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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft
Autoren: Jason Dark
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bemerkt.
    Ich drehte mich und strahlte nach vom. Der Eingang war zu sehen, zumindest der Nebel, der in seinem Ausschnitt wallte und das Ende der Lichtlanze zerfaserte.
    Suko sah ich nicht. Er meldete sich auch nicht. Mich erfasste ein leicht ungutes Gefühl. Ich verspürte keine Lust mehr, noch länger in der Höhle zu verweilen.
    Auch Abe teilte meine Ansicht. Wir gingen mit schnellen Schritten dem Ausgang zu, wo Suko auf uns wartete.
    Leider war das nicht der Fall.
    Unser Freund war verschwunden...
    ***
    Als John Sinclair und Abe Douglas in die Düsternis der Höhle eingetaucht waren, die Lampen einschalteten und in deren Schein weitergingen, kam Suko seiner Aufgabe nach und hielt ihnen den Rücken frei. Er blieb nicht wie ein Zinnsoldat vor oder neben dem Eingang stehen, sondern suchte sich einen besonderen Flecken aus, der ihm ,auch eine entsprechende Deckung bot.
    Es gab diese Stelle rechts vom Eingang. Dort tauchte er ab und hockte sich hinter einen Felsklotz der recht günstig stand und sich regelrecht in den Untergrund hineingefressen hatte.
    Der Nebel war da. Er machte das Erkennen und Sehen sehr schwierig, aber es gab noch eine zweite Seite, denn er sorgte auch für Schutz. Bei Freund und bei Feind. Darauf setzte Suko. Wenn sich jemand der Höhle näherte, würde diese Person ihn nicht zu Gesicht bekommen, und so lauerte er auf den Augenblick der Überraschung.
    Gern wartete er nicht. Er wäre lieber mit seinen beiden Freunden auf Entdeckungstour gegangen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass sein Platz nicht überflüssig war.
    Noch umgab ihn die Stille, die eingepackt in die feuchten Tücher blieb. Der Dunst bewegte sich über den Boden hinweg. Es war nichts zu sehen. Die Umrisse lösten sich auf. Alles wurde gleichgemacht, und auch seine beiden Freunde hörte Suko nicht mehr. Sie waren tiefer in die Höhle eingedrungen, ohne dass dort etwas passierte. Die alte Blutgruft schien wirklich leer zu sein.
    Bis er den Schuss hörte.
    Suko schreckte zusammen. Aber er fuhr nicht in die Höhe und blieb in Deckung. Dafür hielt er den Atem an, wartete auf einen nächsten Schuss, der nicht erfolgte. Er drehte den Kopf leicht nach links, um die Umgebung des Eingangs zu beobachten.
    Genau dort stand die Gestalt!
    Er hatte sie weder gehört noch gesehen. Aber sie war da, daran gab es keinen Zweifel. Sie war auch nicht aus den Wolken gefallen. Sie hatte die Lage einfach nur ausgenutzt.
    Die Sicht war schlecht. Daran gab es nichts zu beschönigen. Trotzdem glaubte Suko, die Gestalt erkennen zu können. Er ging davon aus, dass es sich um eine weibliche Person handelte. Das erkannte er an der Körperform.
    Er spürte das Prickeln in seinem Innern. Auch am Rücken rann es kalt herab. Er wusste nicht, was die Gestalt wollte. In die Höhle hinein ging sie nicht. Das hatte sie wohl vorgehabt. Der Schuss musste sie davon abgehalten haben.
    Für Suko hatte sie einen idealen Zielpunkt angenommen. Die Waffe ziehen, der Schuss, dann war es vorbei.
    Diesmal nicht.
    Der Schuss hatte das Wesen in eine gewisse Panik versetzt. Bevor Suko sich noch darauf einstellen konnte, drehte sich die Gestalt zur Seite. Dabei hörte Suko einen hellen Ruf, dann waren nur noch die heftigen Schritte zu vernehmen.
    Sie floh!
    Suko blieb nicht mehr in seiner Deckung. Jede Sekunde länger wäre eine verlorene Zeit gewesen. Er schnellte hoch und dachte nicht daran, seinen Freunden Bescheid zu geben. Die Blutsaugerin war wichtiger. Fangen und erlösen.
    Sie kannte sich aus. Sie wusste, welchen Weg sie laufen musste. Auch eine Wiedergängerin hatte mit den schwierigen Umständen des Geländes zu kämpfen. So hoffte Suko, dass sie stolperte.
    Den Gefallen erwies sie ihm leider nicht. Wenn er sie mal kurz auftauchen sah, kam sie ihm so gelenkig vor wie ein flüchtendes Reh, das mit geschmeidigen Bewegungen über jedes Hindernis hinwegsprang. Sie kannte genau ihren Weg, und der führte hinab zum Wasser und ungefähr an die Stelle, an der auch das Boot lag. Es war wohl Zufall, dass sie die gleiche Strecke lief, die Suko zuvor mit seinen Freunden gekommen war.
    Die Hindernisse blieben auch bei ihm. Kein Windstoß schaufelte sie weg. Er musste ihnen aus-weichen, denn so geschickt springen wie die Untote konnte er nicht. Sie lief nicht wie eine Blutsaugerin, die mit ihrer eigenen Existenz zu kämpfen hatte, bei ihr war alles locker, und Suko konnte nicht vermeiden, dass er sie einige Male aus den Augen verlor. Zum Glück tauchte sie immer wieder auf. Manchmal mehr zu
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