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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens
Autoren: Silvia Busch
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gibt es da zu lachen? Sie hat sich meiner Anordnung widersetzt.“
    „Ja, das hat sie. Sie hat Mut und Ehrgeiz. Ich verstehe sie vollkommen. Sie ist jung und rebelliert, das ist doch normal.“ Er brummte.
    „Wenn sie es in diesen Wettbewerb geschafft hat, dann muss sie wirklich gut sein. Eigentlich müssten wir sehr stolz auf sie sein.“
    Er brummte immer noch: „Aber sie hat keinen Gehorsam gezeigt.“
    „Na und haben wir ja früher auch nicht immer. Wenn ich auf meinen Vater gehört hätte, wären wir ja wohl nicht verheiratet.“
    Er guckte sie an. Ein zaghaftes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Du hast recht, aber ich kann es nicht einfach durchgehen lassen. Dann hat sie ja überhaupt keinen Respekt mehr vor mir.“
    „Tue einfach so, als ob du es gewusst hättest, und du wärest im Geheimen einverstanden gewesen.“
    „Ich wusste schon, warum ich dich heiraten wollte. Und was machen wir jetzt?“
    „Wir fahren natürlich da hin und schauen uns an, wie unsere Tochter tanzt.“
    Im selben Moment kam der Bus. Sie stiegen ein und fuhren zum Theater. Staunend standen sie später vor dem riesigen Gebäude. Viele Leute gingen hinein. Sie fragten nach dem Weg. Eine junge Frau zeigte ihnen, wo der Wettbewerb stattfand.
    Der Saal war bereits sehr gut gefüllt. Viele Eltern, Schüler und Besucher hatten auf den Sitzen Platz genommen. Ganz vorn saßen die Juroren und Professuren an einzelnen Tischen.
    Rominas Eltern staunten: Hier im Saal saßen Menschen aller Nationalitäten vereint.
    Auch Fabians Eltern waren im Saal anwesend. Seine Mutter hatte ihren Mann ausgetrickst. Sie hatte ihn in der Firma angerufen und gesagt, er müsse sofort nach Hause kommen. Er dachte, es sei etwas passiert und eilte nach Hause.
    Sie wartete vor dem Haus auf ihn.
    Er öffnete die Türe und wollte aussteigen, aber sie kam ihm zuvor.
    Nervös blickte er sie an: „Was ist los?“
    „Fahr einfach, ich muss dir etwas zeigen!“
    Jetzt war er allerdings zornig. „Dafür holst du mich von der Arbeit? Ich dachte, es ist etwas passiert.“
    „Es ist auch etwas passiert, aber das muss ich dir zeigen. Fahr einfach los!“
    „Wohin?“
    Sie nannte ihm die Straße. Als sie sich dem Theater näherten, sagte sie: „Wir sind da, suche dir einen Parkplatz!“
    Er war verwirrt und wusste nicht, was los war. Sie stiegen aus und gingen in das Gebäude. „Was wollen wir denn hier?“
    „Ich möchte dir gern ein Wunder zeigen“, sie suchten sich einen Platz.
    Thomas hatte sich ebenfalls einen freien Tag erschwindelt, denn er wollte unbedingt die Aufführung von Yasmina sehen und ihr die Daumen drücken. Auch er hoffte auf ein Wunder. Die Aufregung war ansteckend, auch für Rominas Eltern.
    Ein Gong erklang, und der Vorhang auf der Bühne hob sich an. Ruhe trat ein, alle richteten den Blick auf die Bühne. Eine junge Frau trat heraus und sprach zu den Besuchern im Saal. „Fünfzehn Hauptschulen nehmen heute an diesem Wettbewerb teil. Aus diesen Schulen treten jeweils fünf Bewerber mit einer Darbietung an. Von allen diesen Jugendlichen können drei davon ein Stipendium an der Musikhochschule in Köln gewinnen. Natürlich ist die Voraussetzung, dass die Jugendlichen ein Abitur vorweisen. Aber dieser Wettbewerb soll ja auch ein Anreiz sein, das Abitur zu absolvieren und zu studieren.“
    Danach erschien ein Professor auf der Bühne. Er sprach darüber, dass Musik und Tanz Emotionen wecken würden, es sei wundervoll für die Menschen, die über die Mittel verfügen, diese Emotionen zum Ausdruck zu bringen. „Diese Jugendlichen präsentieren heute ihre Talente, und jeder dieser Teenager erreicht gewisse Grenzen. Hochbegabte junge Leute wollen wir fördern, deshalb werden die Besten aus diesem Wettbewerb ihr Können weiter ausbauen können. Förderer der Kultur werden diesen drei Jugendlichen ein Studium an unserer internationalen Hochschule finanzieren. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen im Ausland ist gewährleistet. Diesen Jugendlichen steht also ein internationaler Spielraum offen. Jeder von ihnen kann sein musikalisches Talent fördern und mit eisernem Willen noch besser werden. Wir haben extra die Hauptschule gewählt, damit gerade diese Jugendlichen eine Chance erhalten. Mögen die Besten heute gewinnen!“
    Er ging von der Bühne, und die junge Frau tauchte wieder auf.
    Sie las die Namen der Schulen vor und die der Schüler in der Reihenfolge, wie sie starten sollten. „Danach gibt es eine Pause, und nach einer halben
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