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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens
Autoren: Silvia Busch
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persönlich zu mir gekommen bist und mir alles erzählt hast. Und natürlich, dass du dich so für Fabian einsetzt. Ich kann das leider nicht entscheiden, ob er an dem Wettbewerb teilnehmen kann. Dafür ist allein Frau Sommer zuständig. Aber ich kann den Schulverweis zurücknehmen.  Ich werde gleich bei Fabian anrufen. Alles andere klären wir später! Du kannst in deine Klasse gehen.“ Thomas erhob sich vom Stuhl. Er war erleichtert. „Danke.“ Die Stunde hatte schon längst angefangen, und so platzte er mitten in den Unterricht.
    Herr Müller nickte Thomas zu. Der Lehrer hatte vorhin gesehen, wie Thomas in das Sekretariat ging. Der Schüler ging zu seinem Platz und setzte sich.
    Kurz bevor die Stunde vorbei war, klopfte es an der Tür, und der Direktor betrat das Klassenzimmer. Er informierte die Schüler über die Vorkommnisse. Gleichzeitig berichtete er ihnen auch, dass die Angelegenheit nur durch Thomas aufgeklärt werden konnte. „Fabian wird morgen an unsere Schule zurückkehren.“
    Die Schüler klatschten begeistert.
    Romina war überglücklich.
    Yasmina strahlte.
    Als der Direktor ging, war die Stunde vorbei. Die Schüler erhoben sich und gingen zu Thomas. Einige drückten ihm die Hand, andere klatschten ihm auf die Schulter, andere wiederum redeten mit ihm über die ganze Sache.
    Romina ging auch zu Thomas. Sie hielt ihm die Hand hin und sagte einfach: „Danke.“
    Thomas war zufrieden. Er hatte seine Angst besiegt und sogar neue Freunde gewonnen. Nico konnte ihm nichts mehr anhaben, es war vorbei. Gut, er musste sicherlich noch zum Gerichtstermin wegen des Einbruchs, aber das würde er schon durchstehen. Die Erziehungsmaßregeln würde er meistern. Schließlich hatte er sie auch verdient.
    Und Yasmina? Auch sie bedankte sich. „Ich bin stolz auf dich, dass du gegen diese Ungerechtigkeit etwas unternommen hast.“
    Thomas‘ Wangen verfärbten sich.
    Romina war zufrieden: Fabian konnte an die Schule zurückkehren, und sie hoffte stark, dass er auch an den Proben wieder teilnehmen durfte. Frau Sommer sollte die Entscheidung morgen darüber treffen. Dies alles beflügelte sie; in ihrer Probestunde tanzte und wirbelte sie über die Bühne. Sie war einfach happy und drückte es in ihrem Tanz aus.
    Frau Sommer war sehr zufrieden mit ihr, und das sagte sie ihr auch.
    Nico wurde indessen von der Polizei abgeholt. Ihn wird wohl der Jugendarrest erwarten. Diebstahl, Erpressung und Drogenbesitz wurden ihm vorgeworfen. Nico war schon einmal straffällig, und er hatte kein stabiles Elternhaus. Vater, ebenso sein Bruder hatten ein auffälliges Strafregister vorzuweisen. Das Jugendamt stellte einen Antrag auf einstweilige Unterbringung in einem Jugendheim. Die Jugendgerichtshilfe wird ihm helfen, einen Weg zu finden, wo er ein verantwortungsbewusstes Leben führen kann. Und im Geheimen hoffte es Nico auch. Er wollte nicht so enden, wie sein Vater und Bruder.
    Die Familie von Deniz war erschüttert, als die Polizei vor der Türe stand. Sie wussten von dem Diebstahl nichts. Nico war ihnen schon lange ein Dorn im Auge. Seine Mutter hatte Tränen in den Augen, denn sie ging jeden Morgen putzen, um ihren Kindern einige Annehmlichkeiten zu bieten. Trotz türkischer Herkunft haben sie sich in Duisburg gut eingegliedert. Leider hatte der Vater vor einigen Monaten seine Arbeit verloren. Seine Schwestern hielten sich an den Händen, als Deniz mit der Polizei die Wohnung verließ.
    Aber das Jugendamt machte ihm Hoffnungen. Deniz war bisher noch nicht straffällig. Seine Familienverhältnisse werden noch überprüft. Wenn er Glück hat, dann kommt er mit einer Verwarnung und Auflagen davon. Aber das wird eine Entscheidung des Jugendgerichts sein.
     
    Als das Telefon zu Hause klingelte, ging Fabian nicht dran, das überließ er seiner Mutter. Er hörte sie mit jemandem sprechen, aber er achtete nicht weiter darauf. Ihre Stimme klang freudig und erregt.
    Er konnte sich zu nichts aufraffen. Noch nicht einmal an seiner Geige hatte er Interesse. Fabian hatte sich in sich zurückgezogen und jegliches Interesse an seiner Umwelt verloren. Er lag wie in den letzten Tagen auf seinem Bett und starrte die Wand an. Er hatte kein Interesse an seiner Geige, an seinem Computer und auch nicht an seiner geliebten Katze. Wie schon einmal trug er dunkle Gedanken mit sich herum. Jede Hoffnung hatte er aufgegeben, sein Leben hatte keinen Sinn mehr.
    Als seine Mutter an der Tür klopfte und in sein Zimmer trat, guckte er noch nicht einmal mehr
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