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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten
Autoren: Thomas Finn
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Versammlung auch ... Schüler teilnehmen?«
    Die Feenkönigin schenkte Kai ein majestätisches Lächeln. »Ein ganz bestimmter Schüler mit Sicherheit. Vergiss nicht, dass unser aller Hoffnungen auf dir ruhen.« »Ich glaub's nicht!«, entfuhr es dem Zauberlehrling, der sich für die unbedachte Äußerung am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Unwillkürlich fiel ihm ein, dass er allein war. »Leider weiß ich nicht, wo sich Magister Eulertin derzeit aufhält. Er ist vor einigen Tagen abgereist.«
    »Dann musst du ihn finden.« Berchtis' Antwort ließ keinen Widerspruch zu. »Ich weiß, es liegt in deiner Macht.«
    »Ja?« Kai schluckte. »Gut ... ich werde ihn suchen ... Und wie kommen wir dann zu Euch? Es heißt, Euer Zauberreich sei gut verborgen.«
    »Öffne deine Hand.«
    Kai tat, wie ihm geheißen wurde. In das magische Regenbogenlicht um ihn herum stahl sich ein goldener Schein. Ergriffen sah der Zauberlehrling dabei zu, wie sich Hunderte Funken über seiner Handfläche sammelten, die sich zu einem strahlend hellen Lichtpunkt vereinigten. Kai blinzelte und spürte auf einmal einen runden Gegenstand zwischen seinen Fingern.
    »Eine goldene Haselnuss?« Fragend sah er zu einem von Berchtis' Antlitzen auf. »Eine Zaubernuss, Kind des Unendlichen Lichts. Benutze sie in jenem Moment, wenn der Tag die Nacht bezwingt, dann wird sich dir ein Gefährt enthüllen, das dich zu jedem Ort trägt, den du dir wünschst.«
    »Kann mich dieses Gefährt denn auch zu Magister Eulertin führen?«
    Berchtis neigte ihr Haupt. »Wenn du bis dahin erfahren hast, wo er sich befindet, ja. Doch suchen musst du ihn allein.« Berchtis wirkte seltsam ernst. »Merke dir, dass das Konzil mit dem Mondfest beginnt. Die Tore meines Reiches stehen dann für sieben Tage offen.«
    Verwirrt nickte der Zauberlehrling. Von einem Mondfest hatte er bislang noch nie etwas gehört. »Und ... und was ist mit mir? Ich meine, werde ich je zu einem Feuermagier werden oder bleibe ich auf immer ein Zauberlehrling?«
    Die Fee sah Kai tief in die Augen, und er fühlte, dass es keine Wahrheit gab, die Berchtis verborgen blieb. »Das, Kind des Unendlichen Lichts, ist einer der Gründe, warum ich euch in meinem Reich zusammenrufe. Sei dir sicher, dein Schicksal wird sich erfüllen ...«
    Mit diesen Worten verblasste Berchtis' Antlitz in all den spiegelnden Flächen um ihn herum, und durch die schwebenden Gegenstände in der Luft lief wieder ein leichtes Zittern. Schlagartig wurde dem Zauberlehrling bewusst, in welch unangenehmer Situation er sich noch immer befand.
    »Feenkönigin«, rief Kai Berchtis panisch hinterher, »hier treibt ein Sulphur sein Unwesen. Was soll ich denn jetzt bloß machen?«
    »Heißt es nicht, dass es Glück bringt, einer Fee zu begegnen ...?«, säuselte ihre Flüsterstimme zum Abschied. Dann war die Erscheinung verschwunden. »Glück?«, schrie Kai aufgeregt. »Ich brauche kein Glück. Ich brauche Hilfe. Jetzt!« Kai schaffte es gerade noch, zur Seite zu springen, denn in diesem Moment krachte auch der Rest des Seeschlangenskeletts zu Boden. Schon schepperte der zornige Sulphur mit Gebrüll gegen Eulertins Schreibpult, prallte ab und schlug inmitten eines Regals mit kostbaren Zauberelixieren ein.
    »Oh nein, nicht das auch noch!«
    Die Flaschen explodierten unter dem Aufprall des gefangenen Feuergeists und die kostbaren Zaubertoniken spritzten nach allen Seiten. Auch der Feenkristall mit dem Sulphur wurde von den Flüssigkeiten getroffen. Statt weiter unkontrolliert durch den Raum zu sausen, wechselte die aufgeblähte Phiole noch in der Luft ihre Farbe. Rot, grün, braun, violett, gelb, schwarz. Es gab einen lauten Knall und die Kugel krachte zu Boden. Ein paarmal noch drehte sie sich quietschend um sich selbst, schließlich schrumpelte sie zu einem taubeneigroßen, grauschwarzen Klumpen zusammen. Kai wankte erschöpft zu einem Hocker und ließ sich schwer darauf fallen. Erst jetzt wagte er es, sich umzusehen. In Magister Eulertins Studierzimmer herrschte vollkommenes Chaos. Noch immer schwebten Daunenfedern zu Boden und überall lagen Skelettteile, Scherben und zerrissene Bücher verstreut.
    Tolles Glück. Wie sollte er das alles Magister Eulertin erklären? Immerhin, er besaß jetzt eine Zaubernuss. Vielleicht sollte er sie gleich morgen Früh dazu benutzen, irgendwohin ans Ende der Welt zu flüchten? Möglichst an einen Ort, wo ihn Magister Eulertin unmöglich finden würde. Er seufzte schwer.
    Hinter ihm öffnete sich die
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