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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5
Autoren: Richard Wilson
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so rein wie ein neugeborenes Kalb. Genau wie du, Earl. Du wirst ein ebenso guter Präsident, denn wenn nicht, setz’ ich mich auf mein Pferd und verjage dich aus dem Weißen Haus.«
     
    Bereits am nächsten Morgen, am 1. Januar 2000, saß Sam Buckskin wieder hoch zu Roß. Rya ritt, einen silbernen Umhang über ihrer Kriegeruniform, an seiner Seite. Eine Ehrenwache der Texas-Legion folgten ih nen und die Lyru aus Ryas alter Kompanie standen in Habacht-Stellung.
    Die beiden Raumschiffe waren startklar. Sie ragten ein letztes Mal in den texanischen Himmel. Noch wa ren die großen Luken geöffnet, noch hingen aus der einen die Trossen zu Boden.
    Je eines der kleinen Aufklärungsflugzeuge machte sich zum Abflug zu den Mutterschiffen fertig. Jason und Lori in der Luke des einen, Logar in der des anderen. Eine Kapelle spielte und die Wintersonne widerspiegelte sich in den Instrumenten. Gouverneur Conroy wollte eine Rede halten, brachte aber kein Wort über die Lippen. Statt dessen ging er zu Logar und schüttelte ihm die Hand, dann auch Jason und Lori. »Ich sage nicht Adieu – nur auf Wiedersehen. Es war schön, euch bei uns gehabt zu haben. Wenn ihr mal wieder in dieser Gegend seid, schaut doch mal rein.«
    Sam Buckskin bellte ein Kommando. Rya an seiner Seite trillerte laut. Die Soldaten senkten die Fahnen. Eine Reihe Lyru lief zu dem nahen Raumschiff. Sie kletterten gewandt wie Zirkusartisten an den Seilen hoch, während die, die dablieben, »gute Reise« trillerten. Die Silberseile wurden an Bord gezogen.
    Die kleinen Flugzeuge starteten, und wenige Au genblicke später schlossen sich die Luken. Dann erhoben sich die Raumschiffe.
    Dave Hulls Arm legte sich um Emily, während sie gemeinsam zusahen, wie die riesigen Flugkörper sich langsam erhoben, bis sie nur noch kleine Punkte am Himmel waren.
    Dann gesellten sich ihnen andere kleine Punkte zu, aus Westen, Norden und Osten. Die Zurückgebliebe nen starrten in den Himmel, bis ihre Augen schmerzten. Dann waren die Punkte verschwunden.
     
    VOLKES STIMME (FÜNF)
     
    »Wir haben gewonnen«, sagte George Typisch.
    Seine Frau Joan sah irritiert aus der Küche. Ihr Mann lag bequem ausgestreckt vor dem Bildschirm.
    »Was meintest du mit wir ?« fragte sie.
    » Wir Männer natürlich. Das ist doch so einfach wie die Nase in deinem Gesicht.«
    Aus zwei Gründen nahm sie ihm das krumm. Der zweite war, daß ihre Nase – vielleicht – ein wenig unbedeutend war.
    Sie explodierte. »Das liebe ich! Du liegst hier Tag für Tag herum und glotzt ins Fernsehen, wirst von hinten und vorn bedient, ißt mein Essen, und dann hast du noch die Nerven, mir zu sagen, du hättest gewonnen!«
    Er lächelte gelassen. »Reich mir doch mal die Zigaretten rüber, Liebling. – Au!«
    Sie hatte sie ihm an den Kopf geworfen.
    »Es ist verständlich, daß du ärgerlich bist. Man muß sich nur vor Augen halten, was ihr Frauen hier und auf dem Fünften Planeten angestellt habt. Wir immer mußten wir Männer euch raushauen. Aber es gibt doch noch einen Trost für dich, Joan. Deine Kuchen werden besser.«
    »Oh!« Sie war wütend. »Hör mir gut zu, George Typisch. Ich hab’ jetzt genug davon. Den ganzen Tag im Büro und abends noch der Haushalt –«
    »Haushaltsführung, Liebling«, korrigierte er sie ironisch.
    »– Während du dich wie ein Pfau in deiner Heldenrolle spreizt und von dem ungeheuer männlichen Job redest, um den du dich doch nie kümmerst. Ich – ich kündige, Herr Typisch.«
    »Du kündigst?« Er war verwirrt.
    »Das sagte ich. Morgen früh kündige ich meinen Job. Dann werden wir weitersehen. Denn wenn du dir dann immer noch nicht deinen wichtigen Job besorgst, werden wir verhungern. So ist das. Der Herd wird kalt bleiben und man wird uns den Strom sperren, so daß du nicht mehr auf den Bildschirm starren kannst. Dann werden wir mal sehen, was für ein toller Kerl du bist.«
    George setzte sich erschreckt auf. »Aber Joan.« Er versuchte, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. »Glaubst du nicht auch, mein Liebling, daß das keine Entscheidung für eine Frau ist? Ich bin der Herr im Haus, und ich sollte doch wohl …«
    Seine Worte verklangen. Seine Frau betrachtete ihn auf die ewig weibliche Art, so daß er im Innersten spürte, daß es sinnlos war, weiterzureden.
    »Schön«, sagte er endlich ruhig. »Warum überläßt du mir das nicht? Was ist los mit dir, Joan? Warum siehst du so – verändert aus?«
    Sie setzte sich neben ihn und schaltete den Fernseher ab. »Ich bin
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