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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5
Autoren: Richard Wilson
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glücklich wäre, wenn die Wähler ihr ein drittes Mal das Vertrauen aussprechen würden.
    Sie gewann die Wahl in jedem Staat, außer in Texas.
    In einem der politischen Kommentare konnte man später lesen, angeblich seien die Männer Amerikas des Regierens müde geworden.
    Die Kommentatorin schrieb einen klugen Artikel über den Zusammenhang von öffentlichen Ämtern und industriellem Management, in dem sie nachwies, daß die Frauen als Aktionäre schon seit einem halben Jahrhundert die Wirtschaft kontrollierten.
    Sie reicherte ihre Analyse an, indem sie darauf hinwies, daß England unter der Regierung von Königin Elisabeth II aufgeblüht war und welche Stabilität die Regierung unter Helen Transom, der britischen Premierministerin, erreicht hatte.
    Sie sagte voraus, daß auch bald die Befreiten Staaten von Rußland sich dem amerikanischen Vorbild anschließen würden und einen weiblichen Präsidenten wählen würden, genau wie die Vereinigten Staaten von Europa im vorigen Jahr.
    Der Aufsatz wurde viel nachgedruckt. Eine eingerahmte Kopie davon hing im Vorzimmer der Präsidentin. Teile wurden vertont und mit Emphase auf allen patriotischen Versammlungen im Lande gesungen.
    1998 war mit wenigen Ausnahmen die Regierung in Händen der Frauen. Jedes Kabinettsmitglied, mit Ausnahme des Verteidigungsministers, war eine Frau. Jeder Botschafter, mit Ausnahme des australischen, war weiblich. Die Australier waren durch tausend Meilen Wasser von der beginnenden Feminisierung getrennt und hatten sich einen Mann als Botschafter erbeten. Die Richter des Staatsgerichtshofes wurden mit weiblichen Richtern besetzt.
    Weibliche Senatoren und Abgeordnete überwogen im Kongreß seit 1990, und seit 1998 verblieben nur noch die Männer aus Texas in den beiden Häusern. Es war eine Quelle ständigen Ärgers für die Feministen, daß Texas so vollständig männlich blieb. Man munkel te von gefälschten Wahlen. Vielen erschien es auch unfair, daß in Texas nur der gewählt werden konnte, der nachweisen konnte, daß er einen Stier einfangen und brandmarken konnte. Ähnlich antiquiert waren andere örtliche Gesetze, und so wanderten viele Frauen aus Texas aus.
    Die Frauen hatten sich zusammengeschlossen und proklamierten »Emanzipation durch Auswanderung« auf ihren Plakaten in den Auswanderungslagern.
    In Gillespie, im Herzen Texas’, gab es einen Zwischenfall. Eine große Anzahl von Auswanderern hatten sich auf dem Fredericksburger Flughafen versammelt, um auf Transportflugzeuge zu warten. Eine Gruppe von Männern, Ehemänner und Freunde einiger der Auswanderinnen, drängte die Frauen in einen leeren Hangar und belagerte sie. Ein paar weniger gefestigte Mädchen liefen zu ihren Männern über, aber der Rest war entschlossen, eher zu verhungern, als zu ihren früheren Sklavendiensten in die Küche zurückzukehren.
    In Washington erfuhr man von dem tapferen Widerstand der Frauen, aber einige bange Stunden lang weigerte sich der männliche Verteidigungsminister, einzugreifen. Endlich zwangen ihn die anderen Kabinettsmitglieder, eine Staffel Atombomber auszuschicken, die eine donnernde Demonstration der Stärke über Fredericksburg darstellte. Die Menge verlief sich, und große Transportflugzeuge, die die Bomber begleiteten, evakuierten die Frauen.
    Ein weiterer Effekt der großen Auswanderung wur de nach der Volkszählung von 1995 sichtbar. Die Bevölkerung Texas’ war so weit gesunken, daß die Vertreter des Staates im Parlament drastisch dezimiert wurden.
    1998 hatten die Abgeordneten von Texas einen Trink-und-Poker-Club im Keller des Abgeordnetenhauses eingerichtet und waren nur selten im Kongreß zu sehen.
    Die Frauen hatten die Kontrolle übernommen, und außer den Texanern kümmerte das niemanden. Der Haushalt war ausgeglichen, die Steuern waren niedrig, es gab Vollbeschäftigung, die Löhne waren hoch, und man hatte die Fünfundzwanzig-Stunden-Woche eingeführt.
    Der Friede regierte und man liebte einander. Sanfte Worte hatten den Haß besiegt – bis das Raumschiff jenseits von Washington beim Potomac-River landete, nachdem es West-Alexandria, Virginia, ausgelöscht hatte.

 
3. Kapitel
     
    Es dauerte eine Weile, bis man den Widerstand gegen den Eindringling organisiert hatte. Nur ein übereifriger Artillerie-Sergeant hatte bereits begonnen, das Raumschiff zu beschießen. Der Generalstab mußte seine Konferenz unterbrechen, um dem Sergeanten eine dringende Nachricht zu schicken, damit aufzuhören. Die Geschosse, die das Raumschiff
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