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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Das war erlaubt, sogar erwünscht, denn in den uralten Schriften, die Veronique gesammelt hatte, hieß es: »Sie werden vor Wut und Schmerz heulen, wenn das Triumvirat erscheint. Und ihre Seelen werden zu ewigen Qualen in seinen Eingeweiden verdammt sein.«
    Die Vampire tauschten die Plätze; jene, die bluteten, standen auf, während jene, die die Schüsseln gehalten hatten, sich ebenfalls die Handgelenke aufschnitten. Einer zögerte; Veronique verengte die Augen. Wenn das Ritual abgeschlossen war, würde er sterben.
    Währenddessen zerstampften zwei Vampire mit großen Steinmörsern die menschlichen Überreste in den Becken und machten aus den verwesten Eingeweiden und Knochen einen abscheulichen Eintopf. Der Gestank ließ die menschlichen Opfer in Panik geraten und erneut losschreien.
    »Salbt die Brut«, befahl Veronique.
    Die Vampire, die das verfaulte Fleisch und die Organe zu einem widerlichen Brei zerstampft hatten, füllten jetzt andere Bronzeschüsseln mit der Mixtur. Sie trugen sie auf den Scheiterhaufen, der immer wärmer wurde, und schmierten die zähe Paste auf die Brut, wobei sie nervös zurücksprangen, als die hungrigen Kreaturen nach ihnen schnappten und mit den Schwänzen peitschten.
    Sobald sie gesalbt waren, nahm Veronique wieder ihren Singsang auf. Ihre gut vorbereiteten Gefolgsleute fielen ein.
    Veronique gab das Zeichen. Konstantin stieg mit einer Fackel in der linken Hand auf den Scheiterhaufen.
    Nacheinander zündete er die Köpfe der jungen Dämonen an. Sie brannten wie Zunder, und die Brut schrie schmerzgepeinigt auf.
    »Aus den Feuern der Hölle wird es geboren!«, brüllte Veronique.
    Die Flammen schlugen höher; Veronique sprang von dem Scheiterhaufen. Die Menschen, noch immer gefesselt, schrien vor Todesangst, als das sengende Feuer nach ihren Körpern leckte. Einer von ihnen, eine ältere Frau, heulte gequält auf, als ihre Kleidung in Brand geriet. Der Junge und das Mädchen, die mit der Jägerin befreundet waren, zerrten an ihren Stricken.
    Veronique lachte.
    Der Scheiterhaufen verwandelte sich in einen riesigen Glutball. Eine mächtige Fontäne aus blauem Feuer schoss senkrecht in den dunklen Himmel. Sterne explodierten; Kometen rasten über das Firmament. Der Mond verströmte Blut.
    Die Bäume um die Lichtung gingen in Flammen auf.
    Die jungen Dämonen in der Kiste kreischten, als sie verbrannten.
    »Sehet das Inferno, das reinigende Feuer!«, schrie Veronique.
    Die Vampire falteten die Hände vor der Brust und knieten demütig nieder. Dreizehn, wie es das Ritual verlangte, jeder an seinem Platz um den Scheiterhaufen. Mit ihren Körpern bildeten sie einen Kreis aus böser Magie und finsteren Mächten. Angesichts des Feuersturms, der rund um sie tobte, zitterten sie vor Angst. Aber keiner wagte, den Kreis zu verlassen.
    Soll ich sie verbrennen lassen oder nicht?, überlegte Veronique lüstern. Sie verfolgte mit ekstatischer Freude, wie sich die Brut in einen großen Haufen aus Asche und Blut verwandelte.
    Meine Meister sollen entscheiden.
    Aus der Asche erhob sich das Triumvirat.
    Der Wald brannte jetzt an tausend Stellen, als wäre er von einer gigantischen Fackel entzündet worden.
    Queenie, Tergazzis Geliebte, war durch eine Wand aus lebendem Feuer Veroniques Blicken entzogen. Sie konnte den Jungen, Xander, und das Mädchen hinter ihm kaum erkennen, aber sie behielt sie wachsam im Auge. Das Feuer durfte sie nicht verzehren, bevor das Triumvirat über sie herfallen konnte.
    Wenn sie vorher starben, würde es nicht in der Lage sein, ihre Seelen zu trinken.
    Weiter unten am Hang des Nob Hill erstarrten Buffy und die anderen, als jeder Baum und jeder Busch, jede Wurzel und jedes trockene Blatt um sie herum in Flammen aufging.

17

    Der Feuersturm raste durch den Wald.
    »Oh, Jesses, wir werden alle sterben!«, rief Tergazzi. »Wir werden Queenie und eure Freunde jetzt nicht mehr retten können!«
    »He, du Schwarzseher«, sagte Buffy hustend. »Panik bringt uns auch nicht weiter.«
    Tergazzi starrte sie einen Moment lang an, einem Nervenzusammenbruch nahe. Er drehte sich zu den anderen um, die geduckt über den feurigen Pfad zwischen den brennenden Bäumen am Hügelhang marschierten.
    »Seh ich etwa aus, als hätte ich Panik?«, kreischte der geschwätzige Dämon. Dann rannte er panisch hin und her auf der verzweifelten Suche nach einem Fluchtweg.
    Buffy dachte kurz daran, ihn zu Boden zu werfen, aber sie musste sich nicht nur auf die Rettung seiner Haut, sondern der all ihrer
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