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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer
Autoren: Christina Förster
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Abschied überreicht hatte.
„Willkommen in der Cromwell Hochschule – für begabte Studenten!

Die Cromwell Hochschule ist eine besondere Einrichtung für junge Erwachsene, die schon vor der Vollendung des 18. Lebensjahres ein Erststudium beginnen möchten.
Die Cromwell Hochschule ist die erste ihrer Art und ein Beispiel internationaler Zusammenarbeit im Bildungswesen. So stammt der Lehrkörper aus unterschiedlichen Ländern Europas.

Unsere Studierenden zeichnen sich durch überragende Begabungen aus. Ein(-e) Cromwell Absolvent(-in) wird lange nach seines- bzw. ihresgleichen suchen müssen.

Discite moniti!“
    Tja, jetzt wäre das Kleine Latinum von Vorteil …
    „Discite moniti“ – das klang militärisch zackig. Vermutlich hieß es so etwas Ähnliches wie „Lerne oder stirb“.
    Gutgelaunt verstaute er seinen Brief wieder und widmete sich der Landschaft.
    Die Septembersonne grillte das blecherne Autodach, doch vermochte sie nicht den kühlen Luftstrom der Klimaanlage zu erwärmen. Welch ein Komfort! Er würde später auch einmal unheimlich reich werden müssen, denn an diesen Luxus gewöhnte man sich nur zu schnell.
    Schließlich hielten sie vor einem hohen schmiedeeisernen Tor. Valerian spähte aus dem Fenster und sein Blick suchte den Zaun ab. Nichts. Keine Videokamera. Kein Eingabepad für einen Code. Einfach nur rechts und links des Portals eine Steinsäule, darauf je eine Gargoyle-Statue, die starr und mit grässlicher Fratze herabblickte. Das ganze Konstrukt wirkte antik, hinterließ jedoch einen soliden Eindruck.
    Sicher ist dort oben bei den Wasserspeiern irgendeine Form von Kamera versteckt. Tief im steinernen Schlund der Biester , überlegte der junge Mann.
    Zumindest wäre das eine Erklärung dafür gewesen, warum sich plötzlich die Tore öffneten.
    Aha, also doch elektrisch! Und verblüffend gut auf Alt gemacht.
    Der Volvo setzte sich langsam wieder in Bewegung.
    Sie fuhren eine geschwungene Straße entlang. Auf beiden Seiten konnte man einen weitläufigen Park erkennen. Eine immens große Anlage mit hervorragendem Baumbestand. Valerian lehnte sich mit einem zufriedenen Grinsen zurück. Selbst wenn die Lehrer nutzlos waren, würde er zumindest in angenehmster Atmosphäre joggen können.
    Thomas Benndorf musterte seine Schwester von der Seite. Er hatte sein Auto vor dem riesenhaften Anwesen der Cromwell Hochschule geparkt. Immer wieder kamen Autos an und entließen junge Studenten in das Innere des Gebäudes. Seine Schwester saß auf dem Beifahrersitz und sah zu ihm auf. Sie trug – wie immer – ihre Sonnenbrille, doch die konnte ihn nicht über ihre Gemütslage hinwegtäuschen. Er konnte die Nervosität in ihrer Aura sehen. „Wer einer Familie aus Orakeln entstammt, der geht nicht unbeschadet daraus hervor“, spottete er gerne. Alle Benndorfs – egal, ob weiblich oder männlich – hatten seherische Fähigkeiten. Er war jedoch bei Weitem nicht so begabt wie seine Schwester. Konnte nicht in die Tiefen eines Menschen blicken. Linda war diesbezüglich etwas Besonderes.
    Er öffnete sich für die Schwingungen der Kraft und „sah“. Das Farbengewirr um ihre zarten Konturen war so leuchtend wie schon lange nicht mehr. Als sei sie aufgeblüht.
    „Du möchtest das also wirklich machen, Minipig?“
    Linda lachte hell auf. Dieser Kosename verfolgte sie nun schon seit ihrer jüngsten Kindheit – und das, obwohl sie nicht der Meinung war, einem kleinen Schwein zu gleichen.
    „Ja, natürlich will ich das! Ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt! Endlich mache ich etwas ganz alleine, ohne an deinem oder Mamas Rockzipfel zu hängen!“
    Sie schenkte ihm ein liebevolles Lächeln (von dem sie wusste, dass es seinen letzten Widerstand dahinschmelzen lassen würde). Tom verzog das Gesicht und murmelte etwas von „nie im Leben einen Rock getragen“.
    „Das ist eine große Chance für mich! Ich will das unbedingt! Auch wenn ich euch vermissen werde“, fuhr seine Schwester liebevoll, aber unnachgiebig fort.
    Mit einem Seufzen beugte er sich zu ihr hinüber, um sie in seine Arme zu schließen. Manchmal hasste er die Welt. Linda war einfach zu zerbrechlich für sie. Am liebsten würde er sie wegsperren, um sich dann beruhigt seinen eigenen Projekten zu widmen. Doch natürlich war das unmöglich und auch alles andere als fair.
    Er richtete sich wieder auf und meinte entschieden: „Aber hineinbringen werde ich dich noch!“
    „Nur bis zur Treppe.“
    „Bis zu deinem Zimmer.“
    „Bis zur
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