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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit
Autoren: P. W. Catanese
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habe keinen. Ich darf das Zeug nicht mehr anrühren. Es macht unaussprechliche Dinge mit meinem Verdauungstrakt.«
    Â»Schade«, sagte Hap, dann verließ ihn die Kraft und er sackte gegen Umbers Schulter.
    Â»Hap?«, fragte Umber.
    Happenstance antwortete nicht und rührte sich nicht von der Stelle.
    Â»Hap?«, sagte Umber erneut und rüttelte ihn behutsam. Dann wurde seine Stimme lauter und zitterte: »Hap!«
    Haps Augen öffneten sich flackernd. Sein Kopf lag tief in einem Kissen und sein Blick wanderte nach rechts und nach links, um zu sehen, wo er war. Schließlich verharrte er auf Umber, der ihn von einem Stuhl neben dem Bett aus beobachtete.
    Â»Dein neuer Turm?«, fragte Hap.
    Â»Hat eine Weile gedauert, aber wir haben alles wieder ganz gut hingekriegt«, erwiderte Umber.
    Hap runzelte die Stirn und rieb sich die Augen. »Was ist mit mir passiert, Vater?«
    Umber beugte sich vor, die Ellenbogen auf die Knie gestützt. »Weißt du das denn nicht? Du hast geschlafen, Happenstance. Und zwar eine ganze Weile.«
    Hap lachte und schloss seine funkelnden Augen. »Das war also Schlaf. Es war tatsächlich sehr angenehm. Wie das Schweben in süßem Vergessen. Und endlich konnte sich auch mein Geist erholen.«
    Â»Niemand hat sich das mehr verdient als du. Hast du etwas geträumt, Hap?«
    Hap schlug die Augen wieder auf und legte die Hände hinter den Kopf. »Ah, diese Visionen während des Schlafs. Endlich weiß ich, wie es ist, zu träumen. Ich habe meine alten Freunde getroffen; die, die hier gewohnt haben. Ich habe oft an sie gedacht, während ich als Fädenzieher in deiner Welt unterwegs war. Erzähl mir von ihnen.«
    Umber lächelte. »Natürlich. Aber … weißt du nicht längst, was mit ihnen passiert ist?«
    Â»Ich könnte ihre Lichtfäden suchen und sie lesen. Aber … das habe ich mein Leben lang gemacht, in der anderen Welt. Jetzt wäre ich glücklich, wenn du es mir einfach erzählen würdest.«
    Â»Was ich natürlich auch tun werde. Mit wem soll ich anfangen?«
    Â»Mit deiner Künstlerin und Bogenschützin, Sophie.«
    Â»Ah, Sophie«, sagte Umber. »Sie fertigt noch immer die Illustrationen für meine Bücher an. Und erinnerst du dich an den jungen Mann, der sich als dein Bruder entpuppte? Eldon Penny?«
    Happenstance nickte.
    Â»Falls du dich noch entsinnen kannst, habe ich Eldon eine Anstellung in einem meiner Handelsbüros in einem anderen Hafen besorgt. Es stellte sich heraus, dass er sehr talentiert war und sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Einige Jahre später kehrte Eldon nach Kurahaven zurück; er war stark verändert und sein Herz war geheilt. Er war clever, selbstbewusst und freundlich. Als er und Sophie sich kennenlernten, dauerte es keine Woche und sie waren bis über beide Ohren verliebt. Und so ist es noch heute.«
    Auf Happenstance’ Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Und da war doch noch dieser starke Mann, der dazu gezwungen war, immer die Wahrheit zu sagen. Sag mir, was aus ihm geworden ist. Ist er diesen Fluch je losgeworden?«
    Â»Oates«, sagte Umber glucksend. »Nein, wir haben nie ein Gegenmittel für den Fluch gefunden. Aber ein paar Jahre nachdem du weg warst, bin ich mit Welkin, Barkin und Dodd – vielleicht erinnerst du dich an meine Wachleute – in ein Gasthaus gegangen. Während unseres Aufenthalts dort warf die Kellnerin einem Seemann einen Krug Bier an den Kopf, trat ihm in den Hintern und verwies ihn des Hauses. Sie schimpfte ihn einen Lügner und rief, dass alle Männer Lügner seien, und wenn sie jemals einen träfe, der wirklich ehrlich sei, dann würde sie ihn vom Fleck weg heiraten. Ich sagte Dodd, dass er so schnell, wie sein Pferd ihn tragen könne, nach Aerie reiten und Oates holen solle. Und so hat Oates seine Frau kennengelernt.«
    Â»Und wohnt er immer noch bei dir?«
    Â»Er ist unten und schläft vermutlich noch. Seine Frau führt jetzt den Haushalt auf Aerie. Möchtest du ihn sehen?«
    Happenstance schüttelte den Kopf. »Nein. Jetzt, da wir über ihn gesprochen haben, sehe ich sein Gesicht wieder genau vor mir. Ich möchte meine Freunde so in Erinnerung behalten, wie ich sie kannte.« Er setzte sich im Bett auf und streckte die Arme. »Der Schlaf hat Wunder gewirkt. So gut habe ich mich schon Jahre nicht mehr gefühlt.
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