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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Lebenskraft verdoppelt und wahrscheinlich den Heilungsprozess beschleunigt hatte - außerdem war Buffy die Jägerin. Bei ihr heilten alle Wunden schneller als bei ihren Freunden, die ebenfalls Verbrennungen davongetragen hatten. Willow hatte einen Heilzauber für sie gesprochen und die Verletzungen mit Salbe behandelt. Bei Buffy zeigte die Behandlung bereits Wirkung. Aber wie schon gesagt, sie war ja schließlich die Jägerin.
    Sie hoffte, dass es den anderen inzwischen ebenfalls besser ging.
    Als sie sich endlich dazu durchgerungen hatte, dass sie sich trotz ihrer Erschöpfung der Welt stellen musste, wälzte sie sich aus dem Bett und schleppte sich zur Dusche. Sie hoffte, dass ihre Mutter an diesem Tag entlassen wurde, und sie wollte sie vom Krankenhaus abholen.
    Eine Stunde später, als sich auf der Etage ihrer Mutter die Aufzugtüren öffneten, klopfte ihr Herz schneller, und ein breites Lächeln ging über ihr Gesicht.
    Buffy eilte zu ihrem Zimmer und fand ihre Mutter aufrecht im Bett sitzend vor, ein Truthahnsandwich in der Hand. Als Joyce aufblickte und matt lächelte, grinste Buffy glücklich.
    »Du kommst zu spät zum Frühstück, Schlafmütze«, sagte ihre Mutter. »Aber du kannst etwas von meinem Mittagessen abhaben, wenn du willst.«
    »Du bleibst, wo du bist, Lady«, schalt Buffy sie. »Ich kann mir mein Mittagessen selbst holen.« Sie trat näher und küsste Joyce auf den Kopf. »Wie geht es dir?«
    Ihre Mutter blickte auf, und ihr Lächeln verblasste ein wenig. »Eigentlich großartig.«
    »Aber?«, fragte Buffy besorgt.
    Joyce sah zur Seite. »Es war ziemlich beängstigend, Schatz.«
    Buffy legte eine Hand auf ihre Schulter. »Das kannst du laut sagen. Du hast mich richtig erschreckt. Mach das ja nie wieder, okay?«
    »Einverstanden«, sagte ihre Mutter. Dann sah sie Buffy zum ersten Mal genauer an und betrachtete die Haut an ihren Armen. »He, was ist mit dir passiert?«
    »Es wird schon wieder«, sagte Buffy leichthin.
    »Ich wage gar nicht zu fragen, was gestern Nacht passiert ist.«
    »Wahrscheinlich ist es auch besser so«, sagte Buffy zurückhaltend. »Oh, Buffy.« Joyce schüttelte seufzend den Kopf. »Du wirst noch einmal mein Tod sein.«

    Als Angel in dieser Nacht aus Dr. Colemans Zimmer kam, wartete Buffy vor der Tür auf ihn. Sobald sie ihn sah, lächelte sie etwas zu strahlend, und sie gingen zusammen den Korridor hinunter. »Wie geht’s deiner Mutter?«
    »Viel besser.« Sie lachte unbehaglich. »Ihr ist es peinlich, dass sie eine so komisch klingende Krankheit hatte. Sie meint, dass es auf den jährlichen Summers-Weihnachtskarten nicht gerade den besten Eindruck machen wird.«
    »Sie muss es ja nicht erwähnen.«
    »Mom ist sehr penibel«, erwiderte Buffy. »Du kennst sie doch.«
    »Ja.« Er schwieg. »Noch immer keine Spur von Tergazzi?«
    »Ich schätze, er hat die Stadt verlassen. Vielleicht ist er mit Queenie nach Vegas zurückgekehrt. Er denkt bestimmt, dass er jetzt eine Glückssträhne hat.«
    Angel lächelte kurz. »Was ist mit dem Geist? Dieser Jägerin?«
    »Lucy? Ich habe das Gefühl, dass wir sie wieder sehen werden.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Wie geht es Dr. Coleman?«
    »Sie hatte einen leichten Herzanfall, als sie vorgestern Nacht von Veroniques Bande angegriffen wurde. Unglücklicherweise hatte sie gestern Nacht einen weiteren, der wesentlich ernster war. Ich glaube, dass sie bald sterben wird. Und sie glaubt das auch.«
    Buffy starrte die Fußbodenfliesen an, weizenfarben und sehr öde, sehr langweilig.
    »Das werden wir alle - im Gegensatz zu dir.« Ihre Stimme klang heiser. »Was unsere Lebenserwartung betrifft, so sind wir die reinsten Kleinstädte. Blink und puff! Und schon bist du durch unsere gesamte City gefahren.«
    »Ein Leben ist ein Leben, ganz gleich, wie lang es ist«, sagte er. »Bitte. Ich komme auch ohne politisch korrekte Vampire aus.« Er blieb stehen und berührte ihre Schulter. »Buffy, wenn du stirbst, würde ich auch sterben.«
    Sie hob ihr Kinn. »Nein. Das würdest du nicht.« Als er den Mund öffnete, hob sie abwehrend eine Hand. »Du würdest trauern. Das gestehe ich dir zu.« Sie seufzte und sah ihn ruhig an. »Vielleicht würdest du sogar Rosen auf mein Grab legen. Wenigstens die ersten fünfzig Jahre lang.«
    Angel blickte zu Boden.
    Sag etwas, dachte sie verzweifelt. Komm schon. Streite es ab.
    Stattdessen ergriff Angel ihre Hand.
    Zusammen gingen sie den Krankenhauskorridor hinunter.
    Allein.
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