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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens
Autoren: Silvia Busch
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damals nicht, dass du weiter machen kannst“, flüsterte sie Fabian zu.
    „Alte Hexe!“, rief Romina zurück.
    In dem Moment kehrte Frau Sommer in die Aula zurück. „Und wie habt ihr euch entschieden?“
    Tobias antwortete ihr: „Fabian darf bleiben.“
    Sie lächelte: „Gute Entscheidung, das habe ich nicht anders erwartet von euch. Heute dürft ihr einen Tag faulenzen, aber morgen geht es weiter. Am Freitag kommen ein paar Lehrer aus der Schule hierher und suchen die letzten fünf unter euch aus. Dann habt ihr noch eine Woche zum Üben. Also gebt euer Bestes!“ Sie verabschiedete die Jugendlichen und schickte sie nach Hause.
    Die beiden Mädchen gingen wieder zusammen mit Fabian zur Bushaltestelle. „Ich bin so froh darüber! Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass ich weiter machen darf.“
    Romina drückte Fabians Hand, diesmal verdrehte Yasmina die Augen.
    „Wisst ihr“, sagte Fabian. „Eigentlich wollte ich niemals mit nach Duisburg ziehen. Ich wollte in Dresden bei meinen Großeltern bleiben. Aber heute bin ich froh darüber, dass ich mit hierher gezogen bin. Obwohl ich die Stadt schauderhaft finde. Überall Industrie und Schornsteine!“
    Die Mädchen lachten darüber.
    „Hey, ihr kennt Dresden nicht, dort gibt es Kultur und Tradition!“
    Noch bevor die Mädchen ihm eine Antwort geben konnten, hielt der Bus an.

Die Entscheidung
     
     
    Der Freitag kam schneller, als erwartet. Die Jugendlichen waren aufgeregt, heute sollte die Entscheidung fallen.
    „Gebt einfach euer Bestes!“, beruhigte Frau Sommer sie.
    In der Aula hatten bereits Lehrer aus der Schule Platz genommen. Es waren drei Menschen, die über ihr Schicksal zu entscheiden hatten.
    Frau Sommer teilte die Jugendlichen in der Aufstellung ein. Einfach nach dem Alphabet sollten sie auf die Bühne gehen. Es sollte keine Streitigkeiten oder Voreingenommenheit deswegen geben. „Alphabet ist immer gut!“
    Gespannt setzte sie sich mit ins Publikum. Jetzt hatte sie keinen Einfluss mehr auf das Geschehen. Die Auswahl konnte starten.
    Nacheinander zeigten die Jugendlichen auf der Bühne ihr Können. Die Nervosität war ihnen nicht mehr anzumerken, professionell agierten sie bis ins kleinste Detail.
    Aufgeregt standen sie danach alle zusammen, manche noch ein wenig außer Atem. Gespannt warteten sie auf das Urteil, wer gehen musste und wer weiter machen durfte. Lange herrsche Ruhe, man hörte nur das Getuschel der Juroren. Dann erhob sich jemand und gab Frau Sommer ein Blatt Papier.
    Die Lehrer warteten nicht auf die Vorlesung der Namen, sondern gingen sofort ohne ein Wort der Verabschiedung.
    Beklemmende Stille trat ein, als Frau Sommer auf die Bühne zuschritt. „Bevor ich die Namen vorlese, möchte ich mich bei euch bedanken. Ihr habt euch viel Mühe gegeben; jeder hätte eine Chance verdient, aber leider ... Ich lese jetzt die Namen vor: Yasmina, Fabian, Tobias, Romina und Beate.“
    Die fünf Jugendlichen fielen sich jauchzend in die Arme.
    Beate flüsterte Fabian zu: „Entschuldige!“
    Fabian nickte nur vor lauter Dankbarkeit.
    Die anderen Jugendlichen packten unter Tränen ihre Sachen und gingen von der Bühne, ohne sich umzusehen.
    Frau Sommer klatschte in die Hände: „Ich freue mich für euch, denn ihr habt es weit geschafft. Wir haben jetzt genau eine Woche, um den letzten Schliff rauszuholen. Dann gehen wir zum Wettbewerb. Dort kann ich euch nur die Daumen drücken, alles Andere müsst ihr machen. Wir üben jetzt jeden Tag nach der Schule, aber drei Stunden diesmal. Macht euch Gedanken um eure Choreografie oder auch das passende Musikstück! Es liegt jetzt in euren Händen. Macht was draus!“ Sie nickte und ließ die Jugendlichen allein.
    „Oh je, drei Stunden, wie soll ich das zu Hause erklären? Die fragen jetzt schon dauernd, was meine Übungen mit Yasmina machen. Mir fällt schon nichts mehr ein.“
    „Vielleicht sollte ich mal bei dir zu Hause anrufen?“
    „Und dann?“
    „Ach ich weiß auch nicht. Einfach sagen, dass wir mehr Zeit brauchen.“
    „Wir können es ja versuchen. Du rufst am besten heute Abend an.“
    Auf dem Weg nach Hause schmiedeten sie Pläne über Pläne. „Ist das nicht ein Glück, das wir alle Drei zu dem Wettbewerb können?“ Yasmina freute sich riesig. „Ich hätte niemals gedacht, dass ich soweit komme.“
    Der Bus hielt an der Haltestelle.
    Fabian musste aussteigen. „Bis morgen“, rief er noch.
    „Wann willst du es Fabian erzählen?“
    „Was denn?“
    „Frag doch nicht so dumm,
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