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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Hände in den Boden ziehen wollten.
    Du wirst sterben, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Lass mich rein. Übergib mir deinen Körper.
    Xander keuchte. Auf keinen Fall!
    Du hast keine andere Wahl.
    »Xander!«, kreischte Cordelia. »Die Stricke brennen!«
    Was soll ich tun?, dachte er.
    Lass mich rein, lass dich einfach fallen. Es wird wie Sterben sein, antwortete die Stimme.
    Aber ich werde nicht sterben?, fragte Xander.
    Wenn du sie retten willst, musst du jetzt handeln, erklärte die Stimme.
    Cordelias Schreie waren unerträglich. Xander, von Schmerzen gepeinigt, gab seinen Widerstand auf.
    Ja, dachte er. Einverstanden.
    Für einen flüchtigen Moment spürte er, wie etwas in ihn fuhr, ein Bewusstsein, das neben seinem existierte… und dann war Xander verschwunden. Keine Schmerzen mehr, keine Monster, kein Feuer. Nur das Nichts. Kalt und grau.
    Vergessen.
    Cordelia kreischte, als ihre Fesseln zu brennen anfingen. Schmerz trübte ihren Blick und ihre Haut warf Blasen, als sie den Kopf drehte, um nach Xander zu sehen. Sie gab ein verzweifeltes Schluchzen von sich, als sie erkannte, dass sie wohl Halluzinationen hatte. Er war direkt neben ihr gefesselt und angebunden worden, aber als sie ihn jetzt ansah, zerriss Xander mühelos die Stricke und setzte sich auf. Sein Kopf ruckte herum. Mit kaltem, ausdruckslosem Gesicht starrte er sie an.
    Einen Augenblick später kroch er zu ihr und zerfetzte mit bloßen Händen die dicken, bereits brennenden Stricke um ihre Fuß- und Handgelenke. Xander hob sie hoch und trug sie stolpernd weg vom Feuer.
    »Xander«, ächzte sie und sah ihn an. Ihre Augen weiteten sich. Sein Gesicht war schlaff, die Augen stierten stumpf. Er nahm sie nicht einmal wahr, obwohl er ihr gerade das Leben gerettet hatte. Er hätte ebenso gut tot sein können. In seinem Gesicht fand sich nicht eine Spur von Leben.
    Ein ohrenbetäubendes Heulen marterte ihre Ohren. Sie schrie auf, aber Xander zuckte mit keiner Wimper. Sie hob den Kopf, blickte zu dem Turm aus Feuer hinüber und kreischte.
    Oben auf dem Scheiterhaufen, aus einem Berg rauchender Asche, erhob sich eine Kreatur mit funkelnden Schuppen und drei brutal wirkenden Schlangenköpfen. Das Wesen war mindestens fünf Meter groß und überragte fast das höllische Inferno des Waldes. Es warf die Köpfe zurück, öffnete die Mäuler und spuckte blaues Feuer in den Himmel.
    Cordelia verfolgte betäubt, wie Teile des Himmels verschwanden und roten, klaffenden Wunden wichen, aus denen Kaskaden aus Blut rauschten und wie Wasserfälle zu Boden stürzten. Wo sie die Flammen trafen, bildeten sich riesige brodelnde Dampfwolken, die rasch expandierten. Dann zerplatzten sie und gebaren grausige Monster - skeletthafte Wesen, an denen Fetzen aus dunkelroter und schwarzer Materie hingen, die Überreste ihrer einstigen Körper. Sie sprangen wie toll umher und rutschten den Scheiterhaufen hinunter, griffen gierig nach einem der Menschen, die noch immer an den Boden gefesselt waren.
    Das sind einmal Menschen gewesen, erkannte Cordelia. Diese Kreaturen sind einmal Menschen gewesen.
    Die Köpfe und der Rumpf des Triumvirats waren mit Klauen und Stacheln bewehrt, die Gesichter böse und reptilisch. Augen funkelten sie mit einer Schläue und einer Wildheit an, die so mächtig war, dass sie Cordelia bis in die Grundfesten ihrer Seele erschütterte.
    Das Triumvirat öffnete seine Mäuler und sprach ein einziges Wort: Apokalypse.
    Und dann geschah etwas noch Unglaublicheres. Die drei Köpfe des Dreierwesens schienen zu gähnen und die höllischen Kreaturen - Dämonen oder auf ewig verdammte sterbliche Seelen -, das Blut und die Dunkelheit und die Wunden am Himmel, alles wurde von der Kreatur verschluckt.
    »Oh, mein Gott«, flüsterte Cordelia. »Oh, mein Gott.«
    Veronique stand unversehrt auf dem Scheiterhaufen und breitete die Arme aus. »Endlich!«, schrie sie.

    Willow öffnete die Augen und blinzelte mehrmals. Der brennende Wald wurde nach oben gerissen, zusammen mit Felsen, Büschen, sogar Eichhörnchen und dem halb verwesten Kadaver eines Kojoten. Sie spürte, wie ein Vakuum an ihr zerrte, und sie rief: »Ich verbiete es! Bei Hekate und allem, was heilig ist, ich verbiete es!« Während um sie herum das Höllenfeuer tobte, stand Willow unerschütterlich da und schrie ihren Bannzauber hinaus. Buffy griff nach einer brennenden Baumwurzel und klammerte sich daran fest, obwohl sie vor Schmerz stöhnte.
    Dann setzte sich wieder die Schwerkraft durch. Als Willow sich zu ihren
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