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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft
Autoren: Jason Dark
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eine Kugel reichte aus.
    Die nächste war für Rusko!
    Er hob den Arm an – und ließ ihn wieder sinken, denn der Vampir hatte die Gunst des Augenblicks genutzt. Er stand nicht mehr, sondern hockte am Heck und in der Nähe des Motors. Hinzugesellte sich der Nebel; die Dunkelheit war sowieso vorhanden. Bei diesen Verhältnissen war kein Treffer zu garantieren.
    Rusko floh.
    Das Boot erhielt beim Start einen Ruck. Der Blutsauger selbst kippte nach hinten, allerdings nicht über Bord. Er konnte sich fangen und gab Gas. Die Schraube des Außenborders wühlte das Wasser zu einem Gischtschaum auf, allerdings auch den weichen Schlammboden, und da bekam Rusko Probleme, denn das Boot steckte plötzlich fest. Er würde es wieder freibekommen, davon ging Suko aus, aber das kostete ihn Zeit.
    Die hatte er nicht mehr.
    Und so stürmte er in das flache Wasser hinein, um Rusko letztendlich doch zu fassen...
    ***
    Es gab die Ruhe nicht mehr. Wir hörten es, aber wir sahen nichts. Und wir hörten die Geräusche auch nicht in unserer unmittelbaren Umgebung, sondern weiter vorn. Sie konnten auch über dem Wasser schweben, und es vereinigten sich mehrere zu einem einzigen.
    Das Knattern des Motors, die Stimmen, der Schuss!
    Ich wusste sofort, dass ihn Suko abgegeben hatte. Der Klang der Beretta war unverkennbar. Aber ich hatte auch herausgefunden, dass wir laufen mussten, und zwar in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Runter zum Wasser. Es würde uns Zeit kosten, das stand fest. Ich ärgerte mich darüber. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn wir anders gehandelt hätten. Zeit für Vorwürfe war nicht. Auch keine Zeit, um uns abzusprechen. Abe Douglas würde das tun, was ich ihm vormachte, und so blieb er mir auf den Fersen.
    Der Weg in die Höhe war schon nicht einfach gewesen, die Strecke nach unten war es auch nicht. Über einen normalen Dünenhang hätten wir rutschen können, nicht aber über eine Strecke, die mit Steinen und Felsbrocken gespickt war. Sie boten einfach zu viele Hindernisse, die wir umrunden mussten, was natürlich Zeit kostete.
    Ich hörte Abe Douglas fluchen, ohne zu verstehen, was er sagte. Sicherlich ärgerte er sich ebenso wie ich; dass alles mussten wir vergessen. Irgendwie hatte ich meine Hoffnungen auf Suko gesetzt. Wenn er schoss, dann, um zu treffen. Vielleicht war dieser Rusko ja durch eine geweihte Silberkugel erwischt worden.
    Wenn nur nicht der Nebel gewesen wäre. Manchmal kam ich mir vor wie ein Tänzer, der über einen Hindernis-Parcours hetzte und dazu noch mit einem glatten Untergrund zu kämpfen hatte.
    Abe hatte das Pech, sich zu vertreten. Aus seinem Fluch wurde ein Schrei. Ich sah nicht, dass er zusammenbrach, doch ich wusste, dass er am Boden lag, denn er forderte mich auf, weiterzulaufen.
    Das tat ich auch.
    Aber ich spürte in mir ein böses Gefühl. Es sagte mir, dass ich zu spät kommen würde...
    ***
    Das wollte Suko auf keinen Fall!
    Wer war schneller? Er oder das Boot?
    Suko hatte sich in das flache Wasser hineingestürzt. Schwimmen konnte er noch nicht. Er musste durch das Wasser waten, das um ihn herum aufspritzte. Die Wellen rollten auch weiterhin an, klatschten gegen ihn, wollten ihn umreißen und dann ins offene Meer ziehen. Er ging gegen die Gewalt des Wassers an. Er mobilisierte seine Kräfte, hielt das Gleichgewicht auf dem weichen Boden und schaute nur dorthin, wo sich das Boot befand.
    Und er hatte Glück im Unglück. Zwar lief der Außenborder, aber Rusko bekam das Gefährt nicht von der Stelle. Es musste sich irgendwo festgefressen haben.
    Suko dachte auch nicht daran, seine Waffe zu nehmen. Er zog auch nicht den Stab. Suko war von einem gewaltigen Kampfeswillen beseelt. Er wollte diesen alten Blutsauger so vernichten, wie er es verdient hatte.
    Er kam gut voran.
    Weit mehr als die Hälfte der Entfernung zwischen ihnen hatte er bereits hinter sich gelassen. Noch immer kämpfte der Vampir darum, loszukommen. Er hatte den Kopf gedreht, um Suko anschauen zu können. So zeigte er sein typisch blasses Gesicht und seine graudunklen Haare, die er weit nach hinten gekämmt hatte.
    Plötzlich war es so weit!
    Ein Ruck ging durch das Boot, aber auch durch den Vampir, der zur Seite rutschte und sich so eben noch festhalten konnte. Nur die Fahrtrichtung des Kahns beeinflusste er nicht. Der Bug drehte sich schwerfällig nach links und dabei genau in Suko’s Richtung, der dies als Geschenk des Himmels betrachtete.
    Er würde es schaffen, das wusste er jetzt!
    Und der Vampir
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