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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5
Autoren: Richard Wilson
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Es ist erfreulich, festzustellen, daß alle Artikel – fast alle Artikel – sehr vernünftig sind. Ich hoffe, Sie werden meine Anerkennung den Redakteuren übermitteln.«
    Man sprach noch über dies und das, und erst als sich Emily wieder gefangen hatte, lenkte Martha das Gespräch auf David Hulls Artikel.
    Georgia Payne las ihn sorgfältig und lächelte, als sie ihn Emily zurückgab. »Schönen Dank, daß ich ihn lesen durfte«, sagte sie. »Aber ich kann Ihnen versichern, daß die Texas-Legion keine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellt. Wir haben bereits von ihr gehört und immer wurde sie romantisiert. Jungs bleiben halt Jungs, wissen Sie. Und die Texaner haben so etwas geplant, seitdem sie sich vor einem halben Jahrhundert der Union anschlossen.«
    Emily lächelte.
    »Wissen Sie eigentlich«, fuhr Georgia Payne fort, »daß die Texaner sich das Recht vorbehalten haben, ihre Nation in fünf Einzelstaaten zu teilen? Man sprach 1995 davon, genau das zu tun, als der Kongreß die Zahl ihrer Senatoren beschränkte. Die Teilung hätte ihnen weitere acht Senatoren gebracht, aber ihre Größe und eventuell ihre Einigkeit hätte gelitten, also ließen sie es.
    Nein, meine Liebe, diese Texas-Legion erschreckt uns nicht. Außerdem haben die Vereinigten Staaten genügend militärische Möglichkeiten, jeden Aufruhr zu ersticken.«
    »Aber was ist mit diesem Sam Buckskin?« fragte Emily.
    »Ein Stück Westernromantik. Wissen Sie, es wird immer einen idealisierten Sam Houston oder einen Pe cos Bill oder einen Sam Buckskin geben. Ich bin sicher, Mr. Buckskin und sein magisches Lasso werden uns keinen Ärger machen. Er ist –«
    Plötzlich war da ein Lärm wie von tausend Donnerschlägen. Die Fenster des Zimmers zerbarsten und ein gewaltiger Sog zog alles, was nicht festgeschraubt war, durch die Fenster. Die Frauen klammerten sich aneinander, um nicht aus den Fenstern in einen sicheren Tod gezerrt zu werden.
    Alarmsirenen heulten durch das Nervenzentrum des Verteidigungsministeriums, und eine Stimme – die Stimme einer nervösen Frau – ertönte aus den Lautsprechern:
    »Alarmstufe Schwarz. Alarmstufe Schwarz. Ein Angriff erfolgte in der Gegend von Alexandria ohne vorherige Warnung. Der Angriff aus der Luft scheint extra… extraterrestrischen Ursprungs zu sein.«
    Die Stimme stolperte über das ungewohnte Wort.
    Dann war es wieder ruhig, als das saugende Geräusch des Windes aufhörte. Die Lautsprecheranlage wurde ausgeschaltet.
    Emily schaute aus dem Fenster Richtung Südwes ten. Etwa drei Meilen von ihnen entfernt, an der Stelle, wo der Fluß nach Westen einbiegt, schwebte ein flügello ses, schwarzes Schiff am Himmel.
    Es bewegte sich nicht, es hing unbeweglich in der Luft, genau dort, wo der Potomac nach Westen abknickt, und es war ungefähr dreimal so groß wie das Pentagon. Was unmittelbar unter dem schwarzen Schiff vorging, war von ihrem Standpunkt aus nicht zu erkennen, aber sie konnten sehen, daß blauer Rauch von dort aufstieg.
     
    Die Frauen hatten die Macht in den Vereinigten Staaten im Jahre 1998 errungen. Es begann mit der ersten Wahl eines weiblichen Präsidenten. Eine der großen Parteien hatte als ihren Kandidaten einen nichtssagenden Niemand aufgestellt, die andere einen militanten anti-afrikanischen Admiral. So gewann die dritte Par tei, die eine hochgeachtete Senatorin aufstellte, mit Ab stand. Fast alle Frauen wählten sie und eine erstaunliche An zahl von Männern.
    Sie erledigte die Staatsgeschäfte zu aller Zufriedenheit, obwohl der überwiegend männliche Kongreß in den ersten beiden Jahren sie kaum unterstützte, und wurde 1992 wiedergewählt.
    1996 erklärten die beiden großen Parteien die Präsidentin zum Staatsfeind und einigten sich auf einen Gegenkandidaten. Der Kandidat der männlichen Koalition war eine Person von unantastbarer Integrität und er führte eine eifrige Wahlkampagne. Einer seiner Slogans war »Es wird Zeit für einen Wechsel«, ein anderer »Männerarbeit muß von einem Mann getan werden«.
    Frau Präsident führte überhaupt keinen Wahlkampf. Sie sagte, sie hätte zuviel zu tun und könne keine Zeit erübrigen, um auf Stimmenfang zu gehen und dumme Fragen zu beantworten. Sie würde, wie immer, jeden Donnerstag eine Pressekonferenz abhalten und jedermanns Fragen beantworten. Sie hoffe, ein jeder würde zur Wahl gehen, und wenn die Wähler meinten, ihr Opponent könne das Amt besser ausüben, na gut. Sie fügte aber auch hinzu, daß sie das bezweifle und daß sie
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