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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5
Autoren: Richard Wilson
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trainiert, bilden einen Teil der Nationalgarde und werden Texas-Legion genannt.
    Ich habe sie – Mann und Tier – in Aktion gesehen, und ich kann auch jetzt kaum alles von dem glauben, was ich gesehen habe.
    Ich habe gesehen, wie eine Gruppe von fünfzig die ser Männer ohne Sattel, leiser als der Wind, durch einen Wald ritten.
    Ich habe zweihundert von ihnen über eine Ebene donnern sehen, Fähnchen flatterten von den Standarten der Sergeanten, und sie führten die Kommandos mit einer Präzision aus, daß einem das Blut in den Adern pulsierte.
    Ich habe gesehen, wie ein Pferd im Manöver seinen gefallenen Reiter aufhob und den »Verwundeten« zu einer Erste-Hilfe-Station brachte.
    Ich habe gesehen …
     
    Dave Hull beendete den Artikel und fügte dem Brief an Emily ein Postscriptum an.
     
    Ich bin bei tausend Worten geblieben, was nicht leicht war, denn da gibt es noch eine Menge zu erzählen, und ich sehe schon eine Serie von sechs Artikeln, wenn du interessiert bist.
    Inzwischen bin ich, obwohl kein Sam Buckskin, mei ner alten Mähre Uly überdrüssig und werde sie gegen ein Modell mit mehr Pferdestärke umtauschen.
     
    Emily Wallace lächelte sauer über die dicken Stempel auf dem großen Umschlag, der mit der Morgenpost gekommen war. » TEXAS «, hieß es dort, » EIN LAND FÜR MÄNNER .«
    Sie las mißmutig Daves Brief. Der Kerl schien sich schon ganz schön zu akklimatisieren. Was schlimmer war, er schien das Rüstzeug für einen professionellen Texaner in sich zu haben. Der Boden dort schien für einen männlichen Chauvinisten gerade das Richtige zu sein.
    Den Artikel las sie mit Interesse und Amüsement. Dave war ein großer Junge, das hatte sie immer geahnt. Und nun hatte er einen Helden gefunden, den er verehren konnte. Ein Propagandaeinfall, dieser Sam Buckskin, da war sie sich sicher. Aber als sie weiterlas, wurde sie alarmiert.
    Als sie zu Ende gelesen hatte, verabredete sie sich mit einer Freundin aus dem Innenministerium.
    Sie nahm ein Taxi nach Washington, und bei einem Cocktail erzählte sie ihrer Freundin von Dave Hulls Artikel.
    »Ich freue mich, daß du Zeit für mich hast, Martha«, sagte Emily. »Ich weiß , du hast entsetzlich viel zu tun mit dieser Kenia-Sache, aber diese Geschichte mit der Texas-Legion scheint mir eine Sache von nationalem Interesse zu sein.«
    Martha Loern, »Staatssekretärin für ausländische Angelegenheiten«, sagte:
    »Das ist doch selbstverständlich, Emily. Und mir scheint, es handelt sich tatsächlich um eine Angelegenheit, um die man sich kümmern sollte. Aber du wirst zugeben, daß es kaum in mein Gebiet fällt. Das ist wohl mehr eine Sache für’s Justiz- oder Verteidigungsministerium und nichts für’s Innenministerium?«
    »Kannst du mich dort mit jemand zusammenbringen?« fragte Emily. »Ich kenne niemanden in diesen Ressorts.«
    »Da gäbe es einmal Jane Drury vom FBI«, überlegte Martha Loern, »aber in letzter Zeit ist sie nicht mehr so auf der Höhe. Und da sie in das schrullige Alter kommt, könnte sie dich mit ihrem Lachen sofort wieder vertreiben, sobald sie dich erblickt. Nein. Ich glaube, wir wenden uns an Georgia Payne vom Pentagon. Ich rufe sie gleich mal an.«
    Sie bediente das Tischtelefon und man verband sie mit dem Staatssekretär für Verteidigung. Sie verabredete sich.
    »Im Moment ist es in Kenia ruhig und ich habe Zeit«, sagte Martha. »Wenn du Lust hast, komm ich mit rü ber.«
    Sie nahmen ein Taxi über den Potomac zu dem großen, alten, fünfeckigen Gebäude, und Martha führte sie sicher durch die weiten Flure des Pentagons in das Bü ro von Georgia Payne.
    Emily fiel als erstes die Ähnlichkeit der beiden Staatsbeamten auf. Beide waren Ende vierzig, Anfang fünfzig, ihre grauen Haare waren blau getönt und sorgfältig frisiert. Beide trugen das Minimum an Make-up, einen Hauch Lippenstift, und beide trugen winzige, geschmackvolle Ohrringe. Ernste Tweed-Kostüme. Martha in Pfeffer und Salz, Georgia dagegen braun in braun. Sie trugen die gleichen flachen Schuhe über Strümpfen, die zu ihrem Gesichtspuder paßten.
    Emily Wallace, deren dreißigster Geburtstag noch in ferner Zukunft lag, trug ein fröhlich bedrucktes Kleid, hohe Absätze und schillernde Strümpfe. Sie fühlte sich scheußlich jung, völlig falsch angezogen und unsicher in Gegenwart der anderen. »Wie geht es Ihnen, meine Liebe?« fragte der Staatssekretär für Verteidigung, nachdem Martha sie gegenseitig vorgestellt hatte. »Ich lese Ihre Zeitung fast jeden Tag.
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