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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
Autoren: Andreas Pauli
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bemüht, möglichst wenig Geräusche zu verursachen, hastete er durch die beleuchteten Straßen Turs. Schon von Weitem konnte er das Feuer sehen, das die Leichen des Kampfes zu Asche werden ließ. In einigen Meter Entfernung hielt er an. Die Luft war erfüllt vom süßlichen Geruch des verschmorten menschlichen Fleisches. Die Galle schoss ihm in den Mund und sein Magen zog sich zu einem Knoten zusammen. Hastig suchte er nach Tron.
    Bloß weg hier, das stinkt ja wie die Hölle!
    Suchend ging er weiter und erkannte Tron lautstark diskutierend mit zwei Kriegern. Neben ihnen standen vier Pferde. Torwak rannte auf sie zu und sah zu seiner Freude, dass eines der Pferde sein Pferd war: schwarzer Donner. Freudig begrüßte er die Männer und näherte sich seinem Pferd. Schwarzer Donner schaute ihn mit großen Augen an, trippelte von links nach rechts und wieherte, während es seine Mähne schüttelte.
    Torwak trat zu ihm, tätschelte seinen Hals und sagte ruhig: „Hallo schwarzer Donner ... Ruhig ... R-u-u-u-hig, du bist ein ganz Guter.“
    „Auf geht’s Männer, wir haben keine Zeit zu verlieren!“, befahl Tron, worauf er sich auf sein Pferd schwang. Torwak und die Krieger taten es ihm gleich, ritten durch das Tor und preschten davon.
     
     

 
     
     
     
     
     
     
    3. KAPITEL
     
     
    Torwak jagte Tron hinterher. Dicht gefolgt von den Kriegern ritten sie die steile Straße den Lichterberg hinunter. Schwarzer Donner schnaubte und wieherte. Er schien sich genauso über ihr Wiedersehen zu freuen wie Torwak. Obwohl er täglich einige Stunden das Reiten und den Kampf zu Pferde übte, wurde schwarzer Donner nie müde, ihm seine Freude zum Ausdruck zu bringen.
    Ein wahrlich treues Pferd. Mancher Mensch könnte viel von ihm lernen.
    Als ob schwarzer Donner seine Gedanken spürte, wieherte er und legte noch an Tempo zu. Er schloss nun direkt zu Tron auf.
    Dieser grinste mit feurigen Augen zu Torwak und schrie durch das Rauschen der Luft: „Leben, mein Freund! Das ist das Leben des Kriegers! Wir reiten durch bis in die Nähe des Nordwaldes, dort gibt es einen alten Farmer, der uns eine Nacht Unterschlupf bieten kann.“
    „Hoffen wir, dass sein Haus nicht bereits abgebrannt ist!“, entgegnete Torwak.
    „Mach dir da mal keine Sorgen. Olayon ist ein gerissener alter Fuchs! Stur wie ein Ochse, aber gerissen!“
    Beide lachten und preschten weiter durch die Dunkelheit den verschlängelten Weg den Lichterberg hinunter. Unten angekommen rasten sie unbehelligt weiter, weg vom Lichterberg an Wiesen und Feldern entlang über die Wege, die sie direkt zum Nordwald führten.
     
     
    Seit zwei Jahren hatte Torwak Tur nicht verlassen. Tur, die glorreiche Stadt auf dem Lichterberg, die er zu lieben aber manchmal auch zu hassen gelernt hatte. Wahrlich, alle seine Freunde, ja selbst seine große Liebe, lebten in Tur. Auch sein Vater lag dort begraben. Aber zwei Jahre immer in derselben Stadt waren für einen Jungen, der an die Freiheiten auf der Erde gewohnt war, manchmal einfach zu viel. Da nutzten auch die strengsten Belehrungen Trons über Disziplin und Gehorsam nichts.
    Trotzdem kannte er das Land zwischen dem Lichterberg und dem Nordwald gut. Zu gut.
    Denn nachts trieb es ihn hinaus. Öfter als ihm lieb war. Hinaus getrieben von dem Wunsch, seine Mutter zu finden oder eine Spur von ihr zu entdecken. Aber so oft er sich hoffnungsvoll davonschlich und alles riskierte, was er sich mühsam erarbeitet hatte, genauso oft kam er geschlagen und müde zurück, ohne eine Spur gefunden zu haben: Ohne Information über ihren Aufenthaltsort, ja, ohne Wissen, ob sie überhaupt noch lebte. Seinen Vater hatte er schon gefunden. Irgendwann würde er auch seine Mutter ausfindig machen. Oder sie ihn.
    Bestimmt werde ich das. Bei meinem toten Vater, ich werde nicht vorher ruhen, bis ich weiß, wo meine Mutter ist!
    Abrupt wurde er durch Trons Stimme aus seinen Gedanken gerissen.
    „Dort am Horizont siehst du die Feuer am Rande des Nordwaldes“, durchbrach Trons Stimme die Stille.
    „Wir reiten gegen Westen weiter und bleiben in sicherer Distanz vom Wald der Fellknäuel. Folgt mir!“
    Tron preschte voraus und bog scharf nach links vom Weg ab über weite Wiesen. Torwak und die Krieger konnten ihm nur mit Müh und Not auf ihren Pferden folgen.
    Wenige Reitminuten später entdeckte Torwak einige Hundert Meter vor ihnen den Hof von Olayon. Durch eine Öffnung flackerte ein schwaches Licht. Tron deutete auf das Licht, schaute zu ihnen und nickte
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