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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft
Autoren: Jason Dark
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kam nicht weg. Das Boot drehte sich plötzlich auf der Stelle. Die Schraube des Außenborders wühlte noch im zu flachen Wasser, aber sie legte das Boot plötzlich frei.
    Es bekam Fahrt!
    Diesmal leicht weg von Suko, aber der Inspektor war inzwischen schon zu nahe an das Ziel herangekommen. Rusko konnte ihm nicht entkommen. Er schnellte aus dem Wasser, schleuderte sich nach vorn und die Hände seiner ausgestreckten Arme erwischten den Rand und hielten dort eisern fest. Durch den Druck neigte sich der schaukelnde Kahn der Backbordseite zu.
    Auch Rusko wusste, was passieren würde. Auf dem Boot konnte er sich nicht mehr halten. Er startete zwar einen Versuch, aber die Neigung war bereits zu stark.
    Über Suko’s Kopf hinweg glitt er. Der Inspektor hörte hinter sich ein Klatschen, als der schwere Körper im Wasser landete und darin verschwand, wo es flach war.
    Suko ließ das Boot los.
    Er drehte sich.
    In diesem Augenblick kam der Vampir wieder hoch. Er sah aus wie ein Monster. Das Maul hielt er weit offen, bereit für den Biss, doch er traf kein Ziel.
    Suko setzte ihm die rechte Faust mitten ins Gesicht.
    Rusko fiel wieder zurück in die anlaufenden Wellen. Er schlug um sich, drehte sich und wollte wieder hochkommen.
    Suko trat ihm die Beine weg.
    Wieder verschwand Rusko im Wasser.
    Der Inspektor zog seine Pistole noch immer nicht. Er wollte ihn anders bekommen.
    Rusko wollte wieder angreifen, erneut kassierte er einen Treffer, der sein Gesicht noch mehr lädierte. Wieder tauchte er ab, sodass Suko Gelegenheit erhielt, seine Peitsche zu ziehen.
    Er hörte sein eigenes Keuchen und spie Wasser aus, als er die Peitsche zog.
    Der Kreis war schnell geschlagen. Suko schaute zu, wie die drei Riemen aus der Öffnung zuckten. Mit ihren Enden verschwanden sie im Wasser und wurden wieder hervorgezogen, als sich Rusko gefangen hatte. Auch mit seinem verletzten Gesicht waren seine Kräfte nicht geringer geworden, und er wollte noch immer das Blut.
    Deshalb sprang er vor.
    Das genau war sein Verhängnis. Die drei Riemen der Peitsche fegten ihm entgegen. Instinktiv riss er zur Abwehr beide Arme hoch. Er hatte damit etwas Glück, denn ein Riemen drehte sich um sein rechtes Handgelenk. Die anderen beiden trafen das Gesicht und den Oberkörper.
    Suko nutzte die Fessel. Er lachte auf, als er daran zog und den Blutsauger von den Beinen riss. Das Wasser spritzte auf, bevor Rusko darin verschwand.
    Er blieb auf dem weichen Boden liegen, bedeckt von einer Schicht aus Wasser. Suko löste den Peitschenriemen nicht von seinem Arm. Rücklings auf dem weichen Boden liegend und unter Wasser zog er die Gestalt hinter sich her, auf das Ufer zu, wo bereits seine zwei Freunde auf ihn warteten...
    ***
    Wir hatten den letzten Teil des Kampfes mitbekommen. Trotz seines malträtierten Körpers war Abe Douglas hinter mir hergelaufen und stützte sich jetzt auf meiner rechten Schulter ab.
    Ich hatte zuerst eingreifen wollen und dann eingesehen, dass Suko es auch allein schaffte. So wie er die letzte der Dienerinnen zur Hölle geschickt hatte. Durch tiefe und schwere Wunden gezeichnet, lag sie am Strand und bewegte sich nicht mehr.
    Suko hatte uns gesehen. Er winkte uns zu und ging die letzten Meter mit seiner Beute. Unter Wasser wurde der Vampir vernichtet. Wir schauten diesem Phänomen zu. Es entstand kein Feuer, sondern beim Gehen löste sich immer mehr von diesem alten Körper auf.
    »Er wollte fliehen!«, rief Suko, der ziemlich nass geworden war. »Dagegen hatte ich etwas.«
    »Du bist schon super!«
    »Hätte mir das ein anderer gesagt als du, John, hätte ich ihm sogar geglaubt. Aber das kennt man ja.«
    Ich winkte ab und schaute auf das, was Suko hinter sich herschleifte.
    Reste – mehr war es nicht. Oder Fragmente, die sich immer mehr auflösten. Sie wurden Beute der Wellen, die all das, was sich abgelöst hatte, wegschwemmten.
    Als Suko seinen rechten Fuß ans Ufer setzte und die Peitsche einholte, hing nichts mehr daran.
    »Das Meer kann ihn vertragen«, kommentierte er trocken und blieb vor uns stehen. »Dabei habe ich kein Wort mit ihm reden können. Eigentlich schade.«
    »Was hättest du ihn denn fragen wollen?«
    »Weiß ich selbst nicht.«
    »Dann war die andere Reaktion schon besser.«
    Mein Freund zuckte mit den Schultern. »Wieder einmal haben sich unsere Freunde überschätzt. Das lässt hoffen. Wenn man es recht betrachtet, war es doch ziemlich leicht – oder?«
    »Das ist relativ«, sagte ich.
    »Ach, denkst du an
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