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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
Autoren: Andreas Pauli
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Stimme.
    „Harlan? Torwak, ich weiß ja, dass ihr Freunde seid. Aber wir brauchen Männer mit Erfahrung für diesen Auftrag.“
    Torwak nickte und sagte mit gedämpfter Stimme: „Wenn du meinst. Auf geht’s!“
    Tron nickte zufrieden.
    „Geh in dein Zimmer und hol deine Waffen. Ich lass uns die Pferde bringen und Proviant für zwei Tage. Den Rest besorgen wir uns unterwegs.“ Mit den Worten rannte Tron los und Torwak folgte ihm bis zu seinem Zimmer.
    Tron blickte, während er lief, zu ihm und sagte ohne ein bisschen zu keuchen: „Wir treffen uns am nördlichen Tor.“
    Torwak stoppte und öffnete mit einem leisen Knirschen die massive Holztür. Durch die armhohe Öffnung im Mauerwerk erhellte das silberne Mondlicht seinen kleinen Raum. Er war in den letzten zwei Jahren nicht oft hier gewesen. Der Großteil seines Lebens hatte sich in der Kampfarena abgespielt. Dort, wo er täglich stundenlang mit Tron, Harlan und einigen Kameraden trainierte. Das Einzige, was er von dem Stadtleben in Tur hörte, wurde ihm jeweils während der kurzen Treffen mit Alya mitgeteilt.
    Alya.
    Seit er sie gesehen hatte, war es um ihn geschehen. Der Umstand, dass sie die Tochter des Königs war, machte die Sache nicht gerade einfacher. Mehr als nette und auch tiefgründige Gespräche war bisher nicht geschehen. Aber er war zufrieden, wie sich ihre Beziehung entwickelte. Obwohl da immer wieder die Momente aufkamen, in denen er die Lust aufsteigen spürte. Tron erklärte ihm jeweils, dass er langsam aber sicher zum Mann würde und somit auch sein Interesse am anderen Geschlecht stieg. König Xeron hatte dies längst bemerkt und stellte jeweils sicher, dass bei ihren Treffen immer jemand in der Nähe war.
    Torwak hörte von draußen den unverkennbaren Klang von hastig über die Pflastersteine huschenden Stiefel.
    Entweder ein Feind oder ein Krieger Turs.
    Mit einem Sprung stand Torwak an der Öffnung und spähte vorsichtig in die Dunkelheit. Die Straßen Turs wurden jede Nacht mit Fackeln und Feuerschalen beleuchtet. Damit machten sie es Feinden praktisch unmöglich, unbemerkt durch die Straßen zu kommen. Die Kohle, die Fackeln und das Öl, das hierzu nötig war, kosteten Turion Unmengen an Geld. Doch der Reichtum Turions war schier unendlich und Xeron unternahm alles in seiner Macht Stehende, um die Sicherheit zu erhöhen. Koste es, was es wolle.
    Xeron hat absolut recht. In den letzten Jahren hat er die Sicherheitsvorkehrungen und -ausgaben mehr als verzehnfacht. Berechtigterweise.
    Er schnappte sich einen Dolch und steckte ihn in den rechten Stiefel. Dies war, wie Tron es nannte, seine kleine Notlösung. Ein Lächeln huschte über Torwaks Gesicht. Bedächtig ging er zur Tür und berührte im Gehen die wenigen Möbel mit den Fingerspitzen.
    Mein Zuhause.
    Ein schönes Gefühl, dies denken zu können und mit dem Herzen zu wissen, dass dem wirklich so war. Vor der Tür angekommen streckte er beide Arme vorsichtig aus und griff nach dem Medaillon, das er immer bei sich trug. Zumindest meistens, wenn sie nicht gerade von einer Horde wilder Gondraner mitten in der Nacht überfallen wurden. Vorsichtig hob er das Medaillon vom Haken und ließ es in seine Hände gleiten. Zufrieden betrachtete er auf dem Medaillon im Mondschein die Silhouetten seiner Eltern und ihm.
    Sein toter Vater und die vermisste Mutter. Oft hatte er die Umgebung abgesucht, trotz aller Verbote. Oft hatte er alle möglichen Leute ausgefragt, um einen Hinweis zu erhalten. Aber er konnte in den zwei Jahren nicht das Geringste herausfinden. Nichts.
    Mit einem Seufzer legte er sich das Medaillon um den Hals, schaute es nochmals an und ließ es behutsam unter seinem Lederhemd verschwinden, das er immer unter der Rüstung trug.
    Das Medaillon lag unter seiner Kleidung immer direkt auf seiner Haut und gab ihm ein wohliges Gefühl.
    Nah beim Herzen, wo die Familie sein sollte. Im Leben wie im Tod.
    Entschlossen hob er den großen, rechteckigen Schild hoch und befestigte ihn auf seinem Rücken. Danach öffnete er die Tür, schloss sie ab und steckte den Schlüssel ein. Er stieß die Luft aus und sagte zu sich selbst: „Auf geht’s!“
    Er rannte los. Jeder Schritt wurde von den Wänden der langen Gänge mit einem dumpfen Echo wiedergegeben. In gleichmäßigem Tempo rannte er weiter, genau so, wie er sich vor dem Training immer aufwärmte. Dies war ihr Ritual zum Aufwärmen. Jedes Mal, wenn er rannte, erwachten automatisch seine Sinne, seine Kampfbereitschaft.
    Aufmerksam und
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