eigenmächtig nach ihr zu suchen.
    Seit etwa zwanzig Jahren züchtet Sam Buckskin Pferde. Er ist Junggeselle, zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt. Man hat ihn noch nie fotografiert. Abgesehen von seinem eisengrauen Haar könnte man ihn für einen Mann von dreißig halten. Sam Buckskin hat Pferde trainiert, um alles andere zu tun außer denken zu müssen – und es gibt sogar Leute, die Ihnen sagen könnten, worüber nicht nachdenken.
    Dazu hat er Männer trainiert, die würdig waren, die wundervollen Pferde zu reiten.
    Die Männer und Pferde, die er
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